Electronic Arts (WKN: 878372 / ISIN: US2855121099) hatte sich nach Post-COVID-Delle sowie dem Wegfall der wichtigen FIFA-Lizenz für seine Fußball-Videospiele in den vergangenen Jahren gut geschlagen. Zuletzt zogen jedoch wieder dunkle Wolken auf.
EA als Teil von Internetkontroversen
Ein Videospiele-Hersteller wie Electronic Arts ist davon abhängig, dass wichtige Franchise-Games einschlagen we eine Bombe. Im Fall von „EA Sports FC“ sowie „Dragon Age: The Veilguard“ war dies zuletzt jedoch nicht der all. Letzteres war zuletzt Teil einiger Kontroversen im Internet rund um das Thema „woke-culture“.
Angesichts der Schwächer dieser beiden wichtigen Franchises musste man nun die Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 (Ende März) senken. Bei den Nett-Bookings geht das Management von einem Wert von 7,0 bis 7,15 Mrd. US-Dollar aus. Zuvor hatte man sich einen Wert von 7,5 bis 7,8 Mrd. US-Dollar zugetraut.
Für das gerade beendete dritte Quartal (Ende Dezember) wurden Bookings im Volumen von 2,215 Mrd. US-Dollar verbucht, gegenüber einer Prognose von 2,4 bis 2,55 Mrd. US-Dollar. Entsprechend heftig fielen die Marktreaktionen aus. Die Aktie geriet unter Druck. Analysten nutzten wiederum die Gelegenheit, ihre Einschätzungen anzupassen.
Schwindendes Vertrauen
BMO Capital-Analyst Brian J. Pitz stuft die Aktie Electronic Arts von „Outperform“ auf „Market Perform“ herab. Das Kursziel sinkt von 160,00 auf 145,00 US-Dollar. Die Bookings hätten enttäuscht. So sei beispielsweise das Spiel „Dragon Age: The Veilguard“ um 50 Prozent hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Infolge der schwächeren Engagement-Trends hat man bei BMO Capital die Schätzungen für die Bookings gesenkt und ist der Ansicht, dass die Investoren einen besseren Einblick in EAs bevorstehende Veröffentlichungstermine für Games benötigen, um wieder Vertrauen in das Unternehmen zu gewinnen.
Bank of America-Analyst Omar Dessouky stuft seinerseits Electronic Arts von „Buy“ auf „Neutral“ herab, während das Kursziel von 170,00 auf 130,00 US-Dollar gesenkt wird. Er ist nicht mehr zuversichtlich, dass EA ohne den Fußball als Hauptwachstumsmotor genügend Anteile an der Spieleraktivität und den Ausgaben gewinnen könne, um „bedeutendes Wachstum in einer kämpfenden PC/Konsolenspiele-Industrie“ zu erzielen.
Enttäuschende Markteinführungen
Raymond James-Analyst Andrew Marok merkt an, dass Electronic Arts zwar auf einige „grüne Triebe“ hingewiesen habe, die Vertrauen in das Wachstum im kommenden Geschäftsjahr 2025/26 geben würden, aber der kurzfristige Weg werde „steinig sein“. Grund sei die geringere Sichtbarkeit der kurzfristigen Trends im Flaggschiff-Franchise des Unternehmens und der damit verbundenen Zweifel an der zukünftigen Ausführung.
Stifel-Analyst Drew Crum senkt das Kursziel für Electronic Arts von 159,00 auf 133,00 US-Dollar und stuft die Aktie weiterhin mit „Hold“ ein, nachdem das Unternehmen die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt gegeben hatte. Diese hätten auf enttäuschende Markteinführungen für „EA Sports FC 25“ und „Dragon Age: The Veilguard“ hingewiesen und eine reduzierte Prognose enthalten.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Electronic Arts hatte die schwierige Zeit nach Corona gut gemeistert und sollte trotz der jüngsten Schwächen einiger wichtiger Franchises gut aufgestellt bleiben, um als Branchengröße von einem Wachstumsmarkt profitieren zu können.
Nach einem Corona- und Lockdown-bedingten Hoch musste die Videospieleindustrie zwischenzeitliche eine Delle durchmachen. Langfristige Trends sorgen jedoch dafür, dass Gaming in immer mehr Bereiche unserer Gesellschaften vordringt. Wer als Anleger auf den Erfolg eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen aus den Bereichen Videospiele und E-Sports setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat auf den Vontobel E-Sports & Gaming Index (WKN: VP9VJV / ISIN: DE000VP9VJV9) anschauen.