Die Aktie von Rivian (WKN: A3C47B / ISIN: US76954A1034) kletterte am Dienstag bereits im regulären Handel um knapp 9 Prozent. Nachbörslich schoss das Papier sogar um rund 50 Prozent in die Höhe.
Angesichts der mit allen möglichen Herausforderungen wie einer schwachen Nachfrage kämpfenden Elektroautobranche schauten Anleger angesichts dieser Kursbewegungen ganz genau hin. Zumal die Rivian-Aktie seit Jahresbeginn zeitweise fast 50 Prozent an Wert verloren hatte.
Für den jüngsten Hype hatte der Einstieg von Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) beim Elektroauto-Startup und mutmaßlichem Tesla-Herausforderer gesorgt.
Rivian & VW: Gemeinsam stark
Volkswagen und Rivian helfen sich gegenseitig dabei, wichtige Probleme zu lösen. Von Branchengrößen wie dem Wolfsburger DAX-Konzern erhoffen sich Anleger eine überzeugende Strategie für das Zeitalter der Elektromobilität. Auch mit Blick auf weitere Zukunftsthemen wie das Autonome Fahren gilt es Antworten zu finden.
Auf eigene Faust ist dies nicht immer einfach. Rivian kämpft dagegen mit einer hohen Cashburn-Rate, um die Produktion anzukurbeln. Hierbei kann Volkswagen behilflich sein. VW wird zunächst 1 Mrd. US-Dollar in Rivian stecken. Zudem ist die Gründung eines Joint Ventures angedacht, wobei sich die Gesamtinvestitionen bis 2026 auf bis zu 5 Mrd. US-Dollar belaufen können.
Großer Nutzen für VW
Bei dem 50/50-Joint-Venturehandelt es sich um ein Unternehmen, das Elektrofahrzeuge der nächsten Generation herstellen soll. Allerdings dürfte es bis zum Ende dieses Jahrzehnts dauern, bis entsprechende auf diesem Joint Venture aufgebauten Modelle auf den Markt kommen.
Volkswagen erhält jedoch sofortigen Zugang zu Rivians aktueller Elektrofahrzeugtechnologie zur Verwendung in seinen eigenen Fahrzeugen. Beide Unternehmen wollen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts Fahrzeuge auf den Markt bringen, die von der im Rahmen des Joint Ventures entwickelten Technologie profitieren.
Rivian sichert Hochlauf der Produktion ab
RJ Scaringe, CEO und Gründer von Rivian, sagt, dass der Deal Rivian auf dem Weg zu einem positiven Cashflow helfen soll. Insbesondere solle das Kapital den Hochlauf der Produktion seiner kleineren R2-SUVs in seinem Werk in Normal, im US-Bundesstaat Illinois, ab 2026 sowie einer mittelgroßen EV-Plattform in einem Werk in Georgia tragen. Der Bau des dortigen Werkes wurde zuletzt unterbrochen.
Für VW könnte sich der Deal ebenfalls rechnen. So hatten einige Analysten Rivian noch vor der Bekanntgabe der Transaktion positiv gesehen. Guggenheim-Analyst Ronald Jewsikow sieht einen „glaubwürdigen Weg“ zu einer ausgeglichenen Bruttomarge im vierten Quartal und glaubt, dass ein Umschwung in den Finanzen die Aktie des E-Autobauers in naher Zukunft unterstützen sollte. Besonders positiv wird die R2/R3-Plattform gesehen.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Branchenriesen wie Volkswagen haben es alles andere als einfach, eine überzeugende Strategie für das Zeitalter der Elektromobilität zu formulieren. Rivian bietet den Wolfsburgern eine willkommene Abkürzung. Insbesondere, da die Modelle des Elektro-Startups in der Branche für einiges an Furore gesorgt hatten.
Wer auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen. In diesem Index sind neben Tesla noch weitere Player aus diesen Branchen enthalten. Dazu zählen unter anderem BYD, Samsung SDI und der Lithium-Spezialist Albemarle.