Schokolade ist für viele Menschen weit mehr als nur ein Genussmittel – sie ist auch ein Symbol für Freude oder Trost und besondere Momente. Einer der wichtigsten Player in der Welt der köstlichsten Schokoladenkreationen ist ein Name, der Verbraucher direkt nicht im Laden ins Auge sticht: Barry Callebaut (WKN: 914661 / ISIN: CH0009002962).
Die Anfänge: Zwei Unternehmen, eine Vision
Die Wurzeln von Barry Callebaut reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Gegründet wurde das Unternehmen durch die Fusion der traditionsreichen Callebaut-Gruppe aus Belgien, die seit 1850 hochwertige Schokolade produzierte, und der französischen Cacao Barry, die 1842 ins Leben gerufen wurde.
Diese Verbindung vereinte belgische Handwerkskunst mit französischem Know-how in der Schokoladenverarbeitung und legte den Grundstein für einen globalen Marktführer.
Seit der Fusion im Jahr 1996 hat sich Barry Callebaut zu einem der größten Schokoladen- und Kakaohersteller der Welt entwickelt. Mit Hauptsitz in Zürich, Schweiz, ist das Unternehmen heute in mehr als 30 Ländern tätig und betreibt über 60 Produktionsstandorte.

Das heutige Geschäft: Von der Bohne bis zur Tafel
Barry Callebaut ist nicht einfach nur ein Schokoladenhersteller – das Unternehmen deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab. Von der Beschaffung der Kakaobohnen bis hin zur Produktion von Premium-Schokolade bietet Barry Callebaut maßgeschneiderte Lösungen für die Lebensmittelindustrie, Konditoreien und Pâtissiers.
Das Portfolio umfasst eine beeindruckende Bandbreite: von klassischen Milch- und Zartbitterschokoladen über innovative Produkte wie Ruby-Schokolade bis hin zu nachhaltigen Kakaoprogrammen wie „Forever Chocolate“.
Dieses Nachhaltigkeitsprogramm hat das Ziel, bis 2025 100 Prozent nachhaltigen Kakao zu verarbeiten und die Armut in den Anbaugebieten zu reduzieren.
Gleichzeitig wächst der globale Schokoladenmarkt weiter, insbesondere in Asien und Südamerika, wo steigende Einkommen die Nachfrage nach Premium-Produkten ankurbeln. Barry Callebaut ist strategisch gut positioniert, um von diesem Wachstum zu profitieren.
Barry Callebaut: Für Vontobel nur eine „Hold-Aktie“
Das Bankhaus Vontobel hat seine Einschätzung zu Barry Callebaut aufgrund anhaltend hoher Kakaobohnenpreise aktualisiert. Die Experten senkten ihre Volumenprognose für das Geschäftsjahr 2025 und bewerten die Aktie weiterhin mit „Hold“.
Das Volumen von Barry Callebaut ging im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 um 2,7 Prozent zurück. Dies liegt leicht unter den Erwartungen von Analysten (-3,4 Prozent) und dem Marktkonsens (-2,2 Prozent). Die hohen Kakaobohnenpreise belasten die Nachfrage sowohl bei Kunden als auch bei Verbrauchern, so Vontobel.

Trotz des Volumenrückgangs übertraf der Umsatz die Erwartungen der Analysten aber dank kräftiger Preiserhöhungen. Diese stiegen um mehr als 65 Prozent, wobei die Sparte Global Cocoa sogar einen Preisanstieg von 120 Prozent und die Region Mittel- und Osteuropa einen Anstieg von über 80 Prozent verzeichneten.
2025 wird nicht besser werden …
Barry Callebaut rechnet nun für das Geschäftsjahr 2025 mit einem Volumenrückgang im niedrigen einstelligen Bereich, was die Konsensschätzung von -0,5 Prozent und die Vontobel-Erwartung von -2,3 Prozent widerspiegelt.
Die Herausforderungen des „beispiellosen Preisumfelds“ für Kakaobohnen bleiben erheblich. Dennoch bleibe die Fähigkeit des Unternehmens, die hohen Kosten an die Kunden weiterzugeben, ein stabilisierender Faktor, so Vontobel
Insgesamt bestätigt Vontobel, dass die schwierige Lage bestehen bleibt, empfiehlt aber, die Aktie zu halten, während wichtige Maßnahmen zur langfristigen Optimierung anstehen.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Barry Callebaut ist nicht nur ein Hersteller, sondern ein Wegbereiter in der Schokoladenindustrie. Es ist diese Mischung aus Tradition und Modernität, die Barry Callebaut zu einem Symbol für Exzellenz in der Welt der Schokolade macht – und sicherstellt, dass Schokolade auch in Zukunft nicht nur süß, sondern auch nachhaltig bleibt.
Für den Anleger jedoch entscheidend(er) ist: Die gestiegenen Kakaopreise haben die Produktionskosten erhöht, was sich negativ auf die Gewinnmargen auswirkt. Diese Entwicklungen führten zu einem spürbaren Rückgang des Aktienkurses des Schweizer Unternehmens.
Fakt ist: In den vergangenen zehn Jahren hat die Barry Callebaut-Aktie nur 3 Prozent p.a. gewonne. Dieses Ergebnis täuscht aber darüber hinweg, dass in den vergangenen zwei Jahren ein Anleger aus einer Positionsgröße von 10.000 Euro bis heute nur noch 5600 Euro hat. Lediglich auf Sicht von zehn Jahren wurden aus der gleichen Summe bis heute 12.600 Euro.
Zuletzt erreichte der Aktienkurs ein neues 5-Jahres-Tief. Zudem befindet sich das Papier seit Anfang November 2024 im langfristigen Abwärtstrend, der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt mehr als 25 Prozent.
Wer nicht auf Barry Callebaut, sondern auf über 30 aussichtsreiche Schweizer Aktien setzen möchte, kann sich das Open-End Partizipationszertifikat auf den Vontobel Swiss Research Basket (WKN: VL4JU8 / ISIN: DE000VL4JU82) anschauen. Dieser Index fasst alle mit einer vom Vontobel Research mit einer Kaufempfehlung versehenen schweizerischen Aktien. Dazu gehören neben Nestlé derzeit auch Lindt & Sprüngli, Adecco, Roche, Novartis oder Givaudan.
Der marktEINBLICKE-Quellensteuer-Tipp:
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