Die zwei neuen Aktien von Warren Buffett

Berkshire Hathaway verkaufte jüngst massiv Bank of America und Apple und hält nun mehr als 300 Mrd. US-Dollar in Cash. Doch spannender sind Warren Buffetts neue zwei Investments. Was steckt dahinter?

(Bildquelle: markteinblicke.de)

Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2 / ISIN: US0846707026), die Investment-Holding von Warren Buffett, hat ihr Portfolio umgestellt. Wie aus dem jüngsten Trading-Bericht für das dritte Quartal des Konzerns an die SEC hervorgeht, hat Warren Buffett bei diversen Positionen Änderungen durchgeführt.

Aus den Daten geht hervor, dass Berkshire im vergangenen Quartal umfangreiche Aktienverkäufe getätigt hat, insbesondere von Bank of America (WKN: 858388 / ISIN: US0605051046) und Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005). Am Ende des dritten Quartals verfügte Berkshire über einen Rekordbestand an liquiden Mitteln in Höhe von 325,2 Mrd. US-Dollar – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 276,9 Mrd. US-Dollar, die das Unternehmen Ende Juni 2024 gemeldet hatte.

Viel spannender war aber zu lesen, dass Warren Buffett zwei gänzlich neue Positionen eingegangen ist. Ein Einstieg von Warren Buffett bei einer Aktie kommt für das betreffende Unternehmen durchaus einem Ritterschlag gleich. Denn Warren Buffett ist für viele Anleger der Inbegriff des Value-Investors.

Warren Buffett: Der Inbegriff des Value-Investors

Warren Buffett gilt als eine der herausragendsten Persönlichkeiten der Finanzwelt. Als CEO von Berkshire Hathaway hat er nun mal eine beeindruckende Investmentkarriere aufgebaut und dabei nicht nur Milliarden verdient, sondern auch das Konzept des Value-Investing populär gemacht. Sein Erfolg und seine langfristige Anlagestrategie haben ihm den Spitznamen “Orakel von Omaha” eingebracht.

Das Prinzip des Value-Investing

Das Konzept des Value-Investing wurde ursprünglich von Benjamin Graham, Buffetts Lehrer und Mentor an der Columbia Business School, entwickelt. Es basiert darauf, unterbewertete Aktien zu finden – also Unternehmen, deren Marktwert deutlich unter ihrem inneren Wert liegt. Warren Buffett verfeinerte diese Methode im Laufe seiner Karriere, indem er nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität eines Unternehmens achtete.

Buffetts Fokus liegt auf Unternehmen mit starken Wettbewerbsvorteilen, verlässlichen Geschäftsmodellen und solider Finanzstruktur. Er bevorzugt Firmen, die einfach zu verstehen sind, langfristig stabile Gewinne erwirtschaften und eine gute Unternehmensführung vorweisen können.

„Es ist besser, ein wunderbares Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen, als ein mittelmäßiges Unternehmen zu einem Schnäppchenpreis.”

Es baucht Geduld und Langfristigkeit

Ein zentraler Aspekt von Buffetts Ansatz ist seine Geduld. Während viele Investoren versuchen, von kurzfristigen Marktbewegungen zu profitieren, verfolgt Buffett eine langfristige Strategie. Er sucht nach Unternehmen, die auch in Jahrzehnten noch erfolgreich sein können, und ignoriert dabei kurzfristige Marktschwankungen.

Ein Paradebeispiel ist sein Investment in Coca-Cola: Buffett begann in den späten 1980er-Jahren, in das Unternehmen zu investieren, und hält bis heute Anteile. Diese Geduld und sein Fokus auf den langfristigen Erfolg eines Unternehmens sind Schlüsselfaktoren seines anhaltenden Erfolgs.

Trotz seines Erfolgs blieb Buffett nicht frei von Kritik. Einige Analysten werfen ihm vor, in der schnelllebigen modernen Welt der Technologieunternehmen zu zögerlich zu sein. Es dauerte beispielsweise Jahre, bis er in Apple investierte – eine Entscheidung, die sich letztlich jedoch als äußerst profitabel erwies. Buffett selbst gibt zu, dass er Bereiche wie Technologie nicht immer vollständig versteht und daher vorsichtig ist. Diese Selbstreflexion und Bereitschaft, innerhalb seiner Komfortzone zu bleiben, sind zentrale Elemente seiner Philosophie.

Nun ist er wieder aktiv geworden und hat zwei neue Positionen aufgebaut.

Domino’s Pizza: Eine Erfolgsstory in der Gastronomie

Domino’s Pizza (WKN: A0B6VQ / ISIN: US25754A2015) ist eines der bekanntesten und erfolgreichsten Unternehmen in der Fast-Food-Branche, das sich auf Pizza spezialisiert hat. Die Marke steht für schnellen Lieferservice und ein globales Netzwerk, das in über 90 Ländern agiert.

Das Unternehmen wurde 1960 von Tom Monaghan und seinem Bruder James in Michigan gegründet. Was als kleine Pizzeria begann, wuchs schnell zu einem Franchise-Modell heran. Der Name “Domino’s” wurde erst zwei Jahre nach der Gründung eingeführt, inspiriert von den Dominosteinen im Firmenlogo, die symbolisch für die Expansion standen.

(Bildquelle: Pressefoto Domino’s Pizza)

In den 1980er-Jahren führte Domino’s den berühmten “30-Minuten-Lieferversprechen”-Service ein, der ihre Marktposition stärkte. Trotz einiger Rückschläge blieb das Unternehmen innovativ. Ab den 2000er-Jahren führte Domino’s Online-Bestellungen ein und revolutionierte mit einem Live-Tracking-System die Liefererfahrung.

Domino’s baut auf einem einfachen, aber effektiven Geschäftsmodell auf: Fokus auf die Kernkompetenz – Pizza – und schnelles Liefermanagement. Neben traditionellen Pizzen bietet Domino’s auch kreative Variationen, Snacks, Beilagen und Desserts an, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Im globalen Wettbewerb steht Domino’s Giganten gegenüber wie Pizza Hut, Papa John’s und regionale Anbieter.

Zusammenfassend bleibt Domino’s Pizza ein Paradebeispiel dafür, wie kontinuierliche Innovation und eine starke Markenstrategie ein Unternehmen an der Spitze halten können – eben Faktoren, die Warren Buffett bei Investments liebt.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Pool-Aktie 15 Prozent p.a. gewonnen. Wer vor zehn Jahren 10.000 Euro investierte, hat heute eine Position von knapp 60.000 Euro.

Die zweite neue Position ist Pool Corporation, der Marktführer in der Schwimmbad- und Outdoor-Lifestyle-Branche.

Pool Corporation: Vom kleinen Anbieter zum globalen Marktführer

Die Pool Corporation (WKN: A0JMVJ / ISIN: US73278L1052), auch bekannt als POOL, ist ein weltweit führendes US-amerikanisches Unternehmen im Bereich Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen rund um Schwimmbäder, Spas und Outdoor-Lifestyle. Pool hat sich durch ein starkes Netzwerk, einen kundenorientierten Ansatz und innovative Strategien als Marktführer etabliert. Mit Hauptsitz in Covington, Louisiana, agiert das Unternehmen auf internationaler Ebene und bedient sowohl private als auch gewerbliche Kunden.

(Foto: Pool Corp.)

Die Pool Corporation wurde 1993 gegründet, ihre Wurzeln reichen aber bis in die 1980er-Jahre zurück. Ursprünglich begann das Unternehmen als Distributionsbetrieb, der Schwimmbadzubehör und Ersatzteile an lokale Anbieter lieferte. Mit einer klaren Vision und dem Ziel, den Vertrieb zu optimieren, wuchs POOL rasant. Bereits Ende der 1990er-Jahre wurde das Unternehmen an der NASDAQ-Börse gelistet, was weiteres Wachstum ermöglichte.

Im Laufe der Jahre erwarb POOL mehrere kleinere Unternehmen, was nicht nur die Produktpalette erweiterte, sondern auch den Zugang zu neuen Märkten erleichterte. Heute verfügt POOL über mehr als 420 Vertriebszentren in Nordamerika, Europa und Australien und ist in über 37 Ländern tätig.

Als führender Distributor sieht sich POOL einer Vielzahl von Konkurrenten gegenüber, sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene. Zu den Hauptwettbewerbern zählen kleinere, spezialisierte Pool-Zubehör-Anbieter, große Baumarktketten wie Home Depot und Lowes sowie Direktvertriebskanäle über Online-Händler.

POOL sticht jedoch durch seine umfassende Produktpalette und sein internationales Vertriebsnetz hervor. Während kleinere Anbieter oft auf regionale Märkte beschränkt sind, profitiert POOL von seiner globalen Präsenz. Das Unternehmen profitiert nach wie vor vom Boom im Bereich Outdoor-Lifestyle, der durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde. Viele Haushalte investieren verstärkt weiterhin in ihren Außenbereich, was die Nachfrage nach Pools, Spas und Außenmöbeln steigert – ein Sektor, in dem Pool hervorragend positioniert ist.

Zusammenfassend ist auch die Pool Corp. ein Unternehmen, dass sich durch kontinuierliche Expansion, Innovation und Kundenzentrierung in einer spezialisierten Branche behauptet hat. Mit einer klaren Marktführerschaft, einem starken Netzwerk und einer breiten Produktpalette passt es ins „Beuteschema“ von Warren Buffett.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Pool-Aktie 19 Prozent p.a. gewonnen. Wer vor zehn Jahren 10.000 Euro investierte, hat heute eine Position von mehr als 72.000 Euro.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die beiden neuen Positionen von Warren Buffett zeigen, dass sein Investment-Ansatz zeitlos bleibt. In einer Zeit, in der kurzfristige Spekulation und hochvolatile Märkte dominieren, bietet sein Ansatz jedem Langfrist-Anleger einen ruhigen Gegenpol.

Seine Philosophie zeigt, dass geduldiges, diszipliniertes und langfristiges Investieren belohnt wird. Anleger, die sich von kurzfristigem Hype nicht ablenken lassen und sich auf fundamentale Werte konzentrieren, können von Buffetts Prinzipien lernen – nicht umsonst sind auch viele Baustein-Aktien in seinem Portfolio.

Seine Methode mag in einer zunehmend technologisierten Welt manchmal als altmodisch erscheinen, doch die Grundprinzipien seines Erfolgs sind zeitlos: Investiere in das, was du verstehst, achte auf Qualität und bleibe geduldig. Damit ist Buffett nicht nur eine Ikone der Finanzwelt, sondern auch ein Vorbild für jeden, der nachhaltigen Erfolg anstrebt.