Die Deutsche Post und der unerwartete Erfolg des StreetScooter

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Post

Die Deutsche Post (WKN: 555200 / ISIN: DE0005552004) war auf der Suche nach einem innenstadttauglichen Elektro-Transporter. Fündig wurden die Bonner nicht. Daher setzten sie mit dem StreetScooter auf ein eigenes Projekt. Der Erfolg dieser, aus der Not geborenen, Innovation wächst von Monat zu Monat.

Unerwarteter Erfolg. StreetScooter wurde 2010 im Umfeld der RWTH Aachen aus der Idee gegründet, Elektromobilität bereits ab kleinen Stückzahlen wirtschaftlich attraktiv zu gestalten. 2014 wurde die StreetScooter GmbH ein Tochterunternehmen der Deutschen Post. Es begann ein unerwarteter Erfolg, durch den die Post zum führenden Hersteller von elektrischen Nutzfahrzeugen wurde. Dabei hilft auch die im April gemeldete Vertriebs-Kooperation mit den Ford Transit Centern. An optimistischen Ziele mangelt es aktuell nicht: Derzeit errichtet die StreetScooter GmbH ein weiteres Werk in Düren, das gemeinsam mit dem Stammwerk in Aachen die bereits angekündigte Produktionserhöhung auf bis zu 20.000 Einheiten im Jahr realisieren soll.

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Neben den beiden Fahrzeuggrößen Normal und L ist vor allem die Reichweite wichtig. Der “Work 40 kWh” kommt auf eine NEFZ-Reichweite von 232 km – für Innenstädte durchaus ausreichend. Aber nach diesen 232 km muss das Fahrzeug auf jeden Fall wieder in seinem Depot oder an einer x-beliebigen Steckdose hängen. Sofern vorhanden. Und hier kommt das nächste Problem.

Die Infrastruktur. Über die enormen Herausforderungen der Elektromobilität wurde schon viel geschrieben. Nun gibt es wieder einmal neue Zahlen. Bis zu 11 Mrd. Euro an Investitionen sollen laut einer Studie bis 2030 nötig sein, damit das Stromnetz auf die Anforderungen der “E-Volution” vorbereitet ist. Die Unterschiede sind dabei bereits jetzt schon sehr gewaltig, wie die Zahl der Elektro-Zapfsäulen zeigt.

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FAZIT. Nicht nur die Fahrzeugentwicklung kommt mit den Wünschen der Politik nicht hinterher. Auch bei der Infrastruktur hapert es noch gewaltig. Wie dieses Problem gelöst werden soll, ist offen. Das betrifft dann auch die Frage nach dem innerstädtischen Transport – ohne Strominfrastruktur sind die Streetscooter auch deutlich weniger wert, als es ihre Innovationsleistung verdient hat. Aus Anlegersicht ist Streetscooter sicher kein Grund, der für oder gegen die Post-Aktie spricht. Allerdings bringt sich die Post so immer wieder ins Gespräch und kann auch in Zeiten von Fahrverboten innerstädtische Logistik anbieten.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage und beim alltäglichen Lebensgenuß

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