Um 10: DAX sucht seinen Boden – Italiens Anleihen stürzen ab

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Die italienischen Anleihen stürzen ab, die Rendite steigt auf über drei Prozent. Damit liegt der Aufschlag der zehnjährigen italienischen Staatsanleihen gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen bei fast drei Prozent – eine Differenz, die seit 2013 nicht mehr erreicht worden ist. Die Bonds rentieren damit aber immer noch weniger als halb so hoch wie in den schlimmsten Zeiten in der Eurokrise des Jahres 2011.

Die Neuwahlen werden jetzt schon als Referendum über den Verbleib im Euro interpretiert. Die Drohkulisse eines solchen Szenarios könnte die Märkte über die kommenden Wochen beschäftigen. Spätestens aber, wenn der Termin der Neuwahlen näher rückt. Die Europäische Zentralbank steckt bis dahin mit ihren Plänen einer Normalisierung der Geldpolitik fest. Sie muss die politische Situation abwarten und notfalls sogar intervenieren, sollten die Märkte noch mehr Vertrauen in Italiens Staatsschulden verlieren.

Der Deutsche Aktienindex hat für den Moment einen Rücksetzer bis auf 12.650 Punkte absolviert. Dort lag seit April ein wichtiger Widerstand, der Anfang Mai gebrochen wurde. Dass die Märkte an solche Ausbruchsmarken erneut zurückkehren, ist normal. Problematisch und mit weiteren Kursverlusten einhergehend wäre jetzt ein Rückgang darunter.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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