Wirecard muss sich ständig rechtfertigen

Bildquelle: Pressefoto Wirecard

Auch in diesem Jahr gehört die Wirecard-Aktie (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060) zu den Top-Performern im deutschen Technologieindex TecDAX. Ein anhaltend starker Wachstumskurs des Zahlungsabwicklers aus Aschheim bei München hat das Papier in den vergangenen Wochen sogar auf neue Rekordstände steigen lassen. Anleger fragen sich nun, ob es mit dem Anstieg genauso steil weitergehen kann.

Diese Frage stellt sich umso mehr, wenn man bedenkt, dass Wirecard in den vergangenen Jahren häufiger Opfer von so genannten „Short-Attacken“ geworden ist. Bis dahin unbekannte Analyse-Dienste wie „Zatarra“ oder „Southern Investigative Reporting Foundation“ (SIRF) machten sich einen Namen, indem sie das Wirecard-Management, den in ihren Augen übertrieben hohen Aktienkurs und das gesamte Geschäftsmodell von Wirecard kritisierten. Dabei hat sich Wirecard gewissermaßen auch selbst angreifbar gemacht. Das Geschäftsmodell des TecDAX-Unternehmens ist selbst für Experten nicht immer einfach zu durchschauen, während das Wachstum häufig auf Übernahmen in Schwellenländern beruht. Zudem lädt der seit Jahren steigende Kurs der Wirecard-Aktie Short-Seller ein, auf fallende Kurse zu wetten. Wirecard selbst lässt sich davon jedoch kaum beirren.

Am 16. Mai legte das Unternehmen seine Ergebnisse für das erste Quartal 2018 vor. Diese fielen vor allem auf der Umsatzseite sehr beeindruckend aus. Dank eines Anstiegs des über die Wirecard-Plattform abgewickelten Transaktionsvolumens um 55,7 Prozent auf 26,7 Mrd. Euro kletterten die Umsatzerlöse um 52,9 Prozent auf 420,4 Mio. Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat sich um 38,2 Prozent auf 112,3 Mio. Euro erhöht. Das Management rechnet damit, dass sich die positive Entwicklung zwischen Januar und März auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzen wird. Daher wurde die zum 12. April 2018 angehobene Prognose für das Geschäftsjahr 2018 von einem EBITDA zwischen 520 und 545 Mio. Euro bestätigt.

Wirecard kommen derzeit vor allem Trends wie der boomende Online-Handel zugute. Das Unternehmen hilft Händlern weltweit, Zahlungsprozesse zu verbessern. Außerdem steigt mit der Verbreitung von Smartphones und der zunehmenden Digitalisierung die Akzeptanz gegenüber Mobile Payment. Angesichts des steilen Kursanstiegs der Wirecard-Aktie bleibt jedoch die Frage, ob die positiven Wachstumsaussichten bereits im Aktienkurs widergespiegelt werden und die Chancen auf Kurssteigerungen eher begrenzt sind.

Das für 2019 geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt auf Basis der FactSet-Prognosen bei 34. Dies ist für Aktien in der Regel ein sehr hoher Wert, jedoch nicht, wenn die Rede von schnell wachsenden Technologiewerten ist. In diesem Fall wäre die Bewertung der Wirecard-Aktie gemessen am KGV sogar noch moderat. Allerdings hat der jüngste Kursanstieg trotzdem für eine enorme Fallhöhe gesorgt, so dass es sich Neueinsteiger möglicherweise zwei Mal überlegen dürften, bevor sie die Wirecard-Aktie kaufen. Wirecard ist derzeit an der Börse mehr wert als einige große DAX-Konzerne wie thyssenkrupp, RWE, Lufthansa oder Merck. Investoren könnten sich daher fragen, ob die hohe Marktkapitalisierung tatsächlich gerechtfertigt ist.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Wirecard-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DS3284 / ISIN: DE000DS32840) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,76, die Barriere bei 110,00 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DS3285 / ISIN: DE000DS32857, aktueller Hebel 3,74; Barriere bei 144,00 Euro) auf fallende Kurse der Wirecard-Aktie setzen.

Stand: 23.05.2018/ Ein Gastkommentar von Christian-Hendrik Knappe, db x-markets

© Deutsche Bank AG 2018
Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Werbemitteilung.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Weitere, ausführlichere Angaben zu den Wertpapieren einschließlich der Risiken sind den jeweiligen Basisprospekten, nebst etwaiger Nachträge („Basisprospekte“) sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen zu entnehmen. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Anleger können die Basisprospekte nebst den jeweiligen Endgültigen Bedingungen bei der Deutsche Bank AG, Mainzer Landstraße 11-17, 60329 Frankfurt am Main (Deutschland) kostenlos in Papierform und deutscher Sprache erhalten und unter www.xmarkets.de herunterladen.

Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung der Deutsche Bank AG wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.

Bildquelle: Pressefoto Wirecard