Salzgitter: Wenn nur der Handelsstreit nicht wäre…

Bildquelle: worldsteel / Seong Joon Cho

Schon geraume Zeit leidet die Salzgitter-Aktie (WKN: 620200 / ISIN: DE0006202005) unter dem Handelsstreit zwischen den USA und der EU. Nachdem am heutigen Mittwoch die nächste Auseinandersetzung zwischen dem unberechenbaren US-Präsidenten Donald Trump und unserer Kanzlerin Angela Merkel ansteht, kam es im Vorfeld des Treffens erneut zu fallenden Kursen. Das Salzgitter-Papier, welches im Februar noch in der Spitze bei knapp 52 Euro notierte, ist heute schon für rund 38 Euro zu haben. Damit bewegt sich der Titel in etwa auf dem Niveau von vor zwölf Monaten im Bereich einer eigentlich soliden charttechnischen Unterstützungszone.

Operativ ist bei Deutschlands zweitgrößtem Stahlhersteller aber eigentlich alles in Butter. Der Jahresauftakt war stark: Von Januar bis März stieg der Nettogewinn um rund ein Drittel auf 65,2 Millionen Euro bei nahezu unveränderten Umsatz. Vor allem das Flachstahlgeschäft war stark, aber auch die anderen Bereiche überzeugten, teilweise auch dank eines Spar- und Effizienzprogramms. Und wenn da nicht die Unsicherheiten wären, dann könnten die Marktteilnehmer auch schon jetzt daran glauben, dass die im Mai erhöhte Gewinnprognose (Vorsteuerergebnis zwischen 250 und 300 Millionen Euro, Umsatz mehr als 9 Milliarden Euro) auch Realität wird. Aber genau hier liegt das große Problem, welches auch vom Salzgitter-Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann immer wieder angesprochen worden ist.

Fundamental ist die Aktie mit einem KGV von zehn sehr billig, die Dividenden-Rendite von 1,3 Prozent ist hingegen noch ausbaufähig. Charttechnisch könnte die Unterstützungszone im Bereich zwischen 35 und 38 Euro tatsächlich für Halt sorgen. Und trotzdem bleiben Engagements in das Papier spekulativen Naturen überlassen, die auf einen politischen Kompromiss setzen…

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RaumEin Beitrag von Wolfgang Raum von Plusvisionen.de

Wolfgang Raum ist bereits seit mehr als 25 Jahren im Kapitalmarkt-Journalismus tätig, derzeit als freier Wirtschafts- und Börsenjournalist für einige Börsenbriefe und Banken-Newsletter, aber auch als Blogger. Von 2005 bis Sommer 2014 arbeitete er als Chefredakteur für das ZertifikateJournal. Zuvor verantwortete er mehr als fünf Jahre den renommierten Börsenbrief des Anlegermagazins CAPITAL, die CAPITAL Depesche. Der Derivate-Experte, zugleich Fan von Nebenwerten und Emerging Markets, ist zudem ein gern gesehener Experte bei Fernseh- und Radio-Interviews.

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