Um 10: DAX müht sich nach oben – Wackelkandidat Wall Street

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In den USA erhält man für die Anlage in Staatsanleihen auf zwei Jahre jetzt mehr Zinsen als man Dividendenrendite im S&P 500 Index erwarten kann. 2,5 Prozent zahlt die US-Regierung den Anleihekäufern jetzt, vor einem halben Jahr waren es noch 1,5 Prozent. Dem gegenüber steht eine Dividendenrendite von 1,9 Prozent im S&P 500.

Die Situation in Euroland allerdings ist gänzlich verschieden. Zweijährige Anlagen in Bundesanleihen rentieren bei minus 0,6 Prozent. Deshalb haben jetzt viele Anleger den DAX entdeckt und versprechen sich weitere Kursgewinne. Das wird aber dann nicht nachhaltig sein, wenn es die großen Indizes an der Wall Street nicht schaffen, ihre Februartiefs zu halten.

Aktuell könnte wir es damit zu tun haben, dass Anleger versuchen, vor einem Ausverkauf an der Wall Street den letzten Saft aus der Zitrone zu pressen. Deshalb sollte jetzt der Fokus auf den großen US-Indizes liegen. Denn am Ende wird sich der DAX einer Korrektur im Dow Jones nicht entziehen können.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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