PSI: Rückschläge können nicht aufhalten

PSI Software bleibt ein Schlüsselakteur im Energiemanagement und der Produktionssteuerung. Warum das Unternehmen ab 2025 wieder auf Wachstumskurs ist.

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Die PSI Software AG (WKN: A0Z1JH /ISIN: DE000A0Z1JH9) ist ein deutsches Softwareunternehmen, das sich auf Lösungen für das Energiemanagement und die Produktionssteuerung spezialisiert hat. Seit seiner Gründung hat sich das Unternehmen als Partner für Industrie- und Energieunternehmen etabliert. Mit seiner Technologie ermöglicht PSI die Optimierung von Prozessen, steigert Effizienz und trägt zur nachhaltigen Entwicklung in den Kernbranchen bei.

Die Geschichte von PSI Software

Gegründet wurde die PSI Software AG im Jahr 1969 in Berlin. Ursprünglich lag der Fokus auf der Entwicklung von Software für die Prozesssteuerung, insbesondere für Energieversorger. In den folgenden Jahrzehnten hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt und seine Expertise auf verschiedene Branchen ausgeweitet.

Heute gehört PSI zu den Vorreitern bei der Entwicklung von Lösungen für Smart Grids, intelligente Produktionssteuerung und den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Prozessoptimierung. Das Berliner Unternehmen verfügt über ein internationales Netzwerk von Tochtergesellschaften und Niederlassungen und betreut mit mehr als 2.000 Mitarbeitern Kunden in Europa, Asien und Nordamerika.

PSI Software AG seit 1998 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und gehört dem Prime Standard an.

(Bild: Architektur-Bildarchiv / Gerald Zabel)

PSI und seine Geschäftsfelder

PSI ist in zwei Hauptsegmenten tätig: Energiemanagement und Produktionsmanagement.

Energiemanagement: PSI entwickelt Softwarelösungen für Netzbetreiber, Energieversorger und die Industrie. Die Produkte umfassen Anwendungen für Strom-, Gas-, Öl- und Wassernetze. Besonders im Fokus stehen hier Smart Grids und Lösungen für die Energiewende, die eine effiziente Integration erneuerbarer Energien ermöglichen.

Produktionsmanagement: In diesem Bereich bietet PSI Software für die Produktionssteuerung und Logistik an. Die Lösungen finden Anwendung in der Metall-, Automobil-, Maschinenbau- und Logistikindustrie. Hierbei hilft PSI den Unternehmen, Produktionsprozesse zu optimieren, Kosten zu senken und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren.

Das Branchenumfeld und die Konkurrenz von PSI Software

PSI agiert in einem dynamischen Marktumfeld, das stark von der Digitalisierung und der Energiewende geprägt ist. Die Nachfrage nach Softwarelösungen für die Optimierung von Energienetzen und Produktionsprozessen steigt kontinuierlich.

Zu den wichtigsten Konkurrenten im Energiemanagement zählen Unternehmen wie Schneider Electric, Siemens und ABB, die ebenfalls Lösungen für Netzmanagement und Energieverteilung anbieten. Im Bereich Produktionsmanagement stehen sie in Konkurrenz zu Softwareanbietern wie SAP, Dassault Systèmes und Siemens Digital Industries Software.

PSI differenziert sich jedoch eigenen Angaben durch ihre spezialisierte Ausrichtung und die Kombination von branchenspezifischem Know-how mit technologischen Innovationen. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die den spezifischen Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden.

Die jüngsten Zahlen von PSI Software

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 zeigt sich beim PSI-Konzern eine fortschreitende Normalisierung des Geschäfts. Der Umsatz lag mit 65,1 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (65,2 Mio. Euro). Trotz der Herausforderungen der ersten beiden Quartale durch eine Cyberattacke konnte das Betriebsergebnis (EBIT) mit 13.000 Euro wieder leicht positiv ausfallen.

Auch die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen auf 7,2 Mio. Euro (Vorjahr: 5,1 Mio. Euro). Der Materialaufwand wurde deutlich auf 9,2 Mio. Euro (12,3 Mio. Euro) reduziert, während der Personalaufwand auf 48,5 Mio. Euro (44,3 Mio. Euro) anstieg. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich auf 11,3 Mio. Euro (7,4 Mio. Euro). Nach Abschreibungen von 3,3 Mio. Euro (3,6 Mio. Euro) verblieb ein Quartalsfehlbetrag von 1,6 Mio. Euro (Vorjahr: +1,6 Mio. Euro), so das Analysehaus GSC Research.

Cyberattacke prägt weiterhin die Ertragslage

Die Auswirkungen der Cyberattacke sind auch in den ersten neun Monaten 2024 deutlich spürbar. Der Auftragseingang sank um 16,8 Prozent auf 198 Mio. Euro (238 Mio. Euro). „Das dritte Quartal 2023 war durch außergewöhnlich große Aufträge geprägt, insbesondere in den Bereichen Elektrische Netze und Logistik sowie in Malaysia“, so GSC Research weiter. Der Auftragsbestand reduzierte sich entsprechend auf 188 Mio. Euro (199 Mio. Euro).

Die Umsatzerlöse verringerten sich in den ersten neun Monaten um 3,8 Prozent auf 177,4 Mio. Euro (184,5 Mio. Euro). Besonders auffällig war der Rückgang bei der Softwareerstellung zum Festpreis, die von 44,7 Mio. Euro auf 32,7 Mio. Euro sank. Hingegen stiegen die Erlöse aus Softwareerstellung nach Aufwand auf 37,6 Mio. Euro (35,5 Mio. Euro) und aus Wartung auf 76,4 Mio. Euro (74,1 Mio. Euro).

GSC Research passt Erwartungen leicht an

Trotz einer weitgehenden Normalisierung der Geschäfte nach der Cyberattacke hat GSC Research seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2024 leicht nach unten korrigiert. „Wir rechnen nun mit einem Umsatzrückgang von 8,1 Prozent auf 248,0 Mio. Euro“, so GSC Research.

Für das Jahr 2025 zeigt sich GSC Research dagegen optimistisch, dass PSI die Folgen der Cyberattacke vollständig überwinden kann. „Unsere Schätzungen bleiben für 2025 unverändert, da wir mit einer nachhaltigen Erholung rechnen“, betont das Analysehaus. Konkret wird ein Umsatzwachstum von 14,1 Prozent auf 282,9 Mio. Euro prognostiziert. Das EBIT soll mit 18,1 Mio. Euro wieder klar in den positiven Bereich zurückkehren.

Nach Steuern erwartet GSC Research einen Jahresüberschuss von 11,8 Mio. Euro, was einem Ergebnis je Aktie von 0,76 Euro entspricht. „Die deutlichen Verbesserungen ab 2025 sind ein klares Signal für die Stärke von PSI und die Fähigkeit, sich von außergewöhnlichen Belastungen zu erholen“, fasst GSC Research zusammen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die PSI Software AG ist fundamental gesehen gut positioniert, um von globalen Megatrends wie der Energiewende, der Digitalisierung der Industrie und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu profitieren. Trotz kurzfristiger Herausforderungen, wie der Cyberattacke, bleibt das Unternehmen auf Wachstumskurs und stärkt seine Marktposition durch kontinuierliche Innovationen.

Mit über 50 Jahren Erfahrung, einer starken internationalen Präsenz und einem klaren Fokus auf Zukunftstechnologien bleibt die PSI Software AG ein Schlüsselakteur in der Entwicklung moderner Energiemanagement- und Produktionslösungen – ein Vorbild für technologische Kompetenz und nachhaltige Geschäftspraktiken.

Obwohl 2024 weiterhin im Zeichen der Nachwirkungen der Cyberattacke steht, sieht GSC Research PSI gut aufgestellt, um ab 2025 wieder auf einen Wachstumskurs zurückzukehren. „Mit einem klaren Fokus auf Umsatzwachstum und der Rückkehr zu einer positiven Ergebnisentwicklung wird PSI ab 2025 eine solide Basis für zukünftige Erfolge schaffen“, so das Fazit von GSC Research. Die Analysten sehen derzeit ein Kursziel von 30.00 Euro und raten zum „Kaufen“ – bei einem aktuellen Kurs von rund 21,50 Euro der Nebenwert-Aktie.