Baufinanzierung: Standardrate sinkt, die Kredithöhe steigt

Sinkende Eigenkapitalquote – ein Risiko? Was bedeutet der Rückgang der Eigenkapitalanteile für die Sicherheit von Baufinanzierungen?

(Bildquelle: Pixabay / Capri23auto)

Das Jahr 2025 hat erst begonnen und schon gibt es interessante Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt, wie der Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung aufzeigt: Während die Standardrate für Baufinanzierungen weiter sinkt, erreicht die durchschnittliche Darlehenshöhe ein Rekordniveau. Doch was bedeuten diese Zahlen für zukünftige Bauherren?

Standardrate sinkt – Entspannung in Sicht?

Zum Jahresende 2024 liegt die Standardrate bei 1.350 Euro – 25 Euro weniger als im November. Diese Zahl markiert den niedrigsten Wert seit zweieinhalb Jahren. Noch im Vorjahresmonat zahlten Kreditnehmende 1.435 Euro.

„Der kontinuierliche Rückgang der Standardrate verschafft potenziellen Immobilienkäufern mehr Spielraum in der Finanzierung“, erklärt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein.

Kredithöhe auf Höchststand

Während die monatliche Belastung sinkt, steigt die durchschnittliche Darlehenshöhe: Mit 319.000 Euro liegt diese im Dezember 2024 so hoch wie nie zuvor. Das sind 5.000 Euro mehr als im November und sogar 22.000 Euro mehr als im Vorjahresmonat. „Die steigenden Immobilienpreise spiegeln sich direkt in den Darlehenssummen wider“, betont Neumann.

Eine Immobilienfinanzierung sollte gut durchgerechnet sein. (Bildquelle: unsplash / Tierra Mallorca)

Geringere Eigenkapitalquoten und langfristige Planung

Der Beleihungsauslauf – der fremdfinanzierte Anteil am Immobilienwert – liegt Ende 2024 bei 87,05 Prozent, ein leichter Rückgang gegenüber dem Jahreshoch, aber weiterhin auf einem hohen Niveau. „Die Daten zeigen, dass immer weniger Eigenkapital eingebracht wird, was oft zu schlechteren Kreditkonditionen führt“, so Neumann.

Stabil bleibt dagegen die Zinsbindung. Im Durchschnitt sichern sich Kreditnehmende den Zinssatz für gut elf Jahre. Diese langfristige Planung ist weiterhin ein entscheidender Faktor: „Sicherheit und Planbarkeit stehen bei unseren Kunden an erster Stelle,“ erklärt Neumann.

Obwohl staatlich geförderte KfW-Darlehen weiterhin ein Thema bleiben, ist deren Anteil am gesamten Baufinanzierungsvolumen zuletzt gesunken und liegt bei 8,78 Prozent.