Mit einer über 150-jährigen Geschichte vereint ein österreichisches Unternehmen Wandel und Kontinuität in einer dynamischen Branche: Porr (WKN: 850185 / ISIN: AT0000609607), eines der führenden Bauunternehmen Österreichs, spielt eine zentrale Rolle im europäischen Bauwesen. Gegründet im Jahr 1869 als „Allgemeine Österreichische Baugesellschaft“, hat sich Porr von einem lokalen Bauunternehmen zu einem international agierenden Konzern entwickelt, der heute in mehr als 20 Ländern aktiv ist.
Geschichte und Entwicklung von Porr
Porr begann einst mit klassischen Bauprojekten, entwickelte sich jedoch rasch zu einem Vorreiter bei innovativen Bauverfahren. Ein bedeutender Meilenstein war in den 1970er-Jahren die Beteiligung am Bau der Wiener U-Bahn.
Heutzutage deckt das Unternehmen ein breites Leistungsspektrum ab: vom Hoch- und Tiefbau über den Tunnelbau bis hin zu Spezialprojekten im Bereich erneuerbarer Energien und Infrastruktur. Mit einer Produktionsleistung von rund 6,7 Mrd. Euro im Jahr 2024 zählt Porr zu den größten Bauunternehmen Europas.
Die Herausforderungen der Branche und die Konkurrenz
Die Bauindustrie steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen: intensiver Wettbewerb, steigende Rohstoffpreise und ein wachsender Fokus auf Nachhaltigkeit. Porr konkurriert mit Unternehmen wie Strabag, Hochtief und Vinci, die ebenfalls stark auf dem europäischen Markt vertreten sind.

Anders als einige Mitbewerber setzt Porr konsequent auf digitale Lösungen wie Building Information Modeling (BIM) und innovative Bauverfahren, um Projekte effizienter und ressourcenschonender umzusetzen. Diese Strategie hat gute Gründe:
Die Bauwirtschaft steht einerseits unter Druck durch Urbanisierung und eine steigende Nachfrage nach Infrastrukturprojekten. Andererseits belasten Fachkräftemangel, volatile Rohstoffpreise und die Anforderungen des Klimaschutzes die Branche. Nachhaltigkeit ist hierbei ein dominanter Trend. Porr investiert deshalb gezielt in Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien, beispielsweise in Polen, wo das Unternehmen Windkraftanlagen baut, oder in emissionsarme Baustellenkonzepte.
Die jüngsten Geschäftszahlen von Porr
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 erreichte Porr eine Produktionsleistung von über 5 Mrd. Euro – ein Anstieg von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Betriebsergebnis (EBIT) wuchs um 17,8 Prozent auf rund 92 Mio. Euro. Der Auftragsbestand blieb mit 8,2 Mrd. Euro auf einem hohen Niveau, wobei der Tiefbau mit einem Anteil von 56,9 Prozent besonders hervorzuheben ist.
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Porr eine Produktionsleistung zwischen 6,7 und 6,8 Mrd. Euro sowie ein EBIT zwischen 150 und 160 Mio. Euro. Laut Unternehmensangaben bestehen weitere Wachstumschancen vor allem im Infrastrukturausbau, insbesondere in den Bereichen nachhaltige Energien und Datencenter.
Abseits der Finanzkennzahlen hat Porr kürzlich angekündigt, in Polen im Bereich erneuerbarer Energien zu expandieren. Im Dezember 2024 erhielt das Unternehmen den Auftrag zum Bau einer Fabrik für Windturbinen-Komponenten in Stettin. Die Fertigstellung der Anlage, die Türme, Masten und Fundamente für moderne Windkraftanlagen produzieren soll, ist innerhalb von 18 Monaten geplant.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Anleger, die in den vergangenen Jahren auf den ATX-Wert Porr gesetzt haben, konnten solide Renditen erzielen: Auf Sicht von zwölf Monaten wuchs ein Einsatz von 10.000 Euro auf über 13.000 Euro, über zwei Jahre auf 14.000 Euro und innerhalb der letzten fünf Jahre auf 12.000 Euro.
Aktuell wird Porr mit einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 8 sowie einer Dividendenrendite von über 4 Prozent von vielen Analysten als attraktive Investmentmöglichkeit bewertet. Mit einem soliden Auftragsbestand von mehr als 8 Mrd. Euro und einer klaren Strategie zur Digitalisierung und Dekarbonisierung scheint Porr gut aufgestellt, um langfristig erfolgreich zu bleiben.