Die US-Börsen konnten zur Wochenmitte zumindest einen Stabilisierungsversuch bewerkstelligen, von einer Erholung war nach Einbruch am Dienstag nicht wenig zu sehen.
Heard in New York
Der NASDAQ Composite beendete den gestrigen Mittwochhandel mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 17.084 Punkten. Im S&P 500 lag das Minus bei 0,2 Prozent auf 5.520 Zähler, während der Dow Jones Industrial Average um 0,1 Prozent auf 40.974 Punkte zulegen konnte. Im Vorfeld der morgen anstehenden Veröffentlichung wichtiger US-Arbeitsmarktdaten dürften sich die US-Märkte auch heute wenig bewegen.
Dabei ist eine Eintrübung am US-Arbeitsmarkt zu sehen. Diese könnte die Fed dazu veranlassen, die Leitzinsen gleich um 50 Basispunkte zu senken und nicht nur um 25 Basispunkte. Laut Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, hätten die gestern veröffentlichten Daten zu den offenen Stellen im Juli weitere Hinweise auf eine Abkühlung des Arbeitsmarktes in den USA geliefert. Diese sanken wesentlich stärker als erwartet auf rund 7,67 Millionen, den niedrigsten Stand seit Januar 2021.
Konnichiwa Tokio!
Die asiatischen Börsen zeigten sich am heutigen Donnerstagmorgen schwächer. Der japanische Nikkei 225 verlor dabei beispielsweise 1,1 Prozent auf 36.657 Punkte. Im Fokus stand unter anderem ein Blick auf die Reallöhne in dem Land.
Diese kletterten im Juli um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Daten werden unter anderem im Hinblick auf die Frage, ob die Bank of Japan weitere Leitzinserhöhungen vornehmen möchte beäugt.
So steht´s um den DAX
Nach dem jüngsten Kurssturz unternimmt der DAX am heutigen Donnerstag einen erneuten Stabilisierungsversuch. Dies wird jedoch nicht einfach angesichts der wachsenden Konjunktursorgen. Die Analysten bei der Helaba verweisen aber auch auf die positiven Aspekte, die man aus der Kursschwäche der vergangenen Tage ziehen könne. So hätten die Märkte eine Verschnaufpause gebraucht.
Außerdem würden sich wichtige Unterstützungen in Form der gleitenden Durchschnitte (21T, 55T und 100T) in einer Zone um 18.325 zeigen. „Noch stehen MACD und DMI aber auf Kauf, sodass nach einer kurzfristigen Korrektur wieder Potenzial auf der Oberseite bestehen könnte. Letztlich konnte der Leitindex die Verluste eingrenzen und ging mit einem Minus von 0,8 % aus dem Handel“, heißt es weiter.
So handeln Sie heute den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Um eine Gegenreaktion anzustoßen, sollte der DAX nun zunächst über 18.600 steigen und die beiden Tops vom 23. bzw. 5. Juli (18.647/18650) mit dem Zwischenhoch vom 23. August bei 18.670 überbieten. Darüber könnte sich ein Sprint an das Juli-Top bei 18.779 entwickeln, ehe es um das Zwischenhoch vom 28. Mai bei 18.855 und das Top vom vergangenen Mittwoch bei 18.857 gehen würde. Weitere Widerstände wären am Verlaufshoch vom 15. Mai bei 18.893 sowie am amtierenden Allzeithoch zu finden.
Das Short-Szenario: Setzt der DAX seine Abwärtsbewegung dagegen fort, ließe sich die erste Unterstützung jetzt am April-Top bei 18.567 antragen. Direkt darunter sollte auf das gestrige Tagestief geachtet werden, bevor die doppelte Haltelinie aus dem mittelfristigen GD100 (18.341) und dem kurzfristigen GD50 (18.318) nachrücken würde. Drehen die Blue Chips dort nicht wieder nach oben, müssten weitere Abgaben in Richtung des Juli-Tiefs bei 18.030 und der 18.000er-Marke einkalkuliert werden.
Wichtige Tagestermine
Bevor morgen der August-US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird, schauen Anleger heute Nachmittag bereits gespannt auf die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, den ADP-Report und den ISM-Index der Dienstleister.
Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.