Finanzmärkte starten in die Ferienzeit: Wohin geht die Reise?

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Die Bären sind zurück und die Märkte scheinen nervöser zu sein, als sie es schon waren. Der DAX hat zwar im zweiten Quartal wieder zugelegt und auch kurzweilig 13.000 Punkte überschritten, aber trotzdem ist derzeit kein Durchmarsch zu neuen Höhen erkennbar. Aktueller Punktestand um die 12.500. Eventuell kann man sich sagen: solange die EU nicht ernsthaft wackelt und die andauernde Notenbankpolitik fortgesetzt wird (Nullzinspolitik, Anleihekäufe): alles im grünen Bereich. Oder? Kann man sich darauf verlassen oder sollte man insbesondere als kleiner privater Anleger die Worte der sogenannten „Crashpropheten“ ( ich nenne sie lieber Leute, die der Meinung sind nach nun doch sehr langer Hausse stehe bald ein Crash bevor) im Hinterkopf behalten? Ist Schwächeln als Vorzeichen anzusehen für eine bevorstehende Kehrtwende – oder existiert sogar die Gefahr eines abrupten Abrutsches – oder steigen die Aktienmärkte weiter?

Ein Blick auf vergangenheitsbezogene Fakten könnte neben der Beobachtung aktueller Geschehnisse in der Wirtschaft und Politik für Einschätzungen nicht schaden. War da nicht mal was von Blasen? Die letzte Finanzkrise begann vor 10 Jahren. Lehman Brothers, ein bekanntes Institut, ist gefallen und das ganze hatte gravierende Folgen. Entscheidungen wurden damals gefällt, um das alles in den Griff zu bekommen. Da stand der DAX dann zeitweise unter 4.000 Punkten. Die Gelddruckmaschine macht´s möglich? Kurse, Zinsen, Tendenzen, Krisen, Chancen: wohin führt das?

Immer gibt es offene Fragen und an der Börse herrscht doch irgendwie ein Machtspiel von Bullen und Bären. Rauf und runter: man kann in beiden Richtungen Geld verdienen oder verlieren. Auch Leerverkäufer sind wohl immer auf der Suche nach Chancen um Kasse machen zu können. Negativ-Schlagzeilen oder Hiobsbotschaften sorgen oftmals für Verwirrung. Sind das große Internationale Adressen an den Finanzmärkten oder dominiert die Masse der Kleinanleger? Wer hält beispielsweise große Aktienpakete bei wichtigen deutschen Aktiengesellschaften, wo floriert die Wirtschaft, wer hat wie viel Kapital oder Schulden, wer ist mit wem verbandelt, wer zahlt wo wie viele Steuern? Billige Kredite, billiges Geld und keine Zinsen auf Spareinlagen: wo fließt das Geld hin? Jeder darf glauben was er will. Aber ist Glaube auch Wissen?

Einiges hat Menschen, Firmen und auch die Börsianer beschäftigt in diesem Quartal: Eingeführte Zölle auf Produkte (Stahl und Aluminium bei Export in die USA , andererseits Zölle auf US-Produkte wie z.B. Jeans, Motorräder, Whisky bei Import in die EU), Handelsdifferenzen (USA-China), Sorgenkinder wie die Deutsche Bank (Kurs momentan unter 10 Euro), Nachrichten aus der Automobilkrise (Verhaftung eines Managers, Gewinnwarnung bei Daimler), Deutschland/EU (Migrationspolitik), Italien (Regierungsbildung, wirtschaftliche Situation), Einführung einer Datenschutzverordnung.

Die Märkte haben sich unterschiedlich entwickelt in den letzten drei Monaten. Nachstehend einfache Charts zu einigen Bereichen, da ich der Meinung bin, visuell nimmt man doch einiges auf. Kommentare und Meinungen sind sowieso immer persönliche Ansichtssache.

Deutscher Leitindex DAX auf Sicht 3-Monate in 2018.

…und der DAX im Langfrist-Chart

Steigerung auch beim TecDAX.

Etwas hügelig beim Dow Jones.

Schöner Verlauf des US Tech 100.

Beim ATX ging´s etwas runter .

Ein Seitwärtsläufer in Hong Kong.

Eine solide Steigerung in Japan.

Und in der Schweiz sagen wir mal stabile Lage.

Quartalszahlen / Halbjahreszahlen stehen bald an, was zum Ultimo eventuell noch für Bewegungen sorgen könnte.

Gold und Silber: Ladenhüter?

Der Bullenmarkt lässt auf sich warten. Der Goldpreis hat sich aus der Bandbreite 1.300/1.350 USD erstmal verabschiedet und Silber kommt auch nicht vom Fleck. Aber die Metalle werden bekanntlich nicht schlecht und kommt mal wieder Kauflaune rein: es ist viel Platz nach oben (nach unten allerdings auch). Bei etwaiger Unterschreitung der 1.200 USD-Marke (Gold) und 15 USD (Silber) wäre ein genauerer Blick auf die Situation wahrscheinlich sinnvoll.

Der Euro ist wieder schwächer in diesem Quartal oder anders rum gesehen: der US-Dollar wieder stärker. Geiersturzflug… und welche Richtung wird nun eingeschlagen?

Interessant anzuschauen ist folgendes Währungspärchen: Euro/Türkische Lira

In der Türkei fanden Wahlen statt, die Inflationsrate ist gestiegen, die Notenbank hat die Zinsen erneut angehoben auf 17,75 Prozent.

Die Leitzinsen im Euroland sind weiterhin bei Null. Über Leitzinsen, auch historische Zinssätze, kann man sich beispielsweise hier informieren: https://www.finanzen.net/leitzins/@historisch

Rohstoffe: so und so

Öl Brent: angedockt bei 80 USD und jetzt wieder rückläufig. Die Nachrichtenlage hat sich entspannt (Fördermengen, Lagerbestände) und der Ölpreis ist etwas zurückgekommen, ebenso der Heizölpreis. Die Hauptfrage dürfte für Verbraucher, wie dem Besitzer eines heimischen Heizöltanks, lauten: wann tanken? Hier ist „günstig“ zweifelsohne „mehr“ (im Tank).

Angezogen hat in diesem zweiten Quartal wieder der Preis für Uran und Rhodium hält sich auf hohem Niveau.

Bitcoin & Co.: Wohin läuft der Hase?

Schwungvoll nach oben wohl derzeit eher nicht. Von den 10.000 USD hat sich der Bitcoin entfernt, ganz zu schweigen von den Hochs. Seitwärts hin und her. Interessant sein könnte die 6.000 USD-Marke und die 5.000er im unteren Bereich. Nach oben alles offen, allerdings müsste da Kaufdruck reinkommen. Was könnte hier Flüge verleihen und wäre es möglich, dass es in den Medien um einiges ruhiger geworden ist? Publikum für die Krypto´s wird es wahrscheinlich mittlerweile geben. Wer es einfach mag und nur ein Depot hat: mit einigen Vontobel-Zertifikaten kann man an Steigerungen mitprofitieren.

Erstaunlich: ein solcher (neumodischer) Bitcoin kostet derzeit sagen wir 7.000 USD. Eine schöne Krügerrand Goldmünze kostet „nur“ ca. 1.140 Euro.

Börsennotierte Bundeswertpapiere
Was die Deutsche Bundesbank an börsennotierten Bundeswertpapieren anbietet, kann man hier ersehen:

Jetzt ist erstmal Sommerzeit = Ferienzeit. Das Rad der Börse dreht sich aber weiter – Tag für Tag.

Mit besten Grüßen,
Ihre „Finanzeule“ Anita Görner

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