Um es gleich vorweg zu nehmen – die politische Bühne blieb in dieser Woche leer, denn die Akteure waren entweder anderweitig beschäftigt oder mit eigenen Angelegenheiten befasst. Für die Märkte war das ausgesprochen gut, denn die fanden endlich wieder zur Ruhe. Und da in selbiger bekanntlich die Kraft liegt, zumindest wenn man dem gleichlautenden Sprichwort Glauben schenkt, fanden die Indizes auch prompt zu alter/neuer Stärke zurück. Dabei ging es auf breiter Front nach oben: Der DAX kletterte bis auf sein Wochenhoch bei 12.640 Punkten, so hoch stand der deutsche Leitindex zuletzt am 07. Februar, also quasi im tiefsten Winter! Die Nebenwerte im MDAX arbeiteten sich bis zur 26.000er-Marke vor, die auch gleich im ersten Anlauf überwunden wurde und der TecDAX marschierte bis auf 2.669 Zähler, womit die V-Formation im Chart demnächst (= oberhalb von 2.700) erfolgreich aufgelöst werden könnte. Auch in Übersee übernahmen die Bullen wieder das Kommando, an der Wall Street dominierten ganz klar die grünen Vorzeichen, wobei die hervorragenden Quartalszahlen der ersten Offenleger (darunter vor allem die Großbanken) zur ein oder anderen Kaufentscheidung beigetragen haben dürften. Sei’s drum, für den Dow Jones ging es jedenfalls bis auf ein Wochen- bzw. Monatshoch bei 24.860 Zählern, das ist dann auch der höchste Stand seit dem 21. März. Gut, zum Ende hin gingen die Indizes in den Schongang über, dennoch:
Trend-Wechsel
Die Zeichen stehen auf eine Fortsetzung der 2018er-Frühjahrsrally. Eine zwischenzeitliche Konsolidierung passt da sogar ganz wunderbar ins Bild, selbst ein (kurzfristiges!) Abtauchen zum erneuten Anlaufnehmen wäre eher trendbestätigend zu werten. Die wahren Risikofaktoren kommen weiterhin von außen – und lassen sich damit bedauerlicherweise weder prognostizieren, noch auf ihre Auswirkung hin abschätzen. Fest steht in jedem Fall: Dass DAX & Co zuletzt eine Verschnaufpause einlegten, dagegen ist erst einmal nichts einzuwenden. Allerdings, und das geht vor allem an den deutschen Leitindex, die anderen haben dieses Problem nämlich nicht, muss da in Bälde ein Angriff auf die langfristige Trendlinie, den GD200 erfolgen. Der verläuft aktuell bei 12.662 Punkten und bildet so etwas wie eine natürliche Grenze – zwischen Abwärts- und Aufwärtstrend. Der Rest ist quasi selbsterklärend: Will der DAX den Trend-Wechsel, muss er, Achtung, ganz flacher Wortwitz, den Trend wechseln! Das geht am schnellsten mit einem Sprung über die gerade angesprochene 200-Tage-Linie und sollte daher das vorrangige Ziel für die kommenden Sitzungen sein. Sofern nichts oder niemand dazwischenkommt, versteht sich.
Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants
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