Wenn mehr zuviel ist

Nach dem Kursfeuerwerk, das Tesla in der vergangenen Woche an der Wall Street abgebrannt hatte, hingen die Erwartungen hoch...

(Bildquelle: markteinblicke.de)

Nach dem Kursfeuerwerk, das Tesla in der vergangenen Woche an der Wall Street abgebrannt hatte, hingen die Erwartungen an die übrigen Schwergewichte aus dem Club der großartigen Sieben in der letzten Oktober-Woche entsprechend hoch. Mit Alphabet, Meta, Microsoft, Amazon und Apple (die gerade vorgenommene Sortierung erfolgte übrigens nicht alphabetisch, sondern chronologisch nach Veröffentlichung der jeweiligen Geschäftszahlen) öffneten auch gleich die ganz Großen der Tech-Branche ihre Bücher und lieferten – um ein wenig tiefzustapeln – ein mindestens solides Zahlenwerk ab. Für sich allein genommen, hätten die vorgelegten Ergebnisse vermutlich für wohlwollende Reaktionen auf dem Parkett sorgen können – wenn, ja wenn da nur nicht die bereits erwähnten Erwartungen gewesen wären:

Schwergewichte belasten die Kurse

Die schickten die US-Indizes samt den darin gelisteten Schwergewichten am gestrigen Donnerstag auf Talfahrt; während der Dow Jones „nur“ 0,9% einbüßte, ging es für den breiter gefassten S&P 500 schon um 1,9% nach unten. Der NASDAQ 100 gab 2,4% auf 19.890 Zähler ab und rutschte damit – nur zwei Tage, nachdem die Tech-Werte auf das Wochenhoch bei 20.600 Punkten geklettert waren – wieder unter die viel beachtete 20.000er-Barriere ab. Einer der schwächsten Werte war dabei die Microsoft-Aktie, die mit einem Minus von 6,1% den größten Tagesverlust seit über einem Jahr verbuchen musste. Dementsprechend endete der Oktober – aus statistischer Sicht eigentlich einer der stärksten Börsenmonate im Jahreskreis – für die Märkte mit moderaten Abschlägen, und dieser Tendenz konnte sich auch der DAX mit einem Kursrückgang um 1,3% auf Monatssicht nicht entziehen. Und:

Im Rückwärtsgang

Auch im deutschen Leitindex standen in dieser Woche die Quartalszahlen der Unternehmen im Fokus, doch anders als noch in der Vorwoche – da glänzte DAX-Schwergewicht SAP mit guten Ergebnissen – fielen die zuletzt vorgelegten Resultate weniger erfreulich aus. Beispiel Volkswagen: Eine schwache Neun-Monatsbilanz inklusive deutlichem Gewinneinbruch machte zur Wochenmitte deutlich, dass der Rückfall auf ein neues Jahrestief bei 87,50 Euro in der Vorzugsaktie kein Ausrutscher gewesen sein dürfte. Abwärts ging es zunächst auch für den DAX selbst, der am gestrigen Donnerstag im Tief bei 19.005 aufsetzte und damit kurzzeitig unter die 50-Tage-Linie abtauchte. Die hielt dem Belastungstest vorerst stand und kann daher – in Kombination mit der runden Tausender-Schwelle – als erste Unterstützung genannt werden. Auf der Oberseite sind die ersten Hürden dagegen rund um 19.250 sowie am Vorwochentief bei 19.330 zu finden, ehe über einen Hochlauf an das markante September-Top bei 19.492 nachgedacht werden könnte.

Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants

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