TeamViewer: Keine Missverständnisse mehr?

Nach dem Ausstieg als Haupttrikotsponsor bei Manchester United blickt TeamViewer immer mehr nach vorne. Das Umfeld bleibt aber nicht einfach.

Bildquelle: Pressefoto Teamviewer

In den vergangenen Jahren hatte es bei der Aktie von TeamViewer (WKN: A2YN90 / ISIN: DE000A2YN900) das ein oder andere Mal nach einer Erholung ausgesehen.

Diese scheiterte jedoch immer wieder. Nun unternimmt die im TecDAX und MDAX gelistete Aktie des auf Fernwartungssoftware spezialisierten Technologieunternehmens einen erneuten Anlauf.

Der tiefe Fall eines Corona-Profiteurs

Bereits vor der Corona-Pandemie war Homeoffice in einigen Betrieben nicht ganz unbekannt. Mit COVID-19 herrschte rund um dieses Thema jedoch Hochkonjunktur. Entsprechend wurden Unternehmen wie TeamViewer, die ihre Kunden unter anderem beim Thema Homeoffice Unterstützten, zu echten Börsenstars.

Viele der sogenannten Corona-Profiteure fielen in der Folge jedoch tief. So auch TeamViewer. Im Sommer 2020 stand die Aktie noch bei knapp 55 Euro. Aktuell bewegen wir uns eher im Bereich von rund 12 Euro, und dabei sind die Kurssprünge nach Bekanntgabe der Q2-Zahlen bereits enthalten. TeamViewer kommt derzeit sowohl beim Thema Wachstum als auch beim Sparen voran.

TeamViewer macht Fortschritte

Einst hatte das Management große Ziele. Ein Trikotsponsorenvertrag mit dem englischen Erfolgsclub Manchester United sollte TeamViewer europa- und weltweit berühmt machen. Anleger sahen dies jedoch eher als Missverständnis und teuren Fehler, der inzwischen korrigiert wurde. bereits Ende 2022 hatten sich Club und TemaViewer darauf geeinigt, dass TeamViewer als Haupttrikotsponsor aussteigen dürfe, wenn Manchester United eine Alternative parat hat.

Nun ist es so weit. Ab der Saison 2024/25 werden die Spieler mit der Aufschrift „Snapdragon“ auf den Trikots auflaufen. Dabei handelt es sich um eine Marke des Halbleiterunternehmens Qualcomm. Die entsprechenden Einsparungen sollten sich für TemaViewer wiederum mit 17,5 Mio. Euro im Jahr 2024 und rund 35 Mio. Euro im Jahr 2025 positiv auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auswirken.

Einsparungen machen sich bezahlt

Im zweiten Quartal konnte TeamViewer die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf 164,1 Mio. Euro steigern. Währungsbereinigt lag das Plus bei 9 Prozent. Das bereinigte EBITDA wurde um 6 Prozent verbessert, was zu einer Marge von 41 Prozent führte.

Für das Gesamtjahr rechnet das Management weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg um 7 bis 11 Prozent auf 660 bis 685 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge soll wiederum mindestens 43 Prozent erreichen. Hierzu sollen vor allem die Einsparungen rund um die zurückgefahrenen Marketingaktivitäten bei Manchester United beitragen.

J.P. Morgan-Analyst Toby Ogg lobte entsprechend neben den über dem über den Erwartungen liegenden EBITDA auch das beschleunigte Wachstum bei den bereits in Rechnung gestellten Leistungen (Billings). Allerdings wurden im Fall der TeamViewer-Aktie lediglich das Kursziel von 13,50 Euro und das „Neutral“-Rating bestätigt.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Trotz der positiven Marktreaktion auf die jüngsten Zahlen wäre es für einen Einstieg bei TeamViewer etwas zu früh. Schließlich sind bisherige Erholungsversuche immer wieder gescheitert. Zumindest scheint es das Management des TecDAX- und MDAX-Unternehmens nun mit dem Thema Einsparungen ernst zu meinen. Das Wachstum fiel trotz schwieriger Konjunktur ebenfalls überzeugend aus. Allerdings empfiehlt es sich abzuwarten, ob sich die Erholung dieses Mal als nachhaltig erweist.

Anleger, die trotzdem auf eine Erholung bei der TeamViewer-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: HC1WL2 / ISIN: DE000HC1WL20) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.