Was für eine Woche!

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So, wieder eine Woche vergangen – eine komplette, dieser Zusatz macht im Mai ja durchaus Sinn, bei all diesen Feiertagen – und wenn Sie mich fragen, hätte diese Woche auch keinen Tag kürzer sein dürfen. Warum? Weil doch ganz schön viel los war, wie man so schön sagt. Wie gut, dass wir da im Market Mover Editorial die Dinge noch einmal sortieren und einordnen können. Oder bewerten. Wobei wir an dieser Stelle selbstverständlich jeden Kommentar über den israelischen Sieg beim Eurovision Song Contest, den vorläufigen WM-Kader des Bundestrainers oder den, räusper, Fototermin der beiden Nationalspieler Özil und Gündogan mit ihrem Präsidenten in London verkneifen und auch die royale Hochzeit in Windsor nicht weiter beachten. Das gilt auch für die tumultartigen Szenen, die sich am Mittwoch im Deutschen Bundestag abspielten, und auch die Verlegung der US-amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem wird konsequent unkommentiert bleiben. Aber keine Angst, es bleiben noch genug andere Themen. Die zudem auch viel mehr mit dem Stichwort Börse zu tun haben. Nehmen wir doch gleich als erstes Beispiel die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen. Die machten einen Satz nach oben und kletterten erneut über die „magische“ 3-Prozent-Marke, genaugenommen auf den höchsten Stand seit Juli 2011. Das wirkte wie ein Wirkungstreffer vor allem auf die US-Indizes, während die deutschen/europäischen Märkte relativ ruhig blieben. Die hatten dafür andere Sorgen:

Italy: Twelve Points

Achtung, Ironie: Der Peis der Woche geht eindeutig an die italienische Nicht-Regierung! Nachdem Italiens Staatspräsident Mattarella bereits genug von den mehr als schleppenden Koalitionsgesprächen zwischen den beiden Lagern Lega und 5 Sterne hatte und mit Neuwahlen drohte, rauften sich die Kontrahenten noch einmal zusammen – und schockten den Rest der EU mit einer abstrusen Forderung nach einem Schuldenerlass in Höhe von 250 Milliarden Euro. Unter anderem, auch der Austritt aus der Währungsunion stand zur Debatte. Klingt logisch, angesichts der vollmundigen Wahlversprechen (Steuersenkungen und Erhöhungen der Sozialleistungen), und im Hinblick auf die Staatsverschuldung, die mit 130% vom BIP bereits die zweithöchste in der Eurozone ist. Für die Gemeinschaftswährung ging es jedenfalls ein ganzes Stück weiter abwärts, der Euro notierte am Mittwoch mit 1,1766 USD auf einem neuen Jahrestief. In die Tiefe zog es auch die Mailänder Börse, die am selben Tag rund 2% abstürzte. Richtig nach oben ging dafür der Ölpreis, der am Donnerstag – wir reden jetzt von der Nordseesorte Brent – erstmals seit November 2014 über die 80-Dollar-Marke sprang und damit – zumindest tendenziell – die Weichen in Richtung 100er-Schwelle stellte. Und noch einer startete nach oben durch, beinahe so, als ob ihn das ganze Wirrwarr drumherum gar nichts anginge: der deutsche Leitindex machte am Donnerstag, nachdem er die Tage vorher relativ regungslos an der 13.000er-Marke Volumen schob, einen satten Satz aufwärts und setzte sich direkt über den Widerstand bei 13.100 Punkten.

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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