Gegenwind bei Greiffenberger nimmt wieder zu

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Bei der angeschlagenen Beteiligungsgesellschaft Greiffenberger (WKN: 589730 / ISIN: DE0005897300) habe ich auf die Übernahme durch Blue Cap (WKN: A0JM2M / ISIN: DE000A0JM2M1) gesetzt, nachdem diese eine zehnprozentige Kapitalerhöhung gezeichnet hatte. Das war nötig, weil Greiffenberger sich seit Jahren an der Insolvenz vorbei hangelt und stark überschuldet ist. Nun war Hauptversammlung und das Unternehmen hat keinerlei Aussagen zum Einstieg von Blue Cap oder dem Fortgang der Übernahmegespräche getätigt. Gleichzeitig hat allerdings Blue Cap-CEO Dr. Hannspeter Schubert zuletzt noch bekräftigt, man sei weiterhin in Gesprächen. Jedoch sei Blue Cap nicht an der Greiffenberger AG interessiert, sondern ausschließlich an der einzig verbliebenen Tochter Eberle.

Was mich veranlasst, Greiffenberger von meiner Empfehlungsliste zu streichen, sind allerdings gleich mehrere Faktoren.

Blue Cap hat gerade erst mit Knauer-Uniplast eine große Übernahme getätigt und begibt sich in einen nicht ganz unkomplizierten Übernahme-Deal mit der PartnerFonds AG. Nicht, dass ich Dr. Schubert nicht zutraue, mit mehreren Bällen gleichzeitig erfolgreich jonglieren zu können, aber Greiffenberger dürfte aktuell nicht die höchste Priorität haben.

Gleichzeitig hat Greiffenberger selbst bzgl. seiner einzig verbliebenen Beteiligung Eberle bekanntgeben müssen, dass die optimistischen Erwartungen wohl eher nicht erfüllt werden. Für das Gesamtjahr 2018 hätten die mit dem Konzernlagebericht veröffentlichten Prognosen unverändert Gültigkeit, gleichwohl stellte der Vorstand auch fest, “dass die Unsicherheiten der konjunkturellen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, u.a. aufgrund der direkten wie der mittelbaren Auswirkungen der US-Handels- und Außenpolitik, merklich zunehmen“. Und dann nachzuschieben: “Die Umsatzsteigerung fiel damit per Mai 2018 bislang noch etwas weniger stark aus als angenommen. Verantwortlich dafür sind insbesondere zwei Einzeleffekte: eine teilweise Verschiebung von vereinbarten Volumina mit einem Bestandskunden und eine zeitlich verzögerte Startphase eines Neuprojekts. Ergebnisseitig wirken sich im bisherigen Jahresverlauf vor allem Kostensteigerungen im Vormaterialbezug bislang noch negativ aus, wofür vor allem unerwartet deutliche Verteuerungen im Bereich der Legierungszuschläge verantwortlich sind. Ein Teil der ursprünglich für das erste Halbjahr 2018 erwarteten Umsatz- und Ergebnisdynamik verlagert sich vor diesem Hintergrund in die zweite Jahreshälfte“…

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Kissig Ein Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“.

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