Lange Zeit sah es so aus, als würde der Modekonzern Hugo Boss (WKN: A1PHFF / ISIN: DE000A1PHFF7) den Konzernumbau erfolgreich meistern. Zuletzt machten sich beim MDAX-Konzern jedoch erneut schwierige Marktbedingungen bemerkbar.
Hugo Boss gerät weiter unter Druck
Mit einem Kursminus von mehr als 40 Prozent gehört die Hugo Boss-Aktie seit Jahresbeginn 2024 zu den schwächsten Performern im MDAX. Am Dienstag geriet die Aktie erneut unter Druck, nachdem das Unternehmen die Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr 2024 gesenkt hatte.
Schuld sind unter anderem die schwierige Konjunktur, die anhaltend hohe Inflation sowie geopolitische Unsicherheiten. Diese machen sich negativ mit Blick auf das Konsumumfeld bemerkbar. Entsprechend ist Hugo Boss nicht der erste Branchenvertreter, der mit diesen Herausforderungen zu kämpfen hat.
Modekonzern Hugo Boss senkt die Ziele
Für das laufende Geschäftsjahr sieht das Management nun einen Konzernumsatz von rund 4,20 bis 4,35 Mrd. Euro. Dies würde gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um +1 bis +4 Prozent entsprechen.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird wiederum bei 350 bis 430 Mio. Euro gesehen, was einem Rückgang von 15 Prozent bis hin zu einem Plus von 5 Prozent entsprechen würde.
Zuvor hatte man sich einen Anstieg beim Umsatz um 3 bis 6 Prozent auf 4,30 bis 4,45 Mrd. Euro zugetraut, während das EBIT um 5 bis 15 Prozent auf 430 bis 475 Mio. Euro hätte zulegen sollen.
Allgemein herausforderndes Marktumfeld
Mit dem gesenkten Finanzausblick für das Gesamtjahr 2024 möchte das Management den anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen Rechnung tragen, die weiterhin auf der globalen Konsumentennachfrage lasten würden.
„Diese Faktoren trugen zu einer weiteren Verlangsamung des Branchenwachstums bei und beeinträchtigten die Umsatz- und Ergebnisentwicklung von Hugo Boss im zweiten Quartal. Insbesondere in wichtigen Märkten wie dem Vereinigten Königreich und China blieb das allgemeine Marktumfeld herausfordernd“, hieß es von Managementseite.
Im zweiten Quartal sank der Konzernumsatz währungsbereinigt um 1 Prozent auf 1,02 Mrd. Euro. Das EBIT fiel um 42 Prozent auf 70 Mio. Euro zurück. Neben der schwächeren Umsatzentwicklung trugen hierzu höhere Investitionen in strategische Maßnahmen sowie die Ausgaben für die Kostenreduzierung bei. Es wurden leichte Fortschritte beim Abbau von Lagerbeständen angeführt.
Prognosesenkung kommt nicht ganz unerwartet
Trotz der schwachen Zahlen und der Prognosesenkung kamen die Hiobsbotschaften von Hugo Boss auch nicht gerade besonders überraschend.
J.P. Morgan-Analystin Chiara Battistini führte an, dass mit Hugo Boss ein weiteres Unternehmen die Erwartungen für das operative Ergebnis deutlich verfehlt und die Jahresziele gesenkt habe.
Auch die Umsätze im zweiten Quartal seien eher schwach gewesen, hätten aber ihren Schätzungen entsprochen. Entsprechend bleib es im Fall der Hugo Boss-Aktie beim „Neutral“-Rating und dem Kursziel von 57,00 Euro.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Die aktuellen Marktbedingungen scheinen derzeit im Konsumgüterbereich keine allzu schnelle Erholung zuzulassen. Entsprechend könnte die Hugo Boss-Aktie noch eine Weile benötigen, bevor es Richtung Erholung geht.
Anleger, die gehebelt auf weitere Kursrücksetzer bei der Aktie von Hugo Boss setzen wollen, können mit einem Mini-Future Short (WKN: MG63B4 / ISIN: DE000MG63B43) überproportional von einem Rückgang des Aktienkurses profitieren.