Um 5: DAX-Erholung erneut gescheitert – Mangel an Strohhalmen

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Das WM-Aus ist tragisch. Börsenrelevant ist es nicht. Das aber ist der Handelsstreit, in dem es momentan fünf Schritte vor und einen zurück geht. Und mit jedem Schritt vorwärts wird der Druck erhöht. Die Politik aus dem Weißen Haus bleibt erratisch, womit sich der, der Aktienpositionen aufbaut, unter ein baumelndes Damoklesschwert stellt, das jederzeit auf den Markt herabfallen kann. Derzeitige Engagements bleiben ein Spießrutenlauf wegen der wirtschaftlichen Folgen mit noch ungewissem Ausmaß und der Tatsache, dass sich viele Marktteilnehmer wegen der Sommerpause zurückgezogen haben.

Es mangelt am deutschen Aktienmarkt derzeit an Strohhalmen, an die sich Optimisten und jene, die es werden wollen, klammern könnten. Der Handelskrieg ist die dominante Bedrohung, vor allem weil das Thema einen ganzen Rattenschwanz an Folgen nach sich ziehen könnte, die sich momentan nur schwer erahnen lassen. Die Anleger nehmen dieses Thema nun sehr ernst, nachdem sie Trumps Drohungen anfangs belächelten. Wer zuletzt lacht, lacht am besten – und es steht in diesem auf direkte Konfrontation ausgerichteten Konflikt nicht fest, welcher der beteiligten Parteien als Sieger vom Platz gehen wird. Bis dahin heißt es am Aktienmarkt weiter, die Füße eher still zu halten und Risikopositionen abzubauen. Das hat auch heute die versuchte Erholung des DAX am Vormittag wieder schnell zunichte gemacht.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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