Super Micro Computer: Kein Ende in Sicht

Mit seinen jüngsten Quartalsergebnissen konnte Super Micro Computer die Sorgen vieler Anleger nicht ausräumen. Diese wurden vielmehr verstärkt.

(Bildquelle: unsplash / Magnus Engø)

Der Fall des einstigen KI-Darlings Super Micro Computer (WKN: A0MKJF / ISIN: US86800U1043) geht nach der Bekanntgabe ungeprüfter Quartalsergebnisse weiter.

Neue Risiken

Nach der Bekanntgabe der Eckdaten zum September-Quartal verstärkte die Aktie von Super Micro Computer ihren Abstieg. Die Umsatzerlöse fielen schwächer als erwartet aus, während die Prognose ebenfalls enttäuschte.

Einen Lichtblick bot das über den Erwartungen liegende EPS. Allerdings konnte der Spezialist für Rechenzentren nicht transparent aufzeigen, wie die Börsennotierung an der Nasdaq gehalten werden soll. Zumal die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young zuletzt ihr Handtuch geworfen hatten.

„Keine Ahnung“ bei Super Micro Computer

Barclays-Analyst George Wang nutzte die Gelegenheit, um das Kursziel für die Aktie von Super Micro Computer von 42,00 auf 25,00 US-Dollar zu senken, das „Equal Weight“-Rating wurd aber bestätigt. Der Spezialist für Rechenzentren habe die Umsatzerwartungen im September-Quartal verfehlt. Zudem impliziere die Q4-Prognose einen Rückgang der Erlöse im Monatsvergleich.

Darüber hinaus habe Super Micro immer noch „keine Ahnung“, wann der Jahresbericht vorgelegt werden soll, da das Unternehmen nach einem neuen Wirtschaftsprüfer suchen würde. Der Analyst erwartet, dass der Mangel an Klarheit dafür sorgen wird, dass Super Micro die Anforderungen der Nasdaq für die Börsennotierung nicht mehr erfüllt.

Goldman Sachs-Analyst Michael Ng senkt seinerseits das Kursziel für Super Micro von 67,50 auf 28,00 US-Dollar. Hier bleibt es bei der „Neutral“-Einschätzung. Es werden höhere Risiken für die Schätzungen gesehen. Diese ergäben sich aus der verzögerten Bekanntgabe des Jahresberichts und aus dem Rücktritt des Wirtschaftsprüfers. Super Micro hat aus Analystensicht einige „geschäftliche Herausforderungen“ zu bewältigen.

Mangelnde Transparenz

J.P. Morgan-Analyst Samik Chatterjee stuft Super Micro von „Neutral“ auf „Underweight“ herab, während das Kursziel von 50,00 auf 23,00 US-Dollar sinkt. Bei J.P. Morgan erwartet man weitere Unsicherheiten in Bezug auf die behördlichen Einreichungen und die Geschäftsgrundlagen des Unternehmens.

Der Analyst sagt, dass Super Micro es unterlassen habe, weitere Transparenz über die Probleme zu schaffen, die zu den Meinungsverschiedenheiten mit dem vorherigen Wirtschaftsprüfer geführt hätten. Das Unternehmen habe auch begrenzte Zusagen zu Veränderungen in der Unternehmensführung gemacht, um die Bedenken der Anleger auszuräumen. Ähnliches gelte für die Ernennung eines neuen Wirtschaftsprüfers.

Mizuho-Analyst Vijay Rakesh hat das Rating und das Kursziel für Super Micro ausgesetzt, da keine vollständigen Finanzdaten und geprüften Bilanzen vorliegen würden. Während Super Micro seinen Umsatz im Jahresvergleich um 100 Prozent gesteigert habe, sei das Unternehmen führend im Bereich der Künstlichen Intelligenz, zumal es auf NVIDIAs Blackwell aufsetzen könne. Kurzfristig gäbe es jedoch Unsicherheiten in Bezug auf der Nasdaq-Zulassung und das Einreichen der geprüften Jahresbilanz.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Anleger sollten weiterhin die Finger von Super Micro Computer lassen. Gut, dass es im KI-Bereich genügend Alternativen gibt.

Anleger, die gleich auf mehrere Profiteure des Booms rund um die Künstliche Intelligenz setzen wollen, könnten sich das Indexzertifikat auf den Künstliche Intelligenz Index (WKN: DA0ABV / ISIN: DE000DA0ABV8) anschauen.