Sunrise: Die Dividenden als Schlüsselreiz

Glasfaser-Druck vs. Wachstumspotenzial: Kann Sunrise langfristig Investoren überzeugen?

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Der Schweizer Telekommunikationsmarkt wird traditionell von Swisscom dominiert. Doch hinter dem Marktführer verbirgt sich eine starke Nummer zwei, die an der Börse zunehmend im Rampenlicht steht: Sunrise (WKN: A14M5T / ISIN: CH0267291224) .

Das Unternehmen hat sich als führender Herausforderer etabliert und glänzt mit einer beeindruckenden Marktstellung. Sunrise bietet den höchsten Gigabit-Ausbau in der Schweiz und betreibt ein Mobilfunknetz, das zu den besten weltweit gehört.

Umfassende Leistungen für Privat- und Geschäftskunden

Sunrise bedient sowohl Privat- als auch Geschäftskunden mit einem breiten Angebot und positioniert sich durch dieses vielseitige Portfolio als unverzichtbarer Partner für Haushalte und Unternehmen gleichermaßen.

Privatkunden profitieren von Mobilfunk-, Festnetz-, Breitband- und TV-Dienstleistungen und Geschäftskunden erhalten derweil maßgeschneiderte 360°-Kommunikationslösungen sowie integrierte ICT-Services. Dazu gehören Konnektivität, Sicherheitslösungen und Anwendungen im Bereich Internet of Things (IoT).

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Mehrmarken-Strategie: Für jeden das passende Angebot

Um den vielfältigen Kundenwünschen gerecht zu werden, verfolgt Sunrise eine klare Mehrmarken-Strategie:

  1. Premium-Segment: Die Hauptmarke Sunrise richtet sich an Kunden, die erstklassigen Service und höchste Qualität erwarten.
  2. Smart-Shopper-Segment: Marken wie yallo und Swype überzeugen kostenbewusste Nutzer mit innovativen Tarifen, Flexibilität und Transparenz.
  3. Budget-Segment: Lebara, eine lizenzierte Marke, bietet preiswerte Mobiltelefonie – ideal für Kunden mit Fokus auf Auslandsgespräche.
  4. Junge Zielgruppen: Mit dem Sunrise Young Portfolio profitieren junge Menschen von ermäßigten Tarifen und speziell abgestimmten Services.

Diese Diversifikation erlaubt es Sunrise, ein breites Kundenspektrum zu bedienen. Hinzu kommt eine nahezu flächendeckende Mobilfunk- und Breitbandabdeckung in der Schweiz – sowohl geografisch als auch bezogen auf die Bevölkerung. Die Dienste werden über Glasfaser-, HFC- oder Kupferinfrastrukturen bereitgestellt.

Sunrise an der Börse: Ein Comeback mit Perspektiven

Nach der ersten Börsennotierung im Jahr 2015 und dem Rückzug 2021, infolge der Übernahme durch Liberty Global, wagte Sunrise am 15. November 2024 einen erneuten Gang an die SIX Swiss Exchange.

Die Bank Vontobel hat Sunrise mit einem „Buy“-Rating eingestuft und ein Kursziel von CHF 51 angegeben. Dies entspricht einem Potenzial von mehr als 21 %. Trotz eines höheren Risikoprofils bleibt das Unternehmen durch eine überdurchschnittliche Dividendenrendite und solide Aussichten attraktiv.

Laut Vontobel wird der Umsatz von Sunrise in den kommenden Jahren stabil bleiben, auch wenn der zunehmende Preisdruck im Breitbandgeschäft spürbar ist. Ein Grund dafür ist der Ausbau des Glasfasernetzes und der Fokus auf günstigere Mobilfunkmarken.

Dennoch prognostizieren die Analysten ein moderates EBITDA-Wachstum von rund 1 Prozent zwischen 2024 und 2026. Kostensenkungen durch die Integration von UPC spielen dabei eine entscheidende Rolle. „Die Integration von UPC zeigt weiterhin positive Effekte, die die Betriebskosten nachhaltig senken“, so Vontobel.

Herausforderungen: Verschuldung und Glasfaser-Wettbewerb

Ein wesentlicher Risikofaktor ist die hohe Verschuldung von Sunrise, so Vontobel. Aktuell liegt das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA bei über 4. Die Analysten erwarten jedoch, dass der Schuldenabbau langsam voranschreiten wird, unterstützt durch steigende freie Cashflows nach der vollständigen Integration von UPC.

Auch die zunehmende Verbreitung der Glasfasertechnologie stellt eine Herausforderung dar. Diese könnte mittelfristig das Kabelnetz von Sunrise unter Druck setzen und die Rentabilität durch höhere Großhandelskosten einschränken. „Während das Kabelnetz aktuell wettbewerbsfähig bleibt, muss Sunrise mittelfristig auf den technologischen Wandel reagieren, um nicht ins Hintertreffen zu geraten“, warnt Vontobel.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Ein zentrales Element, das Sunrise als Schweizer Aktie für Investoren attraktiv macht, ist die Dividendenpolitik. Mit einer Rendite von rund 8 Prozent gehört das Unternehmen zu den Spitzenreitern im Schweizer Markt.

Besonders interessant: Aufgrund ausländischer Kapitalreserven bleiben diese Dividenden für mindestens fünf Jahre steuerfrei – ein bedeutender Vorteil für Schweizer Privatanleger. „Sunrise bietet überdurchschnittliche Dividendenrenditen und bleibt damit ein starker Investmentkandidat“, betonen die Analysten.

Die Bank Vontobel schätzt den fairen Wert der Aktie in einer Spanne von 46 bis 53 CHF, abhängig vom Risikoprofil. Mit einem Gesamtrenditepotenzial von bis zu 30 Prozent bleibt Sunrise auch für risikobereite Anleger eine lohnenswerte Option. „Mit einer attraktiven Dividendenrendite und positiven Wachstumsperspektiven überzeugt Sunrise trotz bestehender Herausforderungen“, lautet das Fazit der Analysten.

Wer nicht nur auf Sunrise, sondern auf über 30 aussichtsreiche Schweizer Aktien setzen möchte, kann sich das Open-End Partizipationszertifikat auf den Vontobel Swiss Research Basket (WKN: VL4JU8 / ISIN: DE000VL4JU82) anschauen. Dieser Index fasst alle mit einer vom Vontobel Research mit einer Kaufempfehlung versehenen schweizerischen Aktien. Dazu gehören neben Nestlé derzeit auch Lindt & Sprüngli, Adecco, Roche, Novartis oder Givaudan.

 

Der marktEINBLICKE-Quellensteuer-Tipp:

In diesem redaktionellen Beitrag haben Sie über ausländische Unternehmen gelesen, die an Sie als möglicher Aktionär auch eine Dividende zahlen. Dividenden sind für den langfristigen Vermögensaufbau das Salz in der Suppe. Als Anleger sollten Sie aber bei Dividendenzahlungen aus dem Ausland reagieren und sich zu viel gezahlte Quellensteuer kostengünstig rückerstatten lassen. Wir zeigen Ihnen, wie einfach und bequem das für jeden Investor geht.