Um 10: DAX tut sich schwer – Die Geldpolitik ist wieder einmal gefragt

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Die momentane Erholung der Aktienkurse ist durch die Erwartungshaltung begründet, dass die US-Notenbank Fed die geldpolitischen Zügel wegen des Handelsstreits lockerer lassen wird. Lehnt der Chef Jerome Powell das aber ab, kann das die Wall Street empfindlich treffen. Powell sollte deshalb heute in seiner Anhörung vor dem Kongress diese Hoffnung möglichst am Leben halten.

Ohnehin dürfte heute die Stimmung wegen Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061) nicht besonders gut sein. Investoren sind bereit, für Technologieaktien Aufschläge bei den Bewertungen zu zahlen, um ein Maximum an Wachstum zu erhalten. Bleibt dieses Wachstum aber aus, reagieren Anleger verschnupft. Ohne die starke Entwicklung der Aktienkurse der großen Tech-Aktien läge der S&P 500 Index seit Jahresbeginn im Minus.

Der Deutsche Aktienindex hat den Handelskonflikt und die Europa-Reise von US-Präsident abgeschüttelt. Die Frage ist, für wie lange. Technisch betrachtet sind wir jetzt genau dort, wo wir auch schon vor einer Woche waren. 12.544 Punkte bleiben für den Moment ein starker Widerstand, der vom Markt respektiert wird. Rutscht der Index unter 12.390 Punkte, droht ein kleines Doppeltop das große Trendwendemuster von Mai und Juni zu bestätigen. Dann dürfte sich der Abwärtsdruck wieder beschleunigen.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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