Um 10: DAX versucht die Stabilisierung – Abwärtsspirale dreht sich weiter

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Noch vor einigen Wochen war es an den Börsen die Beste aller Welten: Die Notenbanken versprachen ein Land, in dem sprichwörtlich Milch und Honig fließen. Die Investoren nahmen das Geschenk an und münzten es in immer weiter steigende Aktienkurse um. Nun, ein paar Wochen später sehen sie sich mit einem Spießrutenlauf aus Protektionismus und egoistischer Handelspolitik konfrontiert und ziehen sich vom Aktienmarkt zurück.

Die Zentralbanken waren jahrelang darauf bedacht, der Weltwirtschaft zu dem synchronen Aufschwung zu verhelfen, indem sie sich jetzt befindet. Die Fiskal- und Handelspolitik, die jetzt das Zepter übernimmt, aber verfolgt protektionistische, auf den eigenen Vorteil bedachte Ziele. Und jetzt steht auch fest, dass es nicht bei ein paar verbalen Entgleisungen der Beteiligten bleibt, sondern dass wir uns in einer Spirale befinden, die sich begonnen hat, abwärts zu drehen.

Dieser Spirale folgt der Deutsche Aktienindex, der technisch betrachtet mit einem Doppeltop sein nächstes Ziel bei 11.882 Punkten aktiviert hat. Und das wäre dann gefährlich nah an den zentralen Unterstützungen bei 11.700 Punkten, die den Index Anfang des Jahres vor einer Fortsetzung des großen Ausverkaufs schützten. Der S&P 500 Index befindet sich nahe seiner 200-Tage-Linie und damit ebenfalls in Reichweite eines größeren Verkaufssignals.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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