Trump vs. Harris: Wer wem die Daumen drückt

Einige Branchen dürften sich freuen, dass die Demokraten mit Harris nun wieder eine „echte“ Chance haben sollten, andere hoffen auf Trump.

(Bildquelle: Unsplash/ Library of Congress und Official White House Photo by Adam Schultz)

US-Präsident Joe Biden ist lange Zeit Forderungen entgegengetreten, angesichts seines fortgeschrittenen Alters und der zunehmenden Zahl an Aussetzern bei öffentlichen Veranstaltungen sich aus dem Präsidentschaftswahlkampf zurückzuziehen. Zuletzt wurde der Druck jedoch zu groß, sodass er beiseitetrat und aller Voraussicht nach Vizepräsidentin Kamala Harris am 5. November 2024 neben Donald Trump zur Wahl stehen wird. Einige Branchen dürften sich freuen, dass die Demokraten nun wieder eine „echte“ Chance haben sollten, andere hoffen auf Trump.

Noch ist es nicht offiziell, derzeit spricht jedoch fast alles dafür, dass Kamala Harris am 5. November die Kandidatin der Demokratischen Partei bei den US-Präsidentschaftswahlen sein wird. Bereits jetzt hat sie laut Schätzungen von AP und CNN die benötigte Zahl an Delegiertenstimmen sicher. Gewissheit gibt es jedoch erst mit dem Parteitag der Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago. In einer ersten Reaktion hatten die Börsen positiv auf die Ablösung von Biden durch Harris im Rennen um das Amt des US-Präsidenten reagiert, es dürften jedoch nicht sämtliche Branchen jubeln.

Was Demokraten und Republikaner eint

In vielen Bereichen sind Demokraten und Republikaner gar nicht so verschieden. Dies bedeutet, dass sich einige Trends unabhängig vom Wahlausgang fortsetzen sollten. Die enorme Verschuldung der USA sollte weiter ansteigen. Bereits unter Präsident Barack Obama war diese enorm in die Höhe geschossen, seine Nachfolger Trump und Biden unternahmen wenig, um dem Schuldenberg abzubauen.

In vielen Bereichen sind Demokraten und Republikaner gar nicht so verschieden. An einigen Stellen werden jedoch unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.

Trump setzte umfangreiche Steuersenkungen durch, während die Biden-regierung enorme Investitionsprogramme auf den Weg brachte, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Im Fokus stand beispielsweise der Inflation Reduction Act (IRA). Die Stützung der heimischen Industrie ist etwas, was Demokraten und Republikaner gemein haben, es werden lediglich unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.

Auch dürfte der Handelsstreit mit China fortgeführt werden. Die Biden-Regierung hatte die Importzölle auf Bereiche wie Elektroautos erhöht und einige Chip-Exporte nach China eingeschränkt. Trump betont seinerzeit, energisch gegen die in seinen Augen unfairen Handelspraktiken Pekings vorzugehen. Unterschiede ergeben sich dagegen darin, welche Branchen verstärkt gefördert werden.

Verschiedene Schwerpunkte

Donald Trump lässt kaum eine Gelegenheit aus, um gegen grüne Technologien und allen voran die Elektroautoindustrie zu wettern. Entsprechend ist davon auszugehen, dass er ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit den Fokus auf die Förderung der Produktion heimischer Energieressourcen legen wird. Die Bereiche Öl, Gas, Kohle und Kernkraft sollten daher von Trump 2.0 profitieren.

Ein wichtiges Anliegen sind ihm, seinem Vizepräsidentschaftskandidaten JD Vance und der Republikanischen Partei möglichst niedrige Steuern und geringer Regulierungsanforderungen an die Finanzinstitute des Landes. Banken sollen in die Lage versetzt werden, die US-Wirtschaft und den Konsum mit günstigen Krediten anzukurbeln. Höhere Verteidigungsausgaben sind wiederum, was auch den Demokraten ein wichtiges Anliegen sind, dafür diese jedoch für die Förderung Erneuerbarer Energien.

Im Fokus stehen die heimische Wind,- Solar- und Elektroautoindustrie. Große Unterschiede ergeben sich auch im Bereich Gesundheitssektor. Die Demokarten versuchen, breitere Bevölkerungsschichten in den medizinischen Versicherungsschutz einzubeziehen, während der heimische Konsum beispielsweise durch das Streichen von Studiendarlehen mehr Sozialleistungen für untere Einkommensschichten angekurbelt werden soll.

Das marktEINBLICKE-Fazit

In vielen Bereichen wie der Staatsverschuldung, der China-Frage oder der Förderung der heimischen Wirtschaft sind sich Demokraten und Republikaner einig, im Detail ergeben sich jedoch größere Unterschiede, sodass Unternehmen aus verschiedenen Branchen bei den kommenden US-Präsidentschaftswahlen Donald Trump bzw. der mutmaßlichen Kandidaten der Demokratischen Partei, Kamala Harris, die Daumen drücken werden. Anleger können sich bereits jetzt entsprechend wappnen.

Mit entsprechenden Partizipationszertifikaten auf den Vontobel Democrat 2024 US Election Index bzw. den Vontobel Republican 2024 US Election Index können Anleger auf die jeweiligen Branchen setzen, die mutmaßlich eher von einer weiteren demokratischen Präsidentschaft oder einer Wahl von Donald Trump zum 47. US-Präsidenten profitieren sollten.