Steinhoff sorgt für volatile Kurse

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Stabile Kurse und ein langsam, aber kontinuierlich steigender DAX haben im April dazu geführt, dass die Privatanleger wieder vermehrt zugekauft haben. So stieg der comdirect Brokerage Index von 98,9 Punkten auf 101,5 Punkte. Ein Stand von über 100 Punkten zeigt, dass die Käufe die Verkäufe überwiegen.

Zugleich war die Handelsaktivität laut comdirect-Angaben insgesamt eher gering. „Das ist typisch für eine Phase mit stabilen Kursen. Die Anleger sind zuversichtlich und stocken nach und nach auf. Starke Trading-Bewegungen folgen dann aber erst wieder mit dem Aufkommen größerer Chancen“, erklärt Andreas Lipkow, Finanzexperte bei comdirect.

Das hat sich auch bei den Einzelwerten gezeigt. Insgesamt haben die Privatanleger deutlich mehr Aktien gekauft als verkauft: Der Brokerage Index für diese Anlageklasse ist von 109,4 Punkten auf 113,8 Punkte angestiegen und liegt damit auf einem Zweijahreshoch. Die Handelsaktivität war im Vergleich zu den volatilen Vormonaten jedoch eher mäßig, heißt es weiter.

„Die Anleger haben sich auf einzelne Stories konzentriert“, sagt Lipkow. So etwa auf Steinhoff International (WKN: A14XB9 / ISIN: NL0011375019): Meldungen zur mutmaßlichen Bilanzfälschung sowie der Veräußerung von Steinhoffs Poco-Anteilen führten zu volatilen Kursen und dazu, dass spekulative Anleger das Papier stark zukauften und auf Chancen hofften. Neben Steinhoff waren auch die Titel der Deutschen Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008), Siemens Healthineers (WKN: SHL100 / ISIN: DE000SHL1006), Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) und Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067)  unter den Top-Käufen im April. „Die Kurse der Siemens Tochter sind noch immer durch den IPO aufgeheizt. Daher haben auch im April viele ihr Depot mit Siemens Healthineers-Titeln aufgestockt oder aber Gewinne mitgenommen“, erklärt Lipkow. So gehörte das Medizintechnik-Unternehmen auch zu den meistverkauften Papieren im vergangenen Monat. Unter den weiteren Top-Verkäufen befanden sich Amazon, die Deutsche Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508), Wirecard (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060) und Daimler. „Amazon-Titel wurden ebenfalls sowohl stark zugekauft als auch abgestoßen. Das hohe Kursniveau Amazons sorgt für eine stärkere Volatilität, zudem ist die E-Commerce-Branche von Kursschwankungen geprägt. Das ruft Spekulanten auf den Plan“, erläutert Lipkow.

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