In der Vorwoche haben wir an dieser Stelle durchaus Grund zum Feiern gehabt, denn für den Goldpreis ging es – im Zuge neu entflammter Zinssenkungsphantasien – auf ein neues Allzeithoch bei 2.560 US-Dollar.
Was sich hier in einer eher dürr formulierten Zeile so nüchtern liest, war jedoch „nur“ der Vorgeschmack auf eine Handelswoche, die es mehr als in sich hatte. Während sich nämlich alle Blicke bereits auf den Leitzinsentscheid der US-Notenbank am Mittwochabend richteten, kletterten der Dow Jones sowie der S&P 500 quasi schon einmal vorab auf neue Rekordmarken.
Dass die Fed dann tatsächlich den „großen“ Zinsschritt wagte und den Leitzins um 50 Basispunkte senkte, geriet angesichts der Kurssprünge vom gestrigen Donnerstag beinahe zur Nebensache:
Simply the best
Auf breiter Front katapultierten sich die Indizes auf neue historische Höchststände und machten damit den scharfen Rücksetzer von Anfang August endgültig vergessen. Selbst der NASDAQ 100, zuletzt der Nachzügler unter den Börsenbarometern und damit deutlich schwächer unterwegs als Dow Jones, DAX & Co, schraubte sich gestern bis auf 19.952 Zähler, womit die 20.000er-Barriere zumindest mal wieder in Sichtweite geriet.
Ebenfalls auf Rekordniveau notierte – natürlich – der Goldpreis, der sich zum ersten Mal überhaupt an die 2.600er-Marke heranschieben konnte. Den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen hat jedoch der DAX, der am gestrigen Donnerstag 1,6% zulegen und erstmals in der Geschichte über die 19.000-Punkte-Schwelle steigen konnte. Mit dem Intraday-Top bei 19.045 sowie der neuen Allzeit-Bestmarke auf Schlusskursbasis bei 19.002 hat der Index einen wichtigen Satz nach oben gemacht. Denn:
Hoch, höher, am höchsten?
Können die heimischen Blue Chips an die Aufwärtsdynamik anknüpfen und den gestrigen Ausbruch auf neue Rekordstände mit weiteren Gewinnen bestätigen, wäre der Weg auf der Oberseite zunächst frei von charttechnischen Widerständen. Aus der V-Umkehr, die sich nach dem Rücksetzer Anfang August im Chart herausgebildet hatte, ließe sich sogar ein mögliches Kurspotenzial bis in den Bereich der 20.000er-Barriere ableiten.
Auf der Unterseite sind die Haltestellen nach den jüngsten Anstiegen dagegen deutlich nach oben geschoben worden; unterhalb des „alten“ Rekordhochs vom 3. September bei 18.991 kann die erste Unterstützung nun bei 18.893 angetragen werden. Die nächsten Haltestellen wären am Juli-Top bei 18.779 sowie rund um 18.650 zu finden – womit dann auch das 166 Punkte breite Aufwärts-Gap vom Donnerstag wieder geschlossen wäre!
Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants
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