Meta Platforms zeigt wie KI funktioniert

Es stellt sich die Frage, wie die KI in den Alltag integriert werden kann. Die Facebook-Muttergesellschaft Meta Platforms zeigt schon einmal, wie es geht.

(Bildquelle: Pressefoto Meta)

Seit ChatGPT Ende 2022 auf den Markt gekommen ist, ist die ganze Welt verrückt nach dem Thema generative Künstliche Intelligenz. Besonders euphorisch zeigte man sich am Aktienmarkt in Bezug auf einige Profiteure dieses Trends auf Aktien wie NVIDIA oder Microsoft. Allerdings stellt sich immer häufiger die Frage, wie die KI in Zukunft in den Alltag integriert werden kann, während sich Unternehmen fragen, wie sie die neue Technologie gewinnbringend einsetzen. Meta Platforms zeigt schon einmal, wie es geht. Gleichzeitig ist die Facebook-Muttergesellschaft nicht das einzige Unternehmen, das gewisse Vorstellungen zum gewinnbringenden Einsatz der KI hat.

Lange Zeit herrschte an den Märkten die Meinung vor, dass Apple beim Thema Künstliche Intelligenz abgehängt worden sei und Unternehmen wie NVIDIA, Microsoft oder Amazon das Feld überlassen musste. Mitte Juni 2024 hatte der iPhone-Konzern auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC der Welt Apple Intelligence präsentiert und damit gezeigt, dass mit dem Konzern mit dem Apfel im Logo beim Thema generative KI sehr wohl zu rechnen ist. In Zukunft soll Apple Intelligence Eingang in sämtliche Apple-Produkte wie iPhones, iPads oder Macs finden.

Mithilfe der Power der Apple Chips sowie der eigenen Betriebssystemarchitektur sollen in Zukunft mithilfe von Apple Intelligence Sprache und Bilder verstanden sowie generiert, Aktionen in Apps ausgeführt und mit persönlichem Kontext alltägliche Aufgaben vereinfacht und schneller gemacht werden. Während Anleger der Vorstellung von Apple Intelligence zujubelten, hatte einige Zeit später Meta Platforms mit der diesjährigen „Connect“-Veranstaltung seinen ganz eigenen Apple Intelligence-Augenblick.

„Apple Intelligence“-Moment bei Meta

Als sich Facebook 2021 offiziell in Meta Platforms (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) umbenannt hatte, wussten viele Marktteilnehmer nicht, was sie davon halten sollten. Der Social-Media-Konzern wollte Milliardensummen in einen Geschäftsbereich stecken, der zu diesem Zeitpunkt kaum existierte. Vielmehr konnten sich nur die Wenigsten etwas unter dem Metaversum oder Metaverse vorstellen. Entsprechend galten die hohen Ausgaben im Zukunftsbereich Reality Labs als wichtigster Kritikpunkt von Investorenseite im Hinblick auf die Investment-Story rund um Meta. Einige Jahre später hat sich das Bild radikal geändert.

Allein in den ersten neun Monaten des Börsenjahres 2024 konnte die Meta-Aktie Kurszuwächse von rund 65 Prozent verbuchen und dabei auf neue Höchststände klettern. Damit setze sich die positive Kursentwicklung der vergangenen Jahre fort, sodass der Börsenwert die Marke von 1,5 Billionen US-Dollar erreichte. Auf diese Weise verdiente sich Meta auch weiterhin seinen Status als sogenannte „Magnificent Seven“-Aktie. Investoren scheinen erkannt zu haben, dass sich die hohen Investitionen in Zukunftsbereiche wie die KI auszahlen. Zumal Meta auch die Kosten im Blick behält und inzwischen auch eine Dividende auszahlt. Dies ist etwas, was vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.

Offenbar glauben Anleger inzwischen, dass Meta Platforms und Konzernchef Mark Zuckerberg verantwortungsvoll mit dem ihnen überlassenen Kapital umgehen können. Zumal Meta versucht, Einsparungen vorzunehmen. Es wurden Stellen gestrichen und nicht benötigte Büroräume teilweise geräumt, wobei letzteres teilweise auch zu den Nachwirkungen von COVID-19 und dem Homeoffice-Trend geschuldet ist. Zwischenzeitlich hatte Konzernchef Mark Zuckerberg das „Jahr der Effizienz“ ausgerufen. Mit der am 25. und 26. September 2024 abgehaltenen Entwicklerkonferenz „Connect“ wurde zudem ein neues Kapitel eingeläutet.

Meta KI wird zum Leben erweckt

Facebook, Instagram und andere Social-Media-Kanäle sind geradezu prädestiniert, vom KI-Einsatz zu profitieren. Meta kann auf diese Weise seinen Usern die gewünschten Inhalte noch besser zur Verfügung stellen, indem die dem Konzern überlassenen Nutzerdaten und die Online-Verhaltensmuster der User noch besser analysiert werden. Gleichzeitig steigt auf diese Weise die Attraktivität der Werbeanzeigen. Werbekunden können sich nun noch sicherer sein, dass ihre Werbung bei den wichtigsten Zielgruppen ankommen. Auf der diesjährigen „Connect“ wurden entsprechende Aspekte thematisiert.

Im Fokus der Veranstaltung standen das Virtual-Reality-Headset Quest 3S, die Ray-Ban Meta Smart Glasses, die Augmented-Realty-Brille Orion oder die neueste Version des eigenen Chatbots, Llama. Die Version 3.2 kann sowohl Bilder als auch Text verstehen, was eine Verbesserung gegenüber seinen Vorgängern darstellt. Die Antworten werden auf schriftliche Aufforderungen von Menschen generiert. Dank dieser Technologie soll Meta AI noch stärker in die Apps des Unternehmens wie Facebook, Messenger, WhatsApp und Instagram integriert werden. Ähnlich wie im Fall von Apples Sir wird man beispielweise seinem Smartphone mitteilen können, ein Foto zu schießen.

Als Bonus für die User werden ikonische Stimmen wie die von Awkwafina, Dame Judi Dench, John Cena, Keegan Michael Key und Kristen Bell den intelligenten KI-Assistenten zum Leben erwecken. Etwas Humor soll auch dabei sein. Die neue Siri-ähnliche Meta AI-Sprachfunktion wird zunächst jedoch nur US-amerikanischen, kanadischen, australischen und neuseeländischen Nutzern von WhatsApp, Instagram, Facebook und Messenger zur Verfügung stehen. Es dürfte allerdings nicht lange dauern, bis auch der Rest der Welt in den Genuss dieser Funktionen kommt. Darüber hinaus experimentiert Meta mit automatischer Video- und Lippensynchronisation, beginnend mit Englisch und Spanisch, um den Menschen zu helfen, mehr Inhalte in ihrer Muttersprache in Reels auf Instagram und Facebook zu sehen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Meta Platforms hat Anlegern in den vergangenen Jahren eindrucksvoll gezeigt, dass sich hohe Investitionen in Zukunftsbereiche wie die Künstliche Intelligenz sehr schnell auszahlen können. Entsprechend scheinen Anleger dem Management unter Mark Zuckerberg nun auch in Bezug auf Initiativen wie das Metaverse mehr Vertrauen entgegenzubringen. Zumal sie inzwischen selbst mit Dividenden etwas entschädigt werden. Dabei ist die Facebook-Muttergesellschaft bei weitem nicht das einzige Unternehmen, das von dem anhaltenden KI-Boom profitieren möchte. Apple hat sich mit Apple Intelligence eindrucksvoll in die Führungsriege katapultiert, wenn es um dieses Thema geht. Viele andere ziehen bereits nach.