Kleinere und mittelgroße Unternehmen in den USA, sogenannte Small- und Mid-Caps, besitzen das Potenzial, zu den künftigen Branchengrößen zu werden – ähnlich wie die heutigen Schwergewichte Apple, Amazon oder McDonald’s. Die zweite und dritte Riege an den amerikanischen Börsen ist daher eine spannende Fundgrube für Anleger, die solche Wachstumskandidaten entdecken möchten.
Der alte Fokus auf etablierte Blue-Chips
Oftmals wird Anlegern geraten, auf etablierte Blue-Chip-Unternehmen zu setzen, wenn sie auf eine solide, langfristige Rendite aus sind. Dieser Rat hat seinen Grund: Investitionen in den S&P 500, der die 500 größten US-Unternehmen abbildet, haben sich in den letzten Jahrzehnten bewährt und Anlegern gute Erträge beschert. Dieser Index wird zudem als Spiegel der wirtschaftlichen Entwicklung der USA gesehen.
Die im S&P 500 gelisteten Firmen sind in der Regel Großkonzerne mit hohen Marktkapitalisierungen, die von mehreren Milliarden bis hin zu einer Billion US-Dollar reichen – so wie Apple, Microsoft oder Amazon. Der S&P 500 ist somit eine bevorzugte Wahl für Anleger, die Stabilität und geringere Schwankungen wünschen.

Ein Blick hinter die erste Börsenreihe lohnt sich
Doch es lohnt sich auch, einen Blick auf die „zweite Reihe“ der US-Börsen zu werfen. Neben den prominenten Großunternehmen bieten die amerikanischen Börsen ebenso eine spannende Auswahl kleiner und mittlerer Firmen. Diese werden im S&P 400 MidCap und im Russell 2000, dem Pendant zu Deutschlands MDAX und SDAX, abgebildet.
In der derzeitigen Wirtschaftslage, geprägt von globalen Zinssenkungen, gewinnen solche Unternehmen wieder an Attraktivität. Nachdem Investoren eine Zeit lang vor allem größere und stabilere Unternehmen bevorzugt haben, könnte sich das Interesse aufgrund der Zinspolitik nun wieder stärker auf Small Caps richten, wie Janus Henderson Investors in einer Studie feststellte.
Wingstop: Vom Geheimtipp zur Kultmarke
Die USA ist das Mutterland des Fast-Foods und deren bekannten Restaurant-Ketten. Eine der Ketten, die ein bisschen unter dem Radar agiert, ist Wingstop (WKN: A14UYK / ISIN: US9741551033). Das Unternehmen wurde 1994 im texanischen Garland gegründet und hat sich seitdem zu einer der führenden Marken im Segment der Hähnchenrestaurants entwickelt. Wingstop hat weltweit expandiert und betreibt heute über 1.600 Filialen in den USA sowie in Mexiko, Großbritannien, Frankreich und Singapur.
Das Konzept von Wingstop basiert auf der Zubereitung von frischen, handgeschnittenen Hähnchenflügeln, die in einer Vielzahl von Geschmacksrichtungen angeboten werden. Die Kunden können aus Klassikern wie “Original Hot”, “Lemon Pepper”, “Garlic Parmesan” und “Mango Habanero” wählen, was dem Unternehmen eine treue Fangemeinde eingebracht hat. Neben den berühmten Hähnchenflügeln bietet Wingstop auch klassische Beilagen wie Pommes frites, Dips und Coleslaw an.

Wingstop setzt stark auf das Modell des Takeaway- und Lieferdienstes, was besonders während der COVID-19-Pandemie ein entscheidender Vorteil war. Durch seine frühzeitige Fokussierung auf Online-Bestellungen und seine Partnerschaft mit Lieferservices konnte das Unternehmen auch während der Lockdowns weiterhin erfolgreich operieren. Diese strategische Ausrichtung half Wingstop, seine Umsätze in einer Zeit zu steigern, in der viele andere Gastronomiebetriebe mit erheblichen Einbußen zu kämpfen hatten.
Ein weiterer Erfolgsfaktor des Unternehmens ist seine Fähigkeit, Franchise-Partner zu gewinnen. Fast alle der Wingstop-Standorte werden von Franchisenehmern betrieben, was dem Unternehmen ermöglicht, schnell zu expandieren, ohne die gesamte finanzielle Last selbst zu tragen. Dieses Modell hat Wingstop geholfen, seine internationale Präsenz auszubauen, und dabei Risiken zu minimieren.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Das Unternehmen und dessen Aktie ist ein Blick wert – nicht nur für Fast-Food-Fans. Finanziell hat Wingstop in den vergangenen Jahren beachtliche Erfolge erzielt. Trotz Probleme durch volatile Rohstoffpreise, insbesondere bei Hähnchenfleisch, konnte Wingstop seine Profitabilität durch Preisanpassungen und operative Effizienzmaßnahmen aufrechterhalten. Das Management hat sich vorgenommen, innerhalb eines Jahrzehnts eine Top-10-Restaurantmarke zu werden – und dies langfristig mit einem jährlichen Wachstum von mehr als 10 % zu erreichen.