Geht es um Software-Lösungen aus Österreich fällt automatisch eigentlich ein Name. Fabasoft (WKN: 922985 / ISIN: AT0000785407). Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Softwarelösungen und Cloud-Diensten, der sich auf das Management digitaler Dokumente, Daten und Geschäftsprozesse spezialisiert hat.
Das österreichische Unternehmen, mit Hauptsitz in Linz, wurde 1988 gegründet und hat sich seither zu einem wichtigen Player in der europäischen Softwareindustrie entwickelt. Es fokussiert sich auf Unternehmen und öffentliche Institutionen, die ihre digitalen Arbeitsabläufe optimieren wollen.
Das Fabasoft-Geschäftsmodell und die Produkte
Fabasoft bietet ein breites Portfolio an Lösungen an, das vor allem in den Bereichen Enterprise Content Management (ECM), Business Process Management (BPM) und Cloud-Services angesiedelt ist. Die wichtigsten Produkte des Unternehmens sind:
- Fabasoft Cloud: Eine hochsichere, europäische Cloud-Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit an Dokumenten. Sie erfüllt die strengen Datenschutzanforderungen der EU und richtet sich vor allem an Unternehmen, die sensible Daten bearbeiten.
- Mindbreeze: Eine von Fabasoft betriebene Tochtergesellschaft, die führende Lösungen für Enterprise Search und KI-gestützte Datenanalysen entwickelt.
- Fabasoft Approve: Eine spezielle Softwarelösung für die digitale Dokumentation und das Management von Qualitäts- und Freigabeprozessen, insbesondere in regulierten Branchen wie der Automobil- oder Pharmaindustrie.
- Fabasoft eGov-Suite: Ein speziell auf den öffentlichen Sektor zugeschnittenes Produkt, das Behörden und Verwaltungen eine effiziente Digitalisierung ihrer Dokumenten- und Prozessverwaltung ermöglicht.
Das Unternehmen ist vor allem für seine innovativen Technologien und die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards bekannt. Fabasoft setzt auf europäische Server und Datenschutzrichtlinien, um Kunden eine Alternative zu US-amerikanischen Anbietern zu bieten, die oft unter die Regelungen des „Cloud Act“ fallen. Das wiederum ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil – in einem hart umkämpften Markt für Softwarelösungen und Cloud-Dienste, in dem die Mitbewerber unter anderem Microsoft, Google oder Dropbox heißen.
Die Kundensegmente und Zielmärkte von Fabasoft
Fabasoft bedient mit seinen Lösungen vor allem Unternehmen und Organisationen mit komplexen Anforderungen an die digitale Verwaltung und Prozesssteuerung. Zu den Kunden gehören internationale Konzerne, mittelständische Unternehmen und öffentliche Verwaltungen. Die starke Ausrichtung auf Datenschutz und europäische Standards macht Fabasoft insbesondere für Organisationen attraktiv, die kritische Daten verarbeiten, wie etwa in der Finanzbranche, dem Gesundheitswesen oder der öffentlichen Hand.
Die jüngsten Zahlen des Unternehmens waren solide. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/2025 konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,7 Prozent auf 42,5 Mio. Euro gesteigert werden. Besonders deutlich zeigt sich die Wirkung der Wachstumsmaßnahmen im zweiten Quartal, in dem der Umsatz von 19,8 Mio. Euro im Vorjahr auf 22,1 Mio. Euro anstieg.
Ein zentrales Erfolgskriterium für Fabasoft ist als Software-Unternehmen die kontinuierliche Steigerung der wiederkehrenden Umsätze. Im ersten Halbjahr 2024/2025 wuchsen die sogenannten Recurring-Umsätze um 14,8 Prozent auf 24,2 Mio. Euro (Vorjahr: 21,1 Mio. Euro ). Diese Entwicklung ist vor allem auf die zunehmende Nachfrage nach SaaS-Lösungen und Cloud-Services zurückzuführen. Recurring-Umsätze machen mittlerweile 57 Prozent des Gesamtumsatzes aus .
Der F&E-Fokus liegt auf Künstliche Intelligenz
Laut einer im Oktober 2024 veröffentlichten Studie von EY bleibt Fabasoft mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 31,4 Prozent des Umsatzes weiterhin das führende österreichische Softwareunternehmen in puncto F&E-Intensität. Um auch im laufenden Geschäftsjahr den Wachstumskurs zu halten, investiert daher Fabasoft massiv in die Entwicklung neuer KI-basierter Anwendungen. Dazu gehören der Ausbau von KI-Kapazitäten in den Rechenzentren sowie verstärkte Maßnahmen im internationalen Marketing und Vertrieb.
Solide finanzielle Ergebnisse
Trotz der hohen Investitionen erzielte Fabasoft im ersten Halbjahr ein EBITDA von 10,6 Mio. Euro (Vorjahr: 10,5 Mio. Euro) und ein EBIT von 6,6 Mio. Euro (Vorjahr: 6,7 Mio. Euro).
„Unsere Investitionen in Produktinnovationen und KI-Anwendungen unterstützen unsere Kunden auf ihrem Weg zur digitalen Transformation ihrer Geschäftsprozesse“, betont Fabasoft-CEO Dipl.-Ing. Helmut Fallmann. „Unser Fokus liegt darauf, die wiederkehrenden Umsätze weiter auszubauen und unser Produktportfolio kontinuierlich zu verbessern.“
Das marktEINBLICKE-Fazit
Fabasoft ist ein schönes Beispiel für ein erfolgreiches europäisches Technologieunternehmen. Mit seinen iSoftwarelösungen und einem klaren Fokus auf Datenschutz und Sicherheit hat es sich in einem hart umkämpften Markt behauptet.
Während die Konkurrenz vor allem aus global agierenden US-Unternehmen besteht, bietet Fabasoft eine starke Alternative für Unternehmen und Organisationen, die auf europäische Standards setzen. Die wachsende Bedeutung von Datenschutz und die steigende Nachfrage nach sicheren Cloud-Lösungen sprechen für ein weiterhin positives Wachstum des Unternehmens.
Wer noch einen Blick auf den Chart wirft, wird sehen, dass das Unternehmen an der Börse wieder daran arbeitet, einen Turnaround hinzulegen. Wir halten Fabasoft im aktuellen Status Quo für unterbewertet.