Um 5: Kaufrausch in Frankfurt – Draghi startet Sommerrally im DAX

Bildquelle: Pressefoto Europäische Zentralbank

Es kam, wie es kommen musste. Nach Ausbruch des Deutschen Aktienindex über die Marke von 12.927 Punkten ging es schnell weiter in Richtung des kurzfristigen Ziels aus technischer Sicht bei 13.151 Punkten. Damit ist die Sommerrally im DAX heute gestartet worden – der Europäischen Zentralbank sei Dank.

Die EZB stellte klar, dass ein Ende der Anleihekäufe angebracht war, weil die Konjunktur sehr stark gelaufen ist. Aber auf die Frage, wie es denn jetzt weitergehe, antwortete Mario Draghi mit allen Risiken, die ihm eingefallen sind. In anderen Worten hat er das Ende der Anleihekäufe in Watte gepackt und signalisiert, dass die erste Zinsanhebung noch weit entfernt in der Zukunft liegt. Zudem gab er einen Hinweis auf anstehende fiskalpolitische Konjunkturprogramme in der Eurozone. Diese könnten mittelfristig das Wachstum ankurbeln. Draghi betonte zweimal, dass die üppige Liquiditätsversorgung der Märkte auch nach der heutigen geldpolitischen Entscheidung gewahrt bleiben würde.

Mit gleichzeitig veröffentlichten starken Wirtschaftszahlen aus den USA sorgte das für einen Kaufrausch im DAX. Die Aussicht auf späte Zinsanhebungen und die vielen Hinweise Draghis auf Abwärtsrisiken haben außerdem den Euro unter Druck gebracht. Und das wirkte als Katalysator für den deutschen Aktienmarkt. Fällt jetzt noch die Marke von 13.151 Punkten, steht auch neuen Allzeithochs nichts mehr im Weg.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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