Mit einem Kursplus von rund 30 Prozent gehört die Adidas-Aktie (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0) seit Jahresbeginn 2024 zu den Top-Performern im deutschen Leitindex DAX.
Angesichts eines mit Olympia, der Fußball-EM in Deutschland und der Copa América mit Sport-Großereignissen prall gefüllten Jahres sollte dies nicht überraschen.
Allerdings fällt die Leistung der Herzogenauracher umso beeindruckender aus, wenn man sich gleichzeitig die Herausforderungen anschaut, mit denen der große US-Konkurrent Nike (WKN: 866993 / ISIN: US6541061031) derzeit fertig werden muss.
Nike in Schwierigkeiten
Die Nike-Aktie liegt seit Anfang 2024 mit rund 33 Prozent im Minus. Ende Juni musste der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr ein weiteres Mal senken. Dies sorgte dafür, dass das Papier am 28. Juni 2024 um knapp 20 Prozent in die Tiefe stürzte. Es war der schlechteste Handelstag in der Geschichte des Unternehmens seit seinem Börsengang im Dezember 1980.
Auf einen Schlag wurde eine Marktkapitalisierung von etwa 28 Mrd. US-Dollar ausradiert. Angesichts der Tatsache, dass Nike Adidas den Ausrüstervertrag mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ab 2027 weggeschnappt hat, könnte man in Herzogenaurach möglicherweise etwas Genugtuung verspüren.
Nike hat es beispielsweise mit eine infolge der schwachen Konjunktur, der hohen Inflation und der geopolitischen Unsicherheiten schwierigen Konsumumfeld zu tun, während sich der wichtige chinesische Markt weiterhin schwach präsentiert. Adidas kann dagegen die Früchte der jüngsten Umbaumaßnahmen ernten.
Adidas traut sich mehr zu
Nach besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen im zweiten Quartal konnte Adidas nun sogar seine Ziele für das Gesamtjahr 2024 anheben. Zwischen April und Juni kletterte der währungsbereinigte Umsatz im Vorjahresvergleich um 11 Prozent auf 5,82 Mrd. Euro. Unbereinigt lag das Plus bei 9 Prozent. Ohne die Yeezy Verkäufe in beiden Jahren betrug der Umsatzzuwachs im zweiten Quartal 16 Prozent auf währungsbereinigter Basis.
Das Betriebsergebnis stieg im zweiten Quartal auf 346 Mio. Euro, nach 176 Mio. Euro im Vorjahr. Hierzu hatte der Verkauf von Yeezy-Restbeständen rund 50 Mio. Euro beigetragen. Für das Gesamtjahr wird nun ein währungsbereinigter Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet, nachdem man sich zuvor nur einen Zuwachs im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zugetraut hatte. Die Schätzung für das Betriebsergebnis steigt von rund 700 Mio. Euro auf etwas 1,0Mrd. Euro.
Adidas ist die Nummer eins
Deutsche Bank-Analyst Analyst Adam Cochrane nutzte die Gelegenheit für eine Anhebung des Kursziels für die Adidas-Aktie von 255,00 auf 265,00 Euro. Zudem wurde das „Buy“-Rating bestätigt. Bei einigen positiven Einmaleffekten habe aus Sicht des Analysten vor allem der Umsatz mit der Kernmarke Adidas positiv überrascht.
J.P. Morgan-Analyst Analystin Olivia Townsend bezeichnet Adidas nach der Prognoseanhebung sogar als „MVP“ (Most Valuable Player). Im US-Sport steht diese Auszeichnung für den wertvollsten Spieler einer Saison. Auch hier steht der Blick auf die positive Umsatzüberraschung im Fokus, nachdem zuletzt eher die Margen und Kosten für gute Resultate gesorgt hätten. Die Prognoseanhebung sei ebenfalls überraschend deutlich.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Lange Zeit war Adidas so etwas wie der „kranke Mann“ unter den Sportartikelherstellern. Die zwischenzeitlichen Umbau- und Sparmaßnahmen machen sich jedoch immer mehr positiv bemerkbar. Trotz des Verlusts des Ausrüster-Deals mit dem DFB scheint die Aktie des Herzogenauracher DAX-Konzerns weiterhin Erholungspotenzial bereitzuhalten.
Anleger, die gehebelt auf Kurssteigerungen bei der Aktie von Adidas setzen wollen, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MG0FF1/ ISIN: DE000MG0FF13) überproportional von einem Anstieg des Aktienkurses profitieren.