Heinz Ketchup – Sie haben vermutlich auch eine Flasche zu Hause. Die Marke zählt zu den bekanntesten der Welt und genießt Kultstatus in Küchen auf allen Kontinenten. Besonders die ikonische Glasflasche hat das Produkt zur Legende unter den Ketchups gemacht.
Die Erfolgsgeschichte von Heinz Ketchup begann 1876 in Pittsburgh, Pennsylvania, USA. Der Unternehmensgründer Henry John Heinz verfolgte die Vision, ein hochwertiges, natürliches und zugleich geschmackvolles Produkt herzustellen. Sein Ansatz war wegweisend:
Während viele Lebensmittel zu jener Zeit unsauber produziert wurden, setzte Heinz konsequent auf Transparenz und Qualität. Deshalb entwickelte er die legendäre Glasflasche – Kunden konnten sehen, was sie kauften. Dieser Schritt stärkte das Vertrauen in die Marke und ihre Produkte maßgeblich.
Der Klassiker mit Kultstatus
Heinz Ketchup wurde schnell zum weltweiten Erfolg. Mit dem Slogan „America’s Favorite Ketchup“ eroberte das Unternehmen die US-amerikanischen Haushalte und expandierte in kürzester Zeit auf den globalen Markt. Heute ist Heinz in über 200 Ländern vertreten und gilt als Synonym für Ketchup.

Das Unternehmen selbst, die H.J. Heinz Company, fusionierte im Jahr 2015 mit der Kraft Foods Group zur Kraft Heinz Company. Kraft Foods, 1903 von James L. Kraft gegründet, erlangte vor allem durch seine Käseprodukte große Bekanntheit.
Die Fusion, initiiert von Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway und der Investmentfirma 3G Capital, schuf den fünftgrößten Lebensmittel- und Getränkehersteller der Welt.

Warren Buffett bleibt bis heute ein wesentlicher Unterstützer der Kraft Heinz Company (WKN: A14TU4 / ISIN: US5007541064). Berkshire Hathaway ist mit über 25 Prozent der ausstehenden Aktien der größte Anteilseigner.
Im Oktober 2024 betrug der Wert dieser Beteiligung mehr als 9 Mrd. US-Dollar.
Wenn Lunchables-Mahlzeiten zum Absatzproblem werden
In der letzten Zeit stand Kraft Heinz jedoch vor einigen Herausforderungen. So entschied das Unternehmen im November 2024, seine für Schulen entwickelten Lunchables-Mahlzeiten aufgrund geringer Nachfrage vom Markt zu nehmen.
Ernährungswissenschaftler und Verbraucherorganisationen hatten zuvor die hohen Mengen an Natrium und anderen umstrittenen Inhaltsstoffen kritisiert. Obwohl die Lunchables-Varianten den nationalen Standards für Schulmahlzeiten entsprachen, blieben sie hinter den Absatzerwartungen zurück.
Ein weiteres Problemfeld ist eine laufende Sammelklage, die Kraft Heinz wegen irreführender Werbung betrifft. Konkret geht es um das Mac & Cheese-Produkt, das als „frei von künstlichen Konservierungsstoffen“ vermarktet wird.
Ein US-Bundesrichter befand die Klage für zulässig, da synthetische Zitronensäure und Natriumphosphate enthalten sind, die potenziell konservierende Eigenschaften haben könnten.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Kraft Heinz Company für viele Analysten ein attraktives Investment. Das Analysehaus Morningstar beispielsweise verleiht der Aktie die Höchstbewertung von fünf Sternen. Aktuell wird die Aktie laut Morningstar „mit einem Abschlag von etwa 45 Prozent auf unsere interne Bewertung gehandelt und liegt damit klar im 5-Sterne-Bereich.“
Besonders für Dividenden-Fans ist die Aktie interessant: Mit einer Dividendenrendite von über fünf Prozent gehört Kraft Heinz zu den lukrativeren Titeln. Auch wenn der „Burggraben“ des Unternehmens – der Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten – in den vergangenen Jahren etwas gelitten hat, genießt die Aktie bei Morningstar weiterhin großes Vertrauen.
Die Fair-Value-Schätzung für Kraft Heinz liegt derzeit bei 56 US-Dollar pro Aktie. Morningstar-Analystin Erin Lash führt an, dass die jüngsten, schwächeren Quartalsergebnisse bereits eingepreist seien. Kraft Heinz zählt aktuell zu den „10 unterbewerteten Dividendentiteln für 2025“ – eine Einschätzung, die den Titel in den Fokus von Anlegern rücken dürfte.