Für Aktionäre der insolventen Baumarktkette Praktiker (WKN A0F6MD) heißt es Abschied nehmen. Eine Rettung scheint nicht mehr möglich. Lediglich einige Standort und die Max Bahr-Kette dürften noch Geld bringen. Allerdings stehen Aktionäre hier als letzter in einer langen Reihe von Gläubigern.
Zu Anfang September liegen, wie erwartet, bereits mehrere indikative Angebote sowohl von strategischen Investoren als auch von Finanzinvestoren für eine Übernahme von Max Bahr vor. „Wir sehen deshalb gute Chancen, die Standorte und Arbeitsplätze von Max Bahr zu sichern“, lassen sich Jens-Sören Schröder, vorläufiger Insolvenzverwalter von 78 Bestandsmärkten von Max Bahr, und Christopher Seagon, vorläufiger Insolvenzverwalter der 54 ehemaligen Praktiker-Märkte, die seit September 2012 in Max Bahr umgeflaggt wurden, am Mittwoch in einer Mitteilung zitieren. Schröder und Seagon haben nach Insolvenzantragsstellung ihrer jeweiligen Gesellschaften gemeinsam mit Udo Gröner, dem vorläufigen Insolvenzverwalter der Praktiker AG, vereinbart, sehr eng zusammenzuarbeiten und einen gemeinsamen Investorenprozess im geordneten Bieterverfahren einzuleiten, um die Chancen auf eine bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu erhöhen. Ziel ist es, eine Investorenlösung bis zum 1. Oktober 2013 mit dem besten Interessenten zu vereinbaren.
Alle Max-Bahr-Märkte sind seit Insolvenzantragstellung weiterhin geöffnet, der Verkauf geht unverändert weiter und die Märkte werden mit Waren versorgt. Für die Übernahme der Geschäfte unter dem Namen Praktiker gibt es keine Angebote. Der vorläufige Insolvenzverwalter der Praktiker-Baumärkte, Christopher Seagon, sieht aber Chancen, dass zahlreiche dieser Filialen unter anderen Marken fortgeführt werden. Offenbar gibt es für entsprechende Standorte sowohl erste indikative Angebote von potenziellen Investoren, die Max Bahr übernehmen möchten, als auch von Mitbewerbern und branchenfremden Investoren. Seagon dazu: „Niemand aus diesem Kreis hat Interesse an den Warenbeständen von Praktiker, deshalb werden wir den Leerverkauf in diesen Häusern vorbereiten.“
Die Liste der Praktiker-Standorte an denen der Abverkauf Ende der kommenden Woche starten wird, kann hier abgerufen werden.
Wie bereits Ende Juli vermutet, müssen sich Aktionäre mit einem Totalverlust abfinden.
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Bildquelle: Pressefoto Praktiker AG