Nach Bekanntgabe der Ergebnisse zum zweiten Quartal sprang die Aktie von SAP (WKN: 716460 / ISIN: DE0007164600) auf ein neues Rekordhoch.
dabei gehört das Papier des größten europäischen Softwarekonzerns bereits zu den DAX-Top-Performern im bisherigen Börsenjahr 2024.
Außerdem bauen die Walldorfer damit ihren Vorsprung als wertvollstes deutsche Unternehmen aus.
SAP als Teil der Zeitenwende
Spätestens als Meta-CEO Mark Zuckerberg, das „Jahr der Effizienz“ ausgerufen hatte, waren Anleger mit Blick auf den Technologiesektor Feuer und Flamme für umfangreiche Sparmaßnahmen. Zuvor galt es, kräftig zu investieren und Wachstum um fast jeden Preis zu erzielen.
Die Zeitenwende bedeutete unter anderem, dass Unternehmen wie die Facebook-Muttergesellschaft oder Alphabet inzwischen eine Dividend auszahlen. Etwas, was man sich lange Zeit nicht vorstellen konnte. SAP ist seit jeher kein unbekannter, wenn es um Dividendenzahlungen geht. Schließlich zahlt der Konzern seit dem Börsengang 1988 eine Dividende an seine Anteilseigner aus.
Diese wurde nie gesenkt und in der Regel kontinuierlich erhöht. Nun konnte man dank des überraschend schnell voranschreitenden Sparprogramms und der Beliebtheit der Abfindungspakete bei Mitarbeitern mit Blick auf die Einsparungen noch einen drauflegen, was mittel- bis langfristig auch die Ausschüttungen unterstützen sollte.
Sparanstrengungen zahlen sich aus
Im Bericht zum ersten Quartal 2024 hatte SAP noch von rund 8.000 Stellen gesprochen, die von der Restrukturierung betroffen sein sollten. Da die Annahmebereitschaft für die Abfindungspakete überraschend hoch ausgefallen ist, wird das Stellenabbauprogramm nun auf 9.000 bis 10.000 Stellen ausgeweitet.
Gleichzeitig wird kräftig in den Ausbau der KI-Kapazitäten und -Kompetenzen investiert. Daher rechnet man auf Unternehmensseite aufgrund von Reinvestitionen in strategische Wachstumsbereiche damit, dass die Zahl der Mitarbeitenden Ende 2024 etwa dem Stand zum Jahresende 2023 entsprechen wird. Dafür nahm man jedoch im zweiten Quartal zusätzliche Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 0,6 Mrd. Euro in Kauf.
Während im ersten Halbjahr 2024 Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 2,9 Mrd. Euro erfasst wurden, werden die mit dem Programm verbundenen Kosten nun insgesamt auf rund 3 Mrd. Euro geschätzt. Ein positiver Effekt: Die Prognose für das 2025er-Betriebsergebnis steigt um 200 Mio. Euro auf 10,2 Mrd. Euro. SAP spart jedoch nicht nur. Insbesondere das Cloud-Geschäft bleibt auf Wachstumskurs. Dies ist auch den Analysten nicht entgangen.
SAP legt einen Gang zu
UBS-Analyst Michael Briest verweist darauf, dass das operative Ergebnis dank des profitablen Cloud-Geschäfts positiv überrascht habe. Entsprechend bleibt es im Fall der SAP-Aktie beim „Buy“-Rating und einem Kursziel von 220,00 Euro. Dies würde derzeit einem Kurspotenzial von 13 Prozent entsprechen.
Berenberg-Analyst Nay Soe Naing sieht für das dritte Quartal sogar eine Wachstumsbeschleunigung im Cloud-Geschäft, während Knut Woller, Analyst bei der Baader Bank, vor allem auf die überraschend starke Performance beim operativen Ergebnisse eingeht.
Mein Fazit
SAP kann Anleger derzeit nicht nur mit seinen Sparanstrengungen überzeugen, sondern auch mit dem anhaltend starken Wachstum in wichtigen Zukunftsbereichen wie der Cloud.
Wer auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von vielversprechenden europäischen Unternehmen setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AC3/ ISIN: DE000DA0AC39) auf den European Champions Index anschauen. In diesem Index sind neben SAP weitere Big Player aus Europa vertreten. Dazu zählen unter anderem ASML, Nestlé oder LVMH.