Meta Platforms: Keine Angst vor DeepSeek

Im Angesicht des DeepSeek-Schocks konnte die Facebook-Mutter Meta Platforms überzeugende Ergebnisse liefern und Werbung für die US-Tech-Industrie machen.

(Bildquelle: unsplash / Solen Feyissa)

DeepSeek hatte die Tech-Welt erschüttert, indem das chinesische Startup im Hinblick auf das Training von KI-Modellen Spitzenleistungen zu einem Bruchteil der Kosten seiner US-Konkurrenz erbracht haben will.

Neben den Entwicklungen rund um TikTok oder das Thema Zensur war es ein weiterer Grund, warum die jüngste Zahlenbekanntgabe bei Meta Platforms (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) noch mehr Würze erhielt.

Hohe Investitionen sollen sich auszahlen

Für KI-Player wie Meta Platforms bedeutete DeepSeek einen Schock. Allerdings scheint man auf Seiten der Facebook-Muttergesellschaft cool zu bleiben. So soll weiterhin kräftig in den Bereich Künstliche Intelligenz investiert werden, da man sich auf diese Weise langfristig große Vorteile im Hinblick auf eine Zukunftstechnologie erhofft.

So sagt Konzernchef Mark Zuckerberg beispielsweise: „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass hohe Investitionen und Infrastruktur mit der Zeit einen strategischen Vorteil darstellen werden.“ Zumal Meta auch im vierten Quartal gezeigt hat, dass man trotz hoher Investitionsausgaben auch auf der Ergebnisseite überzeugende Leistungen abliefern kann.

Meta Platforms investiert mit Augenmaß

Zwischen Oktober und Dezember 2024 kletterten die Umsatzerlöse konzernweit im Vorjahresvergleich um 21 Prozent auf 48,39 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn schoss um 49 Prozent auf 20,84 Mrd. US-Dollar in die Höhe, während das bereinigte EPS einen Wert von 8,02 US-Dollar erreichte.

Auf diese Weise wurden die Markterwartungen sowohl auf der Umsatzseite als auch bei den Ergebnissen geschlagen. Marktteilnehmer hatten zuvor im Schnitt mit einem EPS von 6,78 US-Dollar bei Erlösen von lediglich 46,9 Mrd. US-Dollar gerechnet. Die Margen lagen ebenfalls über den Erwartungen.

Darüber hinaus profitierte Meta auch von einer etwas niedrigeren Steuerquote sowie mit 14,4 Mrd. US-Dollar etwas unter den Erwartungen liegenden Investitionsausgaben. Dass die Umsatzprognose mit etwa 40,6 Mrd. US-Dollar ein wenig unter dem Konsens liegt, fiel angesichts der positiven Ergebniskennzahlen letztlich kaum ins Gewicht.

Trump-Regierung hilft auch Meta Platforms

Wie ernst es Meta mit dem weiteren Vorstoß in den KI-Bereich trotz DeepSeek meint, zeigt der Blick auf die geplanten Investitionsausgaben. Diese sollen 2025 bei 60 bis 65 Mrd. US-Dollar liegen. Grund dafür sei laut Konzerndarstellung die „Unterstützung sowohl unserer generativen KI-Bemühungen als auch unseres Kerngeschäfts“.

Der Großteil der Investitionsausgaben im Jahr 2025 werde weiterhin in das Kerngeschäft fließen. Dabei zahlen sich die hohen KI-Investitionen allein schon deshalb aus, indem User der Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Instagram noch wesentlich besser mit der passenden Werbung adressiert werden können.

Und so etwas erhöht bei Werbekunden die Zahlungsbereitschaft. Hinzu kommt der Umstand, dass die neue Trump-Regierung Meta in gewisser Weise hilft und keinen großen Wert mehr auf die Moderierung von Inhalten legt. Die vielen Ressourcen zur Identifizierung von Hate Speech oder Fake News können nun eingespart werden.

Positive Marktreaktionen

Analysten zeigten sich angesichts der jüngsten Zahlen und Aussichte für Meta angetan. Barclays-Analyst Ross Sandler nutzte die Gelegenheit, um im Fall der Meta-Aktie das Kursziel von 630,00 auf 705,00 US-Dollar zu erhöhen und das „Overweight“-Rating zu bestätigen. Es wurde darauf verwiesen, dass sich das Wachstum der Werbeausgaben der Kunden beschleunigen würde.

Benchmark-Analyst Mark Zgutowicz stuft Meta Platforms ist wiederum überzeugt, dass die Umsatz- und Betriebskostenprognose für das erste Quartal „eine konservative Messlatte“ sei. Der Analyst ist auch „fasziniert“ von der beginnenden Entwicklung von KI-Ingenieur-Agenten, die programmieren und Probleme lösen könnten.

Bank of America-Analyst Justin Post stellt seinerseits heraus, dass Q4 „solides“ Quartal gewesen sei, während der „KI-Optimismus“ aufrechterhalten worden sei. Cantor Fitzgerald-Analyst Deepak Mathivanan erinnerte zudem an einige angekündigte Initiativen, die darauf abzielen würden, das Engagement der User und die Monetarisierung in der gesamten Family of Apps zu fördern. Die fundamentalen Aussichten von Meta für das Jahr 2025 sprechen laut Analystenmeinung für sich.

Mein Fazit

Trotz des DeepSeek-Schocks bleibt Meta Platforms im Hinblick auf die Entwicklung des KI-Geschäfts auf Kurs und zeigt dabei, dass sich die hohen Investitionen auszahlen können.

Als Alternative zu einem Direktinvestment in Meta Platforms käme auch ein Indexzertifikat auf den Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) infrage. Bei den Magnificent 7 handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla, die in diesem Jahr die Börsenrallye lange Zeit fast ganz alleine gestemmt hatten.