Volkswagen tritt die Flucht nach vorne an

Bildquelle: Pressefoto Volkswagen

Bei Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) ist der Dieselskandal wieder omnipräsent, seit Audi-Chef Stadler verhaftet wurde und durch den Vertriebsvorstand ersetzt wurde. Während VW zu dieser Thematik weitgehend schweigt, rückt eine Kooperation in den USA in den medialen Fokus. Ein kluger Schachzug, wenn er funktioniert.

Die Kommunikation in Sachen Audi-Dieselskandal reiht sich ein, in die zurückhaltende Öffentlichkeitsarbeit der letzten Jahre. Man möchte das Thema möglichst tot schweigen. Doch wenn der Vorstandschef einer der drei führenden Automarken wegen Verdunklungsgefahr in U-Haft genommen wird, sollten eigentlich alle Alarmglocken läuten. Dank Fußball-WM und jeder Menge politischer Querelen wird das Thema medial aber nur auf Sparflamme gekocht. Glück für VW. Pech für die Anleger, denen die große Rechnung wohl erst irgendwann präsentiert wird. Das Milliarden-Bußgeld vergangene Woche dürfte erst der Anfang gewesen sein.

In diesem Umfeld sind gute Nachrichten umso wichtiger. VW hat diese nun in Form einer Kooperation mit dem US-Konkurrenten Ford (WKN: 502391 / ISIN: US3453708600) parat. Zunächst wurde lediglich eine Absichtserklärung über die Prüfung einer strategischen Zusammenarbeit unterzeichnet. Dabei geht es um mehrere Gemeinschaftsprojekte, darunter die gemeinsame Entwicklung von Nutzfahrzeugmodellen. Aber es wird betont, dass im Zuge der geplanten strategischen Zusammenarbeit keine Anteilsbeteiligungen einschließlich einer Überkreuzbeteiligung geplant sind. Offenbar hält man in Wolfsburg nichts von den grandios gescheiterten Welt AG-Plänen der damaligen DaimlerChrysler AG – gut so!

Fazit. Die Pläne von VW und Ford kommen zu einem spannenden Zeitpunkt. Gerade im Nutzfahrzeugbereich ist der Wettbewerb groß, daher macht eine Zusammenarbeit durchaus Sinn. Und der Anspruch der beiden, “die Wettbewerbsfähigkeit beider Unternehmen zu stärken und weltweit besser auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen” ist nachvollziehbar. VW versucht also mit aller Kraft den Dieselskandal abzuhaken und in die Zukunft zu schauen. Die Zukunft wird zeigen, ob das gelingt, oder ob eine aktivere Aufarbeitung nicht doch sinnvoller gewesen wäre.

Wer von einem Anstieg der Volkswagen-Aktie ausgeht, kann mithilfe passender Hebelprodukte (WKN: HU7WJH / ISIN: DE000HU7WJH1) sogar überproportional von steigenden Kursen profitieren. Für Shorties existieren ebenfalls genügend passende Produkte (WKN: HW9SVH / ISIN: DE000HW9SVH8 ).

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Bildquelle: Pressefoto Volkswagen