Für Anleger, die eine langfristige Rendite erzielen wollen, sind etablierte Blue-Chip-Unternehmen oft die einzige verlässliche Wahl. Wer in den vergangenen Jahrzehnten auf Aktien im S&P 500 gesetzt hat, konnte solide Erträge erwirtschaften. Dieser Index bildet die 500 größten börsennotierten Unternehmen in den USA ab und gilt als Barometer der Wirtschaft. Die darin gelisteten Firmen sind meist globale Player wie Apple, Microsoft und Amazon mit Marktkapitalisierungen von Milliarden bis zu einer Billion US-Dollar. Aufgrund ihrer Größe und Beständigkeit sind sie ideal für Anleger, die auf Stabilität und weniger Schwankungen setzen möchten.
Small Caps können überproportional profitieren
Neben diesen “Großen” lohnt sich jedoch auch ein Blick auf die zweite und dritte Reihe der US-Börse. Ähnlich wie der MDAX und SDAX in Deutschland, bilden der S&P 400 MidCap und der Russell 2000 den Bereich der mittelgroßen und kleineren US-Unternehmen ab. Besonders in Zeiten sinkender Zinsen gewinnen solche Firmen an Attraktivität. Laut einer Studie von Janus Henderson Investors profitieren Small Caps überproportional, wenn Zentralbanken Zinssenkungen vornehmen oder diese ankündigen.
Der S&P MidCap 400 zeigt mittelgroße Firmen mit einer Marktkapitalisierung von 2 bis 10 Milliarden US-Dollar, die zwischen der Stabilität des S&P 500 und der Dynamik des Russell 2000 angesiedelt sind. Der Russell 2000 hingegen listet kleinere Unternehmen mit Werten zwischen 300 Millionen und 3 Milliarden US-Dollar und bietet so Einblick in das untere Segment des US-Marktes. Beide Indizes sind Indikatoren für die wirtschaftliche Verfassung der USA, da die kleineren Firmen oft stärker von der nationalen Konjunktur abhängig sind als die global vernetzten Blue-Chips im S&P 500.
Die Historie spricht für Mid-Cap-Aktien
Auch Experten wie Jenny Ma von Goldman Sachs betonen das Potenzial von Mid- und Small-Caps. Historische Trends deuten darauf hin, dass Mid-Cap-Aktien nach einer Zinssenkung typischerweise eine bessere Performance erzielen als größere Werte. Da viele dieser Titel aktuell günstig bewertet sind, bieten sie langfristig eine attraktive Wachstumsquelle – ein Vorteil, den Value-Investoren schätzen.
Eine Midcap-Chance im Biotech-Bereich
BioMarin Pharmaceutical (WKN: 924801 / ISIN: US09061G1013) ist ein Biotech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Therapien für seltene genetische Erkrankungen spezialisiert hat. Seit der Gründung im Jahr 1997 hat das kalifornische Unternehmen eine herausragende Position im Bereich der seltenen Krankheiten eingenommen, insbesondere durch seine Expertise in der Erforschung und Behandlung von Enzymmangelkrankheiten. Viele dieser Erkrankungen, die zu den sogenannten lysosomalen Speicherkrankheiten gehören, haben bisher nur wenige oder keine wirksamen Behandlungsmöglichkeiten.
Eines der bekanntesten Medikamente von BioMarin ist Aldurazyme (Laronidase), das zur Behandlung der Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I) entwickelt wurde, einer seltenen, genetischen Erkrankung, bei der sich komplexe Zuckermoleküle in verschiedenen Organen ansammeln und zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Aldurazyme war eines der ersten Enzymersatztherapeutika von BioMarin und hat den Weg für weitere innovative Behandlungen geebnet.
BioMarin hat auch mit Brineura (Cerliponase Alfa) einen bedeutenden Durchbruch bei der Behandlung der späten infantilen neuronalen Ceroid-Lipofuszinose Typ 2 (CLN2) erzielt, einer extrem seltenen und tödlichen neurodegenerativen Erkrankung bei Kindern. Diese Therapie hilft, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und bietet betroffenen Familien eine dringend benötigte Behandlungsoption. In den vergangenen Jahren hat BioMarin signifikante Fortschritte in der Gentherapie gemacht, einem der vielversprechendsten Bereiche der modernen Medizin.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Für die Morningstar-Analysten bleibt „in der Zukunft BioMarin einer der spannendsten Akteure im Bereich der Biotechnologie, insbesondere durch seine Fortschritte in der Gentherapie.“ BioMarin Pharmaceutical habe sich als Pionier in der Behandlung seltener genetischer Erkrankungen etabliert, heißt es weiter. Die Kombination aus einem starken Portfolio an zugelassenen Medikamenten und einer vielversprechenden Pipeline macht BioMarin zu einem zentralen Akteur in der Biotechnologiebranche.
Doch wie es bei Biotech-Aktien halt so ist: Das Risiko ist nicht zu verachten und ein Anleger sollte wissen, worauf er sich einlässt. Die harten Fakten: In den vergangenen zehn Jahren hat die BioMarin Pharmaceutical-Aktie 4 Prozent p.a. verloren, Anleger sollten entsprechend kleinere Positionen aufbauen.