Die Anleger in den USA bleiben besorgt über die Zinsentwicklung, insbesondere nachdem Jerome Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, am vergangenen Donnerstag betonte, dass die Fed angesichts des robusten Wirtschaftswachstums und eines soliden Arbeitsmarktes keinen Druck sehe, die Zinssätze kurzfristig zu senken. Diese Aussage verstärkte den Verkaufsdruck, der bereits die gesamte Woche über auf den Märkten lastete.
Heard in New York
Der Wochenabschluss an der Börse in den USA verlief entsprechend negativ, nachdem die drei wichtigsten Indizes eine schwierige Woche hinter sich hatten und weiter von den Höchstständen abrückten, die sie noch nach dem Wahlsieg von Präsident Donald Trump erreicht hatten.
Der Dow Jones Industrial Average schloss die Woche bei 43.444,99 Punkten im Minus, nachdem er zuvor erstmals die Marke von 44.000 Punkten überschritten hatte. Auch der S&P 500 verzeichnete ein Minus und schloss bei 5.870,62 Punkten, während der technologieorientierte Nasdaq Composite die Woche bei 18.680,12 Punkten beendete – mit einem Abschlag von mehr als 2 Prozent.
Konnichiwa Tokio!
Die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum zeigten am Montag eine uneinheitliche Entwicklung, obwohl die Börsen eine von ING als „ruhig“ bezeichnete Woche mit Wirtschaftsdaten aus der Region einläuteten.
Ein zentrales Ereignis der Woche wird wohl die Veröffentlichung des chinesischen Leitzinses am Mittwoch sein. Japan steht ebenfalls im Fokus, da am Mittwoch Handelsdaten und am Freitag Inflationszahlen für Oktober erwartet werden.
Der Nikkei 225 verlor 1,09 % und schloss bei 38.220,85 Punkten, während der Topix-Index um 0,73 % auf 2.691,76 Punkte nachgab.
So steht´s um den DAX
Die Verunsicherung bezüglich der zukünftigen Zollpolitik gegenüber Europa ist groß und der deutsche Leitindex konnte nicht mit der Rekordjagd an den US-Börsen mit-
halten.
„Per saldo liegt der DAX aber auf einem Niveau, das bereits Ende Oktober registriert wurde. Die zweiwöchige, mitunter volatile Pendelphase führt dazu, dass das Indikatorenbild uneinheitlich ist“, so die Helaba in ihrem Tageskommentar.
So handeln Sie heute den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Um frische Impulse auf der Oberseite auszulösen, müsste der DAX jetzt wieder über 19.250 Zähler steigen und den Break mit einem Schlusskurs oberhalb des Zwischentiefs vom 23. Oktober bei 19.330 bestätigen.
Die nächste Hürde könnte dann am September-Top bei 19.492 angetragen werden, bevor das aktuelle November-Top bei 19.564 und das amtierende Allzeithoch vom 17. Oktober bei 19.675 in den Fokus rücken würden.
Das Short-Szenario: Setzen sich zum Start in die neue Woche indes die schwächere Tendenz vom Freitag fort – auch an der Wall Street drehten die Indizes zum Wochenschluss nach unten ab – müsste zunächst mit einem weiteren Test der kurzfristigen 50-Tage-Linie (aktuell bei 19.136) gerechnet werden. Eine Etage tiefer würde sich die 19.000er-Marke als mögliche Haltestelle anbieten, ehe das Oktober-Tief bei 18.912 mit dem Mai-Top bei 18.893 als Unterstützung infrage käme.
Federn die Kurse dort nicht wieder nach oben ab, wäre ein Rücksetzer an das neue November-Tief denkbar. Darunter sollte auf das Juli-Top bei 18.779 bzw. auf die 100-Tage-Linie (18.731) geachtet werden, bevor das April-Hoch bei 18.567 Punkten in den Fokus rücken würde.
Produkt (Call) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
---|---|---|---|---|
Turbo OS | UM9TGB | 16.950,70 | 8,37 | 23,00 EUR |
Turbo OS | UM9N7J | 17.736,02 | 12,70 | 15,16 EUR |
Produkt (Put) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
Turbo OS | UP1LQ2 | 21.525,55 | 8,39 | 22,92 EUR |
Turbo OS | UM5S74 | 20.743,96 | 12,72 | 15,12 EUR |
Wichtige Tagestermine
Der Wochenauftakt ist seitens der Datenlage entspannt. Auch die gesamte Woche bietet jedoch nur wenige Highlights. In den USA stehen lediglich Daten aus dem Bau- und Immobiliensektor sowie regionale Umfragen der Federal Reserve auf der Agenda.
Auch in der Eurozone bleibt es zunächst ruhig. Das wichtigste Ereignis der Woche sind die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Frankreich, Deutschland und die gesamte Eurozone, die am Freitag veröffentlicht werden.
Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen Anfang November und der schwachen Ergebnisse der ZEW-Umfrage wird allerdings nur ein begrenzter Anstieg dieser Indizes erwartet.
Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.