CrowdStrike (WKN: A2PK2R / ISIN: US22788C1053) hatte sich in den vergangenen Jahren im Bereich Cybersecurity für viele Unternehmenskunden unverzichtbar gemacht.
Die 2011 gegründete IT-Sicherheitsfirma aus Austin im US-Bundesstaat Texas ist vor allem im Bereich Endpunktsicherheit stark.
Während CrowdStrike dort Weltmarktführer ist, kommt Microsoft auf Platz zwei. Am 19. Juli passierte jedoch etwas, das CrowdStrikes Führungsanspruch ins Wackeln brachte.
CrowdStrike-Softwareupdate sorgt für weltweiten IT-Ausfall
Ein fehlerhaftes CrowdStrike-Softwareupdate auf Windows-Systemen hatte bei Kunden weltweit für IT-Ausfälle gesorgt. Besonders im Fokus standen die Flugausfälle, mit denen große Airlines zu kämpfen hatten.
Entsprechend geriet die CrowdStrike-Aktie zeitweise gehörig unter dir Räder. Schließlich waren die Sorgen auf Anlegerseite groß, dass es nun Ersatzansprüche regnen könnte. Außerdem würden viele Kunden ihre Geschäftsbeziehungen zu CrowdStrike infolge dieses Vorfalls überdenken.
Allerdings wurde bereits kurz nach dem Vorfall die schnelle und offene Art des CrowdStrike-Managements gelobt, wie mit dem Problem umgegangen worden sei. Darüber hinaus scheinen sich die negativen Folgen in Grenzen zu halten, während der Bedarf an Internetsicherheitsdienstleistungen in Zukunft zunehmen wird.
Nicht so schlimm wie befürchtet
CrowdStrikes Geschäftszahlen zum zweiten Quartal fielen im Hinblick auf die wichtigsten Kennzahlen angesichts der Sorgen vor den Folgen des IT-Ausfalls nicht ganz so schwach wie befürchtet aus.
Umsatz und EPS lagen bei 964 Mio. US-Dollar bzw. 1,04 US-Dollar, gegenüber vorherigen Konsensschätzungen von 958 Mio. US-Dollar bzw. 97 Cents. Der Blick auf die jährlich wiederkehrende Erlöse und die Prognose fiel ebenfalls nicht so schlimm wie befürchtet aus.
Alles halb so wild
Auf Analystenseite zeigte man sich im Hinblick auf die jüngsten Zahlen erleichtert. Tal Liani, Analyst bei der Bank of America, nutzte die Gelegenheit, das „Buy“-Rating für die CrowdStrike-Aktie und das Kursziel von 365,00 US-Dollar zu bestätigen. Aktuell würde dies einem Kurspotenzial von rund 35 Prozent entsprechen. Der Analyst zeigt sich von den Fundamentaldaten des Unternehmens überzeugt und hebt die Segmente Cloud Security und Endpoint Security hervor.
Morgan Stanley-Analyst Hamza Fodderwala zeigte sich von den Ergebnissen bei CrowdStrike „beeindruckt. Das Unternehmen sei in der Lage gewesen wie „Phönix aus der Asche“ aufzuerstehen. Die jährlich wiederkehrenden Umsätze seien sogar stärker als erwartet gewachsen. Der Analyst bestätigt das „Overweight“-Rating und das Kursziel von 325,00 US-Dollar. Außerdem freut er sich auf den Analystentag am 18. September.
Hacker greifen die deutsche Wirtschaft an
Dass Unternehmen wie CrowdStrike auch in Zukunft gebraucht werden und die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen rund um die Datensicherheit steigen sollte, zeigen Entwicklungen wie die Künstliche Intelligenz, Cloud Computing sowie das Voranschreiten der Digitalisierung als Ganzes. Auf diese Weise bieten sich Hackern immer mehr Angriffspunkte. Wie sehr beispielsweise die deutsche Wirtschaft unter Druck steht, zeigt eine aktuelle Bitkom-Studie. Demnach würden die Angriffe auf die deutsche Wirtschaft zunehmen.
In den vergangenen zwölf Monaten waren laut Bitkom 81 Prozent aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen. Weitere 10 Prozent würden dies vermuten. 2023 lagen die Anteile noch bei 72 und 8 Prozent. Zugleich sei der Schaden, der durch diese analogen und digitalen Angriffe entstand, von 205,9 Mrd. Euro um etwa 29 Prozent auf nun 266,6 Mrd. Euro gestiegen. Damit werde auch der bisherige Rekordwert von 223,5 Mrd. Euro aus dem Jahr 2021 übertroffen.
Das marktEINBLICKE-Fazit
CrowdStrike hat durch einen durch ein fehlerhaftes Softwareupdate verursachten IT-Ausfall einen Imageschaden erlitten, der Spezialist für Endpunktsicherheit wird jedoch auch in Zukunft von Unternehmenskunden Aufträge im Hinblick auf das Thema Internetsicherheit erhalten. Schließlich wir die Bedrohungslage im World Wide Web akkuter.
Neben CrowdStrike rechnen sich viele andere Branchenvertreter einiges an Wachstumspotenzial im Internetsicherheitsbereich aus. Aus diesem Grund dürfte ein Blick auf das Indexzertifikat auf den Cybersecurity Index (WKN: DA0AB8 / ISIN: DE000DA0AB89) interessant und lohnenswert sein.