So wird der Freitag an der Börse

Ein historischer Tag für die US-Märkte| Fed-Zinssenkungen werden nach Bekanntgabe der Juni-Inflationsdaten wahrscheinlicher

Bildquelle: markteinblicke.de

Die Juni-Inflationsdaten aus den USA haben für neue Zinssenkungsfantasien gesorgt. Während die breite Masse an S&P 500-Werten einen guten Tag hatte, enttäuschten zur Abwechslung die großen Big-Tech-Werte.

Heard in New York

Der S&P 500 hatte den gestrigen Donnerstaghandel mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 5.584 Punkten beendet. Der NASDAQ Composite verlor bis zur Schlussglocke sogar 2,0 Prozent auf 18.283 Zähler. Dagegen schoss der Russell 2000 um 3,6 Prozent auf 2.125 Punkte, was für die gute Marktbreite spricht.

Wie historisch der gestrige Tag war, ist den Worten von Bespoke Investment zu entnehmen. Seit 1979 habe es nur einen einzigen Handelstag gegeben, als der Russell 2000 mehr als 3 Prozent zulegen konnte, während der S&P 500 für den Tag im Minus lag.

Während die jüngsten Inflationsdaten die Wahrscheinlichkeit für baldige Leitzinssenkungen erhöht haben, wird es heute wird stärker um Unternehmensnachrichten gehen. Mit den Banken-Zahlenvorlagen nimmt die Berichtssaison Fahrt auf.

Konnichiwa Tokio!

Nach der jüngsten Rekordjagd und dem erstmaligen Sprung über die Marke von 42.000 setzte der japanische Leitindex Nikkei 225 am Freitagmorgen zurück. Das Minus lag zuletzt bei 2,5 Prozent auf 41.190 Punkte.

Im Fokus stand unter anderem eine Yen-Aufwertung, nachdem ein rückläufiger Inflationsdruck in den USA die Tür für Leitzinssenkungen der Fed weiter geöffnet hatte. Im Gegensatz zum Nikkei konnte der Hongkonger Hang Seng Index deutliche Kurszuwächse verbuchen.

Chinas Exporte hatten im Juni die Erwartungen übertroffen. Diese kletterten um 8,6 Prozent, gegenüber Konsensschätzungen von 8 Prozent.

Für den deutschen Leitindex DAX geht es am Freitag unter anderem darum, die jüngsten Kursgewinne zu verteidigen und sich dem Allzeithoch weiter anzunähern. (Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

So steht´s um den DAX

Trotz der gestrigen Gewinnmitnahmen bei den großen US-Technologiewerten konnte der DAX am heutigen Freitag bereits vorbörslich seine Kurszuwächse vom Donnerstag verteidigen. Diese hatten unter anderem dazu geführt, dass sich die charttechnische Lage etwas aufgehellt hat.

Die Analysten bei der Helaba verweisen darauf, dass neben der 21-Tagelinie auch der 55-Tagedurchschnitt überwunden werden konnte. „Dieser liefert bei 18.410 eine erste Unterstützung. Etwas weiter darunter verläuft die 100-Tagelinie bei 18.186, die zuletzt mehrfachen Tests standgehalten hat. Wichtig wäre es nun, auch das Vorwochenhoch bei 18.650 zu überwinden. In diesem Fall würde das im Mai markierte Allzeithoch bei 18.892 wieder ins Bewusstsein der Marktteilnehmer rücken“, heißt es weiter.

Aus fundamentaler Sicht könnten die anhaltenden Zinssenkungsfantasien für Auftrieb sorgen. Laut Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, öffnet die US-Inflation die Tür für eine Zinssenkung in 2024. Dabei habe der Inflationsdruck in den USA im Juni stärker nachgelassen als erwartet.

So handeln Sie den DAX

Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.

Das Long-Szenario: Kann der DAX vor dem Wochenende weiter zulegen, sollte es zunächst über das April-Top bei 18.567 gehen. Oberhalb dieser Hürde – die idealerweise auf Schlusskursbasis überboten werden müsste – hätten die Kurse Platz für einen Hochlauf an das aktuelle Juli-Top bei 18.650 sowie das Zwischenhoch vom 12. Juni bei 18.652 Punkten. Darüber würde dann die Januar-Aufwärtstrendgerade warten, bevor es um das Top vom 6. Juni bei 18.785 gehen würde. Anschließend dürften sich die Blicke auf das Top vom 28. Mai (18.855) mit dem amtierenden Allzeithoch richten.

Das Short-Szenario: xDreht der DAX dagegen wieder nach unten ab, ließe sich der erste Halt jetzt an der 18.500er-Marke bzw. an der 50-Tage-Linie (aktuell bei 18.452) antragen. Darunter müsste auf den mittelfristigen GD100 (18.187) geachtet werden. Fallen die Blue Chips unter die Trendlinie, würde das bisherige Juli-Tief bei 18.030 mit der 18.000er-Marke in den Fokus rücken. Verlieren die Notierungen diesen Halt (wichtig: auf den Schlusskurs achten), käme das Juni-Tief bei 17.951 Punkten als mögliche charttechnische Haltestelle infrage.

Stand 12.07.2024, 7:00 Uhr; Quelle: Prime Quants Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind keine verlässlichen Indikatoren für die zukünftige Wertentwicklung.

 

Produkt (Call) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UL9QPA 16.353,39 8,55 21,68 EUR
Turbo OS UL9USX 17.041,70 12,51 14,81 EUR
Produkt (Put) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UM5QRP 20.669,04 8,60 21,52 EUR
Turbo OS UM3X6G 20.005,74 12,43 14,92 EUR

*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest
Stand 12.07.2024, 7:00 Uhr

Wichtige Tagestermine

Neben den Erzeugerpreisen für den Monat Juni wird in den USA auch das Konsumklima der Uni Michigan veröffentlicht. Im Fokus stehen aber auch die Bankenbilanzen und der Beginn der Berichtssaison zum zweiten Quartal 2024.

Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Die Handelszeiten 2024 an der Frankfurter Börse