Um 10: DAX und Euro rauschen nach unten – Investoren kehren der Eurozone den Rücken

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Mehr als acht Cent hat der Euro gegenüber dem Dollar in den vergangenen sechs Wochen verloren. Mitte April noch bei 1,24 fällt die Gemeinschaftswährung heute Morgen unter 1,16 US-Dollar. Eigentlich hätte der Deutsche Aktienindex daraus mehr machen müssen, neue Rekorde wären allein mit dem schwachen Euro im Rücken ein denkbares Szenario gewesen.

Anfangs sah auch alles danach aus, als die Euro-Schwäche lediglich einem stärkeren Dollar aufgrund steigender Zinserwartungen in den USA geschuldet war. Nun aber fällt der Euro aufgrund hausgemachter Probleme. Italien bereitet der Eurozone zunehmend Kopfschmerzen. In einer Zeit, wo auch die Wirtschaftsdaten andeuten, dass der konjunkturelle Höhepunkt bereits schon wieder überschritten sein könnte, macht das Gespenst einer nächsten Euro-Krise die Runde. Und in diesem Umfeld meiden vor allem ausländische Investoren europäische inklusive deutschen Aktien.

Der Deutsche Aktienindex hat schon gestern das Signal für weiter fallende Kurse gesetzt, als die Unterstützung bei 12.873 Punkten nicht hielt. Heute Morgen nun setzt der Index folgerichtig seine Abwärtsbewegung fort. Die Wall Street startet nach dem Feiertag heute erst in die neue Woche und könnte am Nachmittag die Talfahrt des DAX noch einmal beschleunigen. Denn auch hier sieht alles nach Minuszeichen zur Eröffnung aus.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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