Dass es für Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) derzeit in China nicht gerade rund läuft, ist kein Geheimnis. Im März-Quartal hatte der iPhone-Konzern in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt einen Umsatzrückgang von rund 8 Prozent auszuweisen.
Die iPhone-Absätze sind seit geraumer zeit rückläufig. Entsprechend verliert der Konzern mit dem Apfel im Logo Marktanteile, insbesondere an die heimische Konkurrenz.
Anderswo läuft es für Apple deutlich besser, vor allem da Marktteilnehmer den Konzern spätestens seit der hauseigenen Entwicklerkonferenz Worldwide Developers Conference (WWDC) als großen KI-Profiteur sehen und sich der Begriff Apple Intelligence immer mehr einbürgert.
Apple Intelligence auf dem Vormarsch
Laut Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Canalys kam Apple im zweiten Quartal 2024 in China nur noch auf einen Marktanteil von 14 Prozent. Im ersten Quartal dieses Jahres lag dieser noch bei 15 Prozent und ein Jahr zuvor bei 16 Prozent. Lucas Zhong, Analyst bei Canalys, sagt, dass dies nun das erste Quartal in der Geschichte sei, in dem einheimische Anbieter alle fünf Top-Positionen dominieren würden.
Bei diesen heimischen Anbietern handelt es sich um Vivo, Oppo, Honor, Huawei und Xiaomi. Dabei sind es nicht nur Empfehlungen der chinesischen Regierung, Smartphones heimischer Hersteller zu nutzen, die Apple unter Druck setzen. Vielmehr sind diese aggressiv dabei, KI-Anwendungen in ihre neuesten Modelle einzubauen.
Einen entsprechenden Fokus müsse Apple selbst laut Canalys auf Apple Intelligence richten, um in China wieder stärker mithalten zu können. Neuigkeiten zum Thema KI erhoffen sich Anleger unter anderem im Zuge der am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss anstehenden Bekanntgabe der Ergebnisse zum dritten Quartal (Ende Juni) des laufenden Fiskaljahres 2023/24.
Starker „Upgrade-Zyklus“ voraus
Für das Juni-Quartal gehen Analysten laut FactSet-Konsens im Schnitt von einem EPS von 1,34 US-Dollar bei Umsätzen von 84,23 Mrd. US-Dollar aus. Die iPhone-Erlöse werden von Analystenseite bei 38,64 Mrd. US-Dollar gesehen, während Apple in China rund 15,66 Mrd. US-Dollar erzielt haben soll. Interessant ist auch der Blick auf das immer wichtiger werdende Dienstleistungsgeschäft.
Dieses sollte von der großen Zahl sich bereits im Umlauf befindlicher Endgeräte wie Smartphones profitieren, während der Hardware-Bereich selbst einen Schub durch das Thema KI erhalten sollte. Angesichts der neuen KI-Anwendungen und des relativ hohen Alters vieler Geräte wie iPhones sprechen viele Marktteilnehmer von einem starke „Upgrade-Zyklus“.
Apple bleibt auf Erfolgskurs
Srini Pajjuri, Analyst bei Raymond James, ist der Ansicht, dass Anleger mithilfe der Apple-Aktie vor allem in turbulenten Zeiten auf das Thema KI setzen können. Er bleibt optimistisch, dass die kommenden KI-Funktionen einen mehrjährigen iPhone-Upgrade-Zyklus vorantreiben werden. Erste Anzeichen dafür seien bereits erkennbar. Entsprechend wurde im Fall der Apple-Aktie das Kursziel von 200,00 auf 250,00 US-Dollar angehoben, während das „Outperform“-Rating bestätigt wurde.
Baird-Analyst William Power sieht Aufwärtspotenzial bei der Apple-Aktie, selbst wenn iPhone-User ihre Endgeräte nicht so schnell und zahlreich upgraden sollten, wie es erwartet wird. Aus Analystensicht sollten Investoren den Einsatz von KI innerhalb von Apple Intelligence als Grund für Optimismus betrachten. Es wird zudem auf Apple expandierenden Ökosystems, den wachsenden Umsatzbeitrag des Geschäfts mit Dienstleistungen, die starken Cashflows und Apples Innovationsführerschaft verweisen.
Auch J.P. Morgan-Analyst Samik Chatterjee sieht dank der zunehmenden Zahl an KI-Anwendungen positiv auf den Erneuerungszyklus bei iPhones. Die Apple-Aktie wurde vor der Veröffentlichung der Q3-Ergebnisse sogar auf „Positive Catalyst Watch“ gesetzt. Wells Fargo-Analyst Aaron Rakers verweist neben den neuen KI-Anwendungen auch auf den Umstand, dass mehr als 1,3 Milliarden iPhones 4,5 Jahre oder älter seien. Auch dies sollte den Upgrade-Zyklus antreiben.
Mein Fazit
Trotz anhaltend enttäuschender Nachrichten rund um das China-Geschäft hat es Apple zuletzt dank der Künstlichen Intelligenz geschafft, wieder für reichlich Optimismus zu sorgen. Entsprechend gespannt schauen Marktteilnehmer auf die kommende Zahlenbekanntgabe und weit darüber hinaus.
Als Alternative zu einem Direktinvestment in Apple käme auch ein Indexzertifikat auf den Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) infrage. Bei den Magnificent 7 handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla, die in diesem Jahr die Börsenrallye lange Zeit fast ganz alleine gestemmt hatten.