Moderna: Das wird schwieriger als gedacht

Ähnlich wie Biontech kämpft auch Moderna darum, in einer Post-COVID-19-Welt zurechtzukommen. Neben Forschungserfolgen braucht es Einsparungen.

(Bildquelle: unsplash / Mufid Majnun)

Die Menschheit wird sich immer die Frage stellen, wie die COVID-19-Pandemie wohl ohne die Impfstoffspezialisten Biontech (WKN: A2PSR2 / ISIN: US09075V1026) und Moderna (WKN: A2N9D9 / ISIN: US60770K1079) verlaufen wäre. Diese versuchen seit geraumer Zeit, in einer Post-Corona-Welt zurechtzukommen. Für die einstigen Börsen-Stars ist dies nicht einfach.

Kalter Kaffee COVID-19?

Vor wenigen Tagen hatte das Management im Rahmen seines „R&D Days“ umrissen, wie es sich die Zukunft vorstellt. Aktuell liegt der Fokus weiterhin auf COVID-19-Impfstoffen. Noch in diesem Jahr sollen Impfstoffe der nächsten Generation zugelassen werden.

Zudem steht das Thema kombinierte COVID-19- und Grippe-Impfungen im Fokus. Allerdings haben die Geschäftszahlen zuletzt immer wieder gezeigt, dass die fetten Jahre im Hinblick auf die Einnahmen rund um Corona vorbei sind. Daher konzentriert man sich auf zehn Produktzulassungen bis 2027.

Bei Moderna ist Sparen angesagt

Allerdings scheinen Marktteilnehmer derzeit nicht besonders von den Aussichten für die neuen potenziellen Gewinnbringer für Moderna überzeugt zu sein, auch, wenn CEO Stephane Bancel gegenüber CNBC im Vergleich zur Biopharma-Konkurrenz überdurchschnittliche Erfolge bei Phase 1 bis Phase 3 Studien angepriesen hatte.

Trotzdem liegt die Moderna-Aktie im laufenden Jahr rund 31 Prozent im Minus. Und dies, nachdem die Papier bereits deutlich im Vergleich zu ihrem COVID-19-Hochs zurückgesetzt hatten. Für bessere Stimmung unter Anleger sollen Kostensenkungen sorgen.

So ist die Umsetzung einer Portfoliopriorisierung und von Kosteneffizienzmaßnahmen zur Senkung der Ausgaben für Forschung & Entwicklung um 1,1 Mrd. US-Dollar angedacht. So soll es von geschätzt 4,8 Mrd. US-Dollar auf 3,6 bis 3,8 Mrd. US-Dollar bis 2027 nach unten gehen.

Moderna backt kleinere Brötchen

J.P. Morgan-Analystin Jessica Fye begrüßt zwar diese Ausgabendisziplin, senkt aber trotzdem das Rating für die Moderna-Aktie von „Neutral“ auf „Underweight“. Das Kursziel wird von 88,00 auf 70,00 US-Dollar abgesenkt.

Kritisch wird die Umsatzprognose gesehen. Die 2025er-Umsatzprognose liegt mit 2,5 bis 3,5 Mrd. US-Dollar teilweise deutlich unter den Konsensschätzungen von 3,7 Mrd. US-Dollar. Zumal das Zusammenstreichen von Ausgaben auch mit dem Streichen von Entwicklungsprogramme einhergeht.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Für Moderna bleibt es schwierig, einen Spagat zu finden, zwischen Investitionen in neue vielversprechende Impfstoffe und einer von Investorenseite geforderten Kostenkontrolle. Entsprechend wird es für die Aktie schwierig sein, eine nachhaltige Erholung einzuleiten.

Anleger, die gehebelt auf weitere Kursverluste bei der Aktie von Moderna setzen wollen, können mit Mini-Future Short (WKN: MJ14Q2 / ISIN: DE000MJ14Q27) überproportional von einem Rückgang des Aktienkurses profitieren.