Noch immer arbeitet die Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) die Folgen der Corona-Krise ab, zumal inzwischen einige weitere Herausforderungen hinzugekommen sind. In vielen Bereichen kann die Kranich-Airline jedoch wieder Erfolge verbuchen.
Deutschland kommt wieder in Bewegung
Zu Beginn dieses Jahres konnte man den Eindruck gewinnen, dass Deutschland aufgrund der zahlreichen Streiks stillsteht. Im Fokus standen die Deutsche Bahn und die Lufthansa. Schließlich haben diese beiden Unternehmen die Aufgabe, Menschen möglichst effizient von A nach B zu bringen.
Auch wenn die Tarifstreitigkeiten bei der Lufthansa nicht ganz so ideologisch aufgeladen wie im Fall der Deutschen Bahn geführt wurden, sind die finanziellen Auswirkungen sichtbar. Urlauber durften jedoch aufatmen, dass die Tarifkonflikte bei der Kranich-Airline rechtzeitig zur Urlaubssaison beigelegt werden konnten.
Dass die Lufthansa immer noch mit einigen Herausforderungen fertig werden muss, zeigt unter anderem ein Blick auf den Verlauf des Aktienkurses. Allerdings machen sich in einigen Bereichen auch Erholungstendenzen bemerkbar, insbesondere mit Blick auf die sehr turbulenten vergangenen Jahre.
COVID-19-Folgen noch immer zu spüren
Die im Zuge der Corona-Krise erlassenen Lockdown-Maßnahmen sowie Reisebeschränkungen hatten die Airline-Industrie hart getroffen. Als nach der Pandemie ein Aufholeffekt bei Flugreisen einsetzte, kamen der Ukraine-Krieg und höhere Energiekosten als Belastungsfaktoren hinzu.
Derzeit sorgt der Nahostkonflikt dafür, dass angesichts der geopolitischen Lage die Verunsicherung auch bei Reisewilligen Menschen teilweise gegeben ist. Allerdings auch nur teilweise, da in vielen Beriechen die Aufholeffekte und eine positive Nachfrage nach Reisen anhalten. Dies machte sich auch in den jeweiligen Geschäftsergebnissen bemerkbar.
Airlines endlich wieder profitabel
Laut Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, operierten die Fluglinienbetreiber aller Weltregionen im Jahr 2023 erstmals seit der Corona-Pandemie wieder profitabel. Der Gewinn habe in Summe 27,4 Mrd. US-Dollar betragen.
Für dieses Jahr würde die International Air Transport Association 30,5 Mrd. US-Dollar, also 11,3 Prozent mehr, erwarten. Der Umsatz könnte erstmalig die Marke von einer Billion US-Dollar knacken, heißt es weiter. Wachstumstreiber soll laut Stephan mit einem Plus von 14 Prozent der Personenluftverkehr bleiben.
Teure Streiks bei der Lufthansa
Die Lufthansa rechnet ihrerseits für das laufende Gesamtjahr mit einem Adjusted EBIT von rund 2,2 Mrd. Euro, während sich die Ergebnisentwicklung im Vergleich zu den im Vorjahr erreichten 2,7 Mrd. Euro zuvor hätte „stabil“ entwickeln sollen.
Mitte April hatten die finanziellen Streik-Auswirkungen für eine Absenkung der Gesamtjahresprognose gesorgt. Der Adjusted Free Cashflow wird voraussichtlich bei mindestens 1 Mrd. Euro liegen (zuvor: mindestens 1,5 Mrd. Euro).
Das marktEINBLICKE-Fazit
Zeitweise wurde befürchtet, dass sich die Ölpreise oberhalb der Marke von 100 US-Dollar pro Barrel festsetzen könnte, davon sind wir derzeit ein Stück weit entfernt. Diese Entspannung sollte auch Airlines in Verbindung mit der robusten Reisenachfrage helfen, COVID-19 endgültig hinter sich zu lassen.
Anleger, die gehebelt auf Kurssteigerungen bei der Aktie von Lufthansa setzen möchten, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MG19QY / ISIN: DE000MG19QY3) überproportional von einem Anstieg des Aktienkurses profitieren.