Warren Buffett und sein Team haben etwas geschafft, was bisher in den USA nur den ganz großen Technologieunternehmen wie Apple, Microsoft, NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040), Amazon, Alphabet oder Meta Platforms gelungen ist… Seine Beteiligungsgesellschaft erreichte vor wenigen Tagen zum ersten Mal einen Börsenwert von mehr als 1 Billion US-Dollar.
Ein ganz besonderer Meilenstein
Kein Wunder, wenn der Kurs der Aktie von Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2 / ISIN: US0846707026) allein seit Anfang 2024 um knapp 30 Prozent an Wert zulegen konnte und dabei zuletzt neue Rekordstände erklommen hatte. Allerdings befindet sich die Aktie bereits seit Jahren auf dem aufsteigenden Ast. Und dies, obwohl einige Marktteilnehmer zuletzt skeptischer angesichts Buffetts richtigen Riecher für lohnende Investments wurden, da der Cash-Bestand der Gesellschaft ein Rekordhoch nach dem anderen erreicht hatte.
Buffett sind die Preise derzeit jedoch zu hoch, wenn es um größere Übernahme-Deals ginge. Dafür lief es im Aktiendepot, auch dank Apple, rund. Die Position hatte Berkshire im zweiten Quartal in etwa halbiert, was entsprechend weitere Milliarden in die Kassen gespült hatte. Buffetts Leistung verdient in der aktuellen Zeit zusätzliche Anerkennung.
So sagt Cathy Seifert, Berkshire-Analystin bei CFRA Research, gegenüber CNBC, dass das Erreichen der Billionen-US-Dollar-Marke in einer Zeit, „in der Berkshire eines der wenigen heute noch existierenden Konglomerate darstellt, von großer Bedeutung“, sei. Gelungen ist dies auch, weil Dividendenaktien trotz des Hypes rund um das Thema Wachstum und Technologie attraktiv bleiben. Vielmehr schwenken selbst Unternehmen wie Alphabet und Meta Platforms um und beginnen damit, Dividenden auszuschütten.
Dividendenausschüttungen klettern auf Rekordniveau
Die globalen Dividendenausschüttungen haben im zweiten Quartal 2024 ein neues Rekordniveau erreicht und sind im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent gestiegen auf 792 Mrd. US-Dollar. Dies geht aus dem aktuellen „Dividenden-Update“ von Vanguard hervor. Besonders Europa und die Schwellenländer trugen laut Angaben des Vermögensverwalters maßgeblich zu diesem Wachstum bei, wobei Finanzwerte, Energie und zyklische Konsumgüter als treibende Kräfte fungiert hätten.
Insgesamt hätten europäische Unternehmen im zweiten Quartal 278,6 Mrd. US-Dollar und im gesamten ersten Halbjahr 347 Mrd. US-Dollar ausgeschüttet. Ein Plus von etwa 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Seit dem dritten Quartal 2023 steigen die Dividenden saisonbereinigt langsam an, was auf eine allmähliche Normalisierung hindeutet. Die Basiseffekte der Pandemie lassen nach, das Wachstum nähert sich wieder seinem langfristigen Durchschnitt an“, erläutert Viktor Nossek, Head of Investment and Product Analytics bei Vanguard.
„Schwellenländer dürften auch im dritten Quartal eine Schlüsselrolle bei den Ausschüttungen spielen“, heißt es weiter. Für Anleger, die höhere Gesamtrenditen anstreben, ihr Portfolio diversifizieren und Schutz vor Inflation sowie Rezession suchen, blieben Dividendenaktien weiterhin eine attraktive Option. Besonders erfreulich: Laut Vanguard sei die Dividendenerholung bisher weder durch eine Konjunkturabkühlung noch durch geopolitische Spannungen oder höhere Zinsen beeinträchtigt worden.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Der Erfolg von Warren Buffett, der sich gerne Value-Aktie ansieht, sowie die Rekordhöhe der Dividendenausschüttungen zeigen, dass Dividendenpapiere, von denen viele unter den Baustein-Aktien zu finden sind, auch in Zeiten des KI- und Halbleiter-Booms nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt haben. Mit Blick auf die sinkenden Zinsen dürfte der Blick auf die Höhe von Dividendenrenditen noch wichtiger werden, zumal Ausschüttungen seit jeher für rund die Hälfte der Renditen an den Börsen verantwortlich sind.
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