Bereits vor der erneuten Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hatten Kryptowährungen wie der Bitcoin Fans in Politik, Wirtschaft und vielen anderen Teilen der Gesellschaft. Der Hype rund um die digitalen Währungen hat wiederum eine ganz andere Stufe erreicht, seit feststeht, dass mit Donald Trump am 20. Januar 2025 ein ausgewiesener Freund von Kryptowährungen als mächtigster Mann der Welt in das Weiße Haus einziehen wird.
MicroStrategy (WKN: 722713 / ISIN: US5949724083) ging im Jahr 1989 als Softwareanbieter an den Start. Mit Softwareprodukten hat das Unternehmen aus Vienna im US-Bundesstaat Virginia jedoch wenig zu tun. Vielmehr geht es heutzutage, Bitcoins zu halten und von den Wertsteigerungen der ältesten und bekanntesten Kryptowährung zu profitieren.
So kam es auch, dass Michael Saylor zu den bekanntesten und lautesten Befürwortern digitaler Währungen in der Finanzwelt zählt. Mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten am 5. November 2024 sehen sich Saylor und viele andere Investoren in ihrer Unterstützung für Bitcoin & Co bestätigt. Vielmehr wurden sie auf diese Weise noch mehr darin bestätigt, die frohe Kunde rund um Kryptowährungen in der Welt zu verteilen.
Eine neue Qualität
MicroStrategy sieht sich selbst als „das erste und größte Bitcoin-Treasury-Unternehmen der Welt.“ Mithilfe von sehr viel Fremdkapital werden Bitcoins strategisch akkumuliert. Außerdem setzt man sich für dessen Rolle als digitales Kapital ein. Die über die Jahre angehäuften Entwicklungskapazitäten werden wiederum eingesetzt, um Innovationen bei Bitcoin-Anwendungen zu erforschen, indem die hauseigene Expertise in der Analytik mit einem Engagement für das Wachstum digitaler Vermögenswerte verbunden wird.
CEO Michael Saylor fungiert dabei als besonders lauter Förderer von Kryptowährungen in der Technologiewelt. Er geht sogar so weit, den wertvollsten Tech-Konzernen der Welt nahezulegen, ihr Kerngeschäft sein zu lassen und sich auf Kryptowährungen zu konzentrieren. Vor Microsofts Hauptversammlung am 10. Dezember 2024 begann Saylor eine Präsentation auf dem Kurznachrichtendienst X mit den Worten „Meine 3-minütige Präsentation vor dem Microsoft-Vorstand und Satya Nadella, in der ich erkläre, warum das Unternehmen das Richtige tun und Bitcoin einführen sollte.“
Sollten eines Tages Tech-Größen wie Microsoft oder Amazon auch nur teilweise ähnliche Strategien rund um Bitcoin & Co verfolgen, wie es MicroStrategy tut, wäre eine neue Qualität im Bereich Kryptowährungen erreicht. Doch auch ohne diese Unterstützung läuft es derzeit für Bitcoin & Co gut. Dies zeigt sich nicht erst, seit die älteste und wichtigste Kryptowährung die Marke von 100.000 US-Dollar knacken konnte. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist Donald Trump.
Krypto-freundliche US-Regierung
Seit seinem Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen hat Donald Trump die Finanzmärkte durcheinandergewirbelt. Seine ständigen Zoll-Drohungen sind ein Unsicherheitsfaktor, bisher überwogen jedoch die mutmaßlich positiven Effekte, die eine zweite Trump-Präsidentschaft bringen sollte. An den Börsen werden die erwarteten Steuersenkungen sowie weniger Regulierungsdruck gerne gesehen. Außerdem stehen die Republikaner für eine laxere Politik, wenn es um Fusionen und Übernahmen geht. Einen besonders großen Effekt hatte Trump bisher jedoch auf die Krypto-Welt.
Unter Krypto-Fans wird erwartet, dass Trump und die Republikaner bei wichtigen Regulierungen weniger im Weg stehen sollten, als es bei der Demokratischen Partei der Fall war. Damit könnte die Wahl Trumps der Krypto-Welt einen noch größeren Schub versetzen, als es die Zulassung von Bitcoin-ETFs auf Spot-Basis vonseiten der US-Börsenaufsicht SEC Anfang 2024 getan hatte. Trotz dieser Erlaubnis war man bei der SEC schnell dabei klarzustellen, dass die Zulassung nur Bitcoin-Spot-ETFs betreffen würde und in keiner Weise die Bereitschaft der Kommission signalisiere, Listings von Krypto-Asset-Wertpapieren generell zu erlauben.
Damals hatte Gary Gensler noch das Sagen bei der SEC. Er hatte sich eher als Gegner von Kryptowährungen einen Namen gemacht. Trump will dagegen Paul Atkins als Chef der Börsenaufsicht einsetzen. Atkins hat sich in den vergangenen Jahren wiederum für klarere Regelungen für Kryptowährungen ausgesprochen, die Innovationen nicht abwürgen oder den Branchenvertretern unnötige Regulierungen auferlegen würden. Er ist auch ein bekennender Kritiker der Dodd-Frank-Gesetzgebung, die nach der Finanzkrise 2008 erlassen wurde, um die größten US-Banken zu zügeln.
Coinbase: Auferstehung dank Donald Trump
Im speziellen Fall von Coinbase (WKN: A2QP7J / ISIN: US19260Q1076) zeigt sich Trumps positive unmittelbare Wirkung auf die Krypto-Branche ganz deutlich. Die Handelsplattform hatte mit seinen Ergebnissen zum dritten Quartal 2024 enttäuscht und dafür einen schwachen Krypto-Handel verantwortlich gemacht. Die Marktreaktionen fielen entsprechend negativ aus. Die Aktie verlor an einem Tag rund 15 Prozent. Die schwächste Tagesperformance seit mehr als zwei Jahren. Allerdings wurden die Zahlen am 30. Oktober gemeldet.
Wenige Tage später folgte mit der Wahl Trumps sie Wiederauferstehung. Seit Ende Oktober ist der Coinbase-Aktienkurs um fast 75 Prozent in die Höhe geschossen. Damit ist nun auch das Anfang November 2021 bei knapp 360 US-Dollar erreichte Allzeithoch wieder in Reichweite. Wie im Fall der gesamten Krypto-Branche liegen die Hoffnungen in den Republikanern, die für klare und einfache Regulierungen rund um digitale Währungen sorgen und damit das Interesse bei einer größeren Schicht von Anlegern anregen sollen.
„Corona-Gewinner“ mischt im Krypto-Business mit
Ähnliches könnte für Robinhood gelten. Barclays-Analyst Benjamin Budish sieht beim Neo-Broker „einzigartig differenzierte Wachstumschancen und eine zunehmend bewiesene Fähigkeit zur Umsetzung“. Robinhood sei auch ein direkter Nutznießer der sich verändernden Aussichten für Kryptowährungen. Daher hat er vor wenigen Tagen die Robinhood-Aktie von „Equal Weight“ auf „Overweight“ hochgestuft. Das Kursziel steigt von 26,00 auf 49,00 US-Dollar. Damit wird der Aktie ein weiterer Kurssprung um rund ein Viertel zugetraut. Allerdings könnte sich die Prognose schnell als zu konservativ erweisen.
Seit Jahresbeginn 2024 konnte die Robinhood-Aktie um unglaubliche 215 Prozent zulegen und zuletzt die Marke von 40 US-Dollar knacken. Anfang August 2021 lagen die Notierungen jedoch bereits bei etwas mehr als 70 US-Dollar. Damals galt Robinhood als „Corona-Gewinner“. In der Pandemie hatten die Menschen viel Zeit, sich mit dem Aktienmarkt zu beschäftigen. Zudem gaben ihnen die Regierungen in Form verschiedener COVID-19-Hilfen das entsprechende Kleingeld dazu.
Dies sorgte vor allem bei jungen Menschen dafür, dass sie sich zum ersten Mal mit dem Finanzmarkt beschäftigten. Und dies taten sie vornehmlich über neue Apps wie Robinhood. Nun könnte der Krypto-Boom Robinhood erneut einen Schub versetzen. Bei den Analysten von Barclays ist man daher „zunehmend zuversichtlich“, was die längerfristige Roadmap des Unternehmens angeht, und sieht einzigartige Möglichkeiten in Bezug auf Produkte und die geografische Expansion. Die Bedingungen, von denen Robinhood im Laufe des Geschäftsjahres profitiert habe wie Zinsen und „konstruktive Aktienmärkte“, werden sich aus Analystensicht fortsetzen oder verbessern.
Das marktEINBLICKE-Fazit
In der Technologiewelt hatten Kryptowährungen bereits namhafte Unterstützer wie Tesla-Chef Elon Musk. Neben dem reichsten Menschen der Welt sitzt ab 20. Januar mit Donald Trump nun auch ein ausgewiesener Fan von digitalen Währungen als stärkster Mann der Welt im Weißen Haus. Die Preissprünge bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin nach dem Wahlsieg Trumps könnten nur ein Vorgeschmack darauf gewesen sein, was noch folgen wird. Schließlich bedeutet die Trump-Präsidentschaft in Verbindung mit der Kontrolle der Republikaner im US-Kongresse, dass die Krypto-freundlichen Regulierungen, die sich die Branche wünscht, deutlich leichter umgesetzt werden könnten, als die unter einem Demokratischen Präsidenten der Fall gewesen wäre.