Um 5: DAX kämpft um die 12.600 Punkte – Inflation kein Grund zur Sorge

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Man darf am deutschen Aktienmarkt nicht den Fehler machen und den Tag vor dem Abend loben. Heißt: Bevor es der Deutsche Aktienindex nicht schafft, sich nachhaltig über 12.530 Punkten zu stabilisieren, kann es auch schnell wieder zu größeren Verkäufen und neuen Verlusten kommen.

Dass der Index heute im ersten Anlauf das Februarhoch bei 12.610 Punkten nicht überwinden konnte, ist für den Moment nicht sonderlich bedeutsam. Der Markt wird jetzt dem Test unterzogen, ob die Käufer, die bei 11.700 und 12.390 Punkten bei schlechter Nachrichtenlage eingestiegen sind, jetzt weiter am Ball bleiben oder die Flinte schnell wieder ins Korn werfen.

Die heutigen Inflationsdaten deuten zunächst einmal nicht darauf hin, dass es die Europäische Zentralbank in absehbarer Zeit besonders eilig haben wird, an der bestehenden Geldpolitik etwas Entscheidendes zu verändern. Wenn sich jetzt die Wachstumsdaten weltweit etwas abschwächen, dann wäre das sogar gut für die Aktienmärkte, denn dann wären die Zentralbanken noch für längere Zeit die Verbündeten der Anleger.

Problematisch würde es nur, wenn auf eine Abschwächung des Wachstums nun auch eine Abschwächung der bereits mauen Inflation folgt. Denn die Märkte sehen sowohl zu hohe Inflation wie auch Deflationsgefahren als Risiken an, die aktuell noch nicht in den Kursen enthalten sind.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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