Es sind nur noch wenige Tage bis zu dem groß gehypten Event bei Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014). Die Rede ist vom Robotaxi-Day. Der Elektroautobauer selbst spricht vom „We, Robot“-Event. Angesichts der insbesondere durch Konzernchef Elon Musk in die Höhe geschraubten Erwartungen wird es sehr schwierig werden, diesen gerecht zu werden.
Tesla will es Apple gleichtun
Apple hatte seinen Apple Intelligence Moment. Nun will Tesla mit „We, Robot“ nachziehen. Die Erwartungen sind in den vergangenen Wochen gestiegen. So hat die Tesla-Aktie seit Anfang September rund 23 Prozent an Wert zugelegt, und dies in einer Zeit, in der große Automobilkonzerne wie Volkswagen oder BMW mit gesenkten Prognosen für Negativschlagzeilen gesorgt hatten.
Möglicherweise ein weiteres Indiz dafür, dass man Tesla nicht zu den „gewöhnlichen“, traditionellen Automobilkonzernen zählen sollte. Allerdings kämpft Tesla selbst mit ähnlichen Problemen. Im ersten Quartal wurde deutlich, welchen Einfluss die schwachen Nachfrage nach Elektroautos auf das Geschäft hat, während Preisnachlässe die Margen drücken.
All dem will Tesla am liebsten so schnell wie möglich entfliehen und sich auf Themen wie Robotaxis, KI, humanoide Roboter oder das Energiespeichergeschäft konzentrieren. Am 10. Oktober geht es um Robotaxis.
Das neue „CyberCab“
Beim Robotaxi geht es um so etwas wie ein selbstfahrendes Fahrzeug , das die Besitzer als Teil eines UBER-ähnlichen Ride-Hailing-Netzwerks nutzen können. Der Clou: Wenn Autobesitzer ihre Teslas nicht benötigen, können sie diese als Robotaxis anbieten und damit Geld verdienen. Tesla natürlich auch.
Um die Erwartungen zu erfüllen, müsste Tesla den Prototypen einer Art „CyberCab“ präsentieren. Davon hatte zuletzt beispielsweise Deutsche Bank-Analyst Brad Zelnick gesprochen. Ein Grund, warum er der Tesla-Aktie einen weiteren Sprung auf 295,00 US-Dollar zutraut und die Aktie mit „Buy“ bewertet.
„Eine radikale Änderung“
Barclays-Analyst Dan Levy spricht sogar davon, dass Teslas Robotaxi-Tag am 10. Oktober „der Kern einer ziemlich radikalen Änderung der Anlagethese ist“, die nun schon seit fast einem halben Jahr vorbereitet werde.
Die Veranstaltung sei entscheidend für die Planung der nächsten Wachstumsphase des Elektroautobauers. Er glaubt, dass Investoren „wahrscheinlich in ihren Ansichten verharren werden“, wobei die Bullen sehen würden, dass Tesla das Thema autonome Fahrzeuge weiter vorantreibe.
Bei Barclays sieht man jedoch eine potenzielle „Sell the News“-Reaktion auf das Ereignis. Daher bleibt es beim „Equal Weight“-Rating und einem Kursziel von 220,00 US-Dollar. Es wird jedoch ein fahrerloses Pilotprojekt erwartet. Zudem wird mit der Vorstellung eines Tesla Model 2.5 gerechnet.
Mein Fazit
Vor dem Robotaxi-Day sind die Erwartungen enorm. Tesla kann diese kaum erfüllen. Doch auch in der Vergangenheit war es häufig so, dass vollmundige Versprechen, beispielsweise mit Blick auf die die Verkaufszahlen oder neue Modelle, erst verspätet erfüllt wurden. Dem Hype rund um Tesla hat die Langfristig wenig geschadet. Neben einigen chinesischen Wettbewerbern bleibt Tesla besser als traditionelle Branchenriesen wie VW & Co positioniert, um sich auf die Mobilitätswende einzustellen.
Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und nicht nur auf Tesla, sondern stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen. In diesem Index sind neben Tesla noch weitere Player aus diesen Branchen enthalten. Dazu zählen unter anderem BYD, Varta und der Lithium-Spezialist Albemarle.